Einige sind sich noch nicht im Klaren, ob sie mich heute hören wollen; wir pausieren nämlich unsere Predigtreihe; das geliebte Matthäusevangelium muss warten. Wir sind bis zum 12. Kapitel vorgedrungen, nach etwas über 50 Predigten; und das braucht seine Zeit. Und nach Kapitel 12 gibt es eine neue Sinneinheit. Hin und wieder mache ich das beim Matthäus–Evangelium, dass wir vor einer neuen Sinneinheit innehalten und uns auch anderen Themen widmen.
Und unsere Gemeinde, wenn man genau schaut, die verjüngt sich so mit den Jahren. Und viele Fragen kommen auf, zu dem Thema Liebe, Beziehungen, Partnersuche, Ehe, Sexualität. Diese ganze Palette ist immer oben auf, wenn man junge Leute hat. Aber wenn man keine jungen Leute in der Gemeinde hat, dann ist das Thema auch vielfach brisant und besonders in unseren heutigen Tagen, wo gewisse Selbstverständlichkeiten nicht mehr vorhanden sind. Und darüber soll man nicht jammern, sondern predigen. Und das werde ich jetzt gemeinsam mit euch tun. Wir werden uns einige Wochen in diesem Themenspektrum aufhalten. Ich weiß noch nicht, wie lange; das kommt ganz darauf an.
Ich war gestern bei einer schönen Diamant–Hochzeit. Ilse, schön, dass du da bist. Du darfst noch kurz aufstehen. Ganz kurz aufstehen. Einen Applaus. Wunderbar. Ilse und Audi sind gestern 60 Jahre verheiratet. 60 Jahre. Und für mich lag in der Vorbereitung für diese Diamant-Hochzeit und für den heutigen Gottesdienst eine interessante Spannung. Wie finde ich meinen richtigen Partner? Und was sagt man Menschen, die schon 60 Jahre verheiratet sind? Doch es ist gut, es hat mir gezeigt: Wenn du die Frage bewegst: Wie findest du den richtigen Partner(?), dann sollte man die Dinge vom Ende her denken. Man muss die Dinge immer vom Ende her denken, damit man jetzt weise, kluge Entscheidungen trifft. Man kann nicht einfach davon ausgehen, dass die Entscheidung, die ich jetzt treffe, am Ende schon gut wird, sondern wenn ich weiß, was das für die Zukunft bedeutet, dann muss ich jetzt Weichen stellen. Und deswegen ist es schön, diese Diamant-Hochzeit jetzt im Hinterkopf zu haben und sich diese Frage zu stellen: Wie finde ich den richtigen Partner?
Es ging so ein Raunen durch den Raum, als Andi in der Moderation gesagt hat, dass wir heute dieses Thema haben. Ich weiß nicht, was das Raunen bedeutet. Bleiben wir jetzt noch hier, oder rufen wir noch unseren Sohn und unsere Tochter an, dass sie kommen? Oder einige sagen sich: Das Thema hätte vor 10, 20, 30 Jahren kommen sollen. Ich weiß nicht, wie es dir geht. Und vielleicht wirst du auch denken: Mensch, das ist gar nicht so mein Thema, weil ich natürlich schon den richtigen Partner gefunden habe; Du darfst ihn mal schön drücken, ja. Und dennoch, es geht vielfach um geistige Prinzipien, die wir anwenden. Und die sind auch wichtig für Menschen, die ihren richtigen Partner gefunden haben. Deshalb ist dieses Wort, so denke ich, heute für uns alle. Wir haben uns einiges vorgenommen.
Ich möchte mit einem Punkt starten, den ich überschrieben habe: das Geheimnis der Liebe. Theologen zur Zeit der Reformation, also Martin Luther, wir kennen immer nur Martin Luther, aber da gab es einige Reformatoren, einige Prediger, die dort gewirkt, geschrieben und gelehrt haben. Und wir sollten nicht denken, dass die Menschen in der Reformation, als alles begann, die Loslösung von der katholischen Kirche und ihren Traditionen, hin, zurück zur Schrift, sich in allem einig waren. Das war ungefähr so wie heute. In vielen Fragen gab es Unklarheiten; wie sollen wir uns positionieren? Und auch damals war die Frage, wie man den richtigen Partner findet, durchaus eine, die gestellt wurde. Das war nicht einfach ausgemachte Sache, sondern die Bibellehrer haben miteinander darüber gerungen, wie findet man eigentlich den Richtigen oder die Richtige. Ist eine übernatürliche Bestätigung wichtig, damit ich weiß, das ist der Partner für mein Leben; oder reicht der Menschenverstand, dass ich einfach selbst schaue und dann eine Entscheidung treffe? Also brauche ich die Weisung vom Herrn, oder nicht? Der Reformator Thomas Münzer verlangte zum Beispiel vor jeder Heirat eine Führung im Traum. Vorher wird nicht geheiratet. Zuerst brauchst du eine übernatürliche Führung im Traum. Nun ist es so, wenn man ineinander verliebt ist, gibt es, so glaube ich, so manche übernatürliche Führung im Traum, oder eine ganz natürliche Führung im Traum. Ich weiß nicht, wie das genau funktionierte, aber ein Martin Luther zum Beispiel hat von solchen Auflagen gar nichts gehalten. Er hat gesagt, die Ehe ist eine weltliche Institution, mach kein Bohei daraus. Wir müssen heilig in unserer Ehe leben, aber dieser ganze Firlefanz – jetzt in meinen Worten, aber er hat wahrscheinlich noch deftiger gesprochen – wie du zu deinem Partner kommst und Gott, sende mir Zeichen, Beweise das übernatürlich, das war ihm egal.
Also ein Extrem, oder? Sehr unterschiedlich. Und es wäre spannend, hier einmal miteinander zu sprechen, jeden einmal reden zu lassen: Wie hast du deinen richtigen Partner gefunden und was war für dich dabei wichtig? Und da würden wir auch feststellen, dass es sehr, sehr unterschiedliche Haltungen und Positionen gibt, wie man zu seinem Partner findet oder welche Ideale, ich meine nicht, welche Eigenschaften, sondern, was erwarte ich von Gott? Oder sage ich einfach: Ich habe einen gesunden Menschenverstand, meine Augen funktionieren, meine Ohren funktionieren und das reicht mir?
In den Sprüchen des Salomo heißt es, Sprüche 30, Vers 18 und 19: Drei Dinge kann ich nicht erklären. Also ich wäre froh, wenn ich nur drei Dinge nicht erklären könnte. Aber er sagt: Drei Dinge kann ich nicht erklären und das Vierte ist mir erst recht ein Geheimnis: der Weg des Adlers am Himmel, der Weg einer Schlange auf dem Fels, der Weg des Schiffes auf hoher See. Das sind Dinge, die er nicht erklären kann. Aber was ist denn das Vierte, was ihm erst recht ein Geheimnis ist? Der Weg eines Mannes zu einer Frau. Ach, so schön. Ein Geheimnis. Wie funktioniert das eigentlich? Der weise Salomo, er hat gesagt, wie das zustande kommt, – und Salomo war sehr weise; sehr, sehr klug, war sehr durchdrungen von dem: Was möchte Gott von uns Menschen(?) – das ist mir eine Nummer zu hoch, was da passiert, wie das zueinander kommt, ich kann es dir nicht erklären.
Und das ist interessant, die Bibel ist voll über die Liebe zwischen Mann und Frau. Sie ist voll über den Charakter einer guten Ehe zwischen Mann und Frau und sie ist auch voll über Gottes Plan für die Sexualität zwischen Mann und Frau. Jedoch ist auffällig zu beobachten, dass wir keinen exakten Fahrplan finden, wie man den richtigen Ehepartner findet. Die allermeisten biblischen Texte beschäftigen sich damit, wie funktioniert Ehe? Wie sollst du als Mann unterwegs sein? Wie sollst du als Ehefrau unterwegs sein? Wie soll man miteinander harmonieren? Was ist da wichtig? Was sind edle Eigenschaften?
Aber wie kommt man denn überhaupt zu einem Partner? Da fragt sich so mancher und findet aber keine Gebrauchs-anweisung. Jetzt schlag einmal hier auf, die Bibel, und hier findest du den Fahrplan, wie du zu deinem Partner kommst. Es ist richtig, dass Gott auf übernatürliche Weise reden kann. Es wird hier den einen oder anderen geben, der das auch über sich sagen kann, dass er eine Bestätigung von Gott hatte, mit dieser Person eine Beziehung einzugehen, in die Verlobung zu gehen und zu heiraten; so etwas gibt es. Aber wir sind nicht gezwungen, auf solche übernatürlichen Zeichen zu warten. Wenn du sagst, ich rühre mich gar nicht und ich werde auch nicht meine Augen öffnen, sondern der Herr muss mir meine Braut vor die Tür stellen – und wir lachen, solche Sätze wurden schon von so vielen ausge-sprochen. Hände in den Schoß, es muss vom Herrn kommen und nichts anderes.
Auf diesen göttlichen Wink warten zu müssen, ist eine Auflage, die sich manche abverlangen, die unnötig ist. Es ist nicht schlimm, aber sich auf diesen Modus zu versteifen, ich darf überhaupt keine Eigeninitiative starten, ist einfach nicht von der Bibel gedeckt. Gott lässt uns viel Spielraum für unsere Lebensführung. Nicht jedes Detail ist vorprogram-miert. Gott lässt uns viel Eigenständigkeit, im Rahmen unserer Möglichkeiten zu handeln und abzuwägen. Prüfen, den Verstand einschalten, genau hinschauen und dann eine durchdachte Entscheidung treffen, ist etwas, das in der Bibel immer wieder gelobt wird. Auch andere Ratgeber an seiner Seite zu haben und mit ihnen über die gegenwärtige Situation beraten, ist eine löbliche Sache in der Bibel. Passivität ist an und für sich noch kein heiliger Wert; einzig sein ganzes Leben darin zu verbringen, Herr, was willst du(?), Herr, was willst du(?), Herr, was willst du(?); und das Offen-kundige nicht sehen und mit Verstand zu analysieren: Herr, was willst du? Einige kommen gar nicht ins Handeln, weil sie die ganze Zeit nur mit dieser Frage konfrontiert sind: Herr, was willst du(?). Herr, was willst du(?)
Ihr wisst, dass mir diese Frage wichtig ist, dass wir in Verbindung mit dem Herrn sind und ihn auch fragen und hinhören: Herr, was willst du? Gibt es etwas, worauf ich sensibel reagieren sollte? Und dennoch sitzt du heute hier und hast eine Entscheidung getroffen: Welche Unterwäsche und Strümpfe und welches Kleid du angezogen hast. Da stehst du auch nicht die ganze Zeit vor dem Schrank: Herr, was willst du? Herr, was willst du?
Das muss ich jetzt einmal sagen. Ich bekomme so häufig Anfragen von jungen Frauen, das könnt ihr euch nicht vor-stellen. Da heißt es: Ich habe jemanden kennengelernt und ich mag ihn und an seinen Blicken weiß ich, er mag mich auch. Es ist immer so süß, so etwas zu lesen. Ja, gut, ich als Verheirateter finde das süß, aber in dieser Situation – das ist die Not schlechthin; wie umgehen damit? Einige können sich noch ganz dunkel erinnern, wie das war. Darf ich als Frau die Initiative ergreifen? Und so warten einige junge Damen jahrelang, bis das Gegenüber, der Mann endlich auf den Trichter kommt: Ich könnte doch einmal fragen. Und ich ermutige dazu, lernt euch doch einfach kennen. Sprich ihn einfach an und sage, was du möchtest. Du wirst es noch häufig erleben, wenn du verheiratet bist; du möchtest, dass dein Mann etwas versteht, aber er weiß einfach nicht, was du willst. Wir Männer sind manchmal sehr schwerfällig im Verstehen. Und ob wir dann auch handeln nach dem, was wir verstanden haben, steht auf einem ganz anderen Blatt; du wirst es noch häufig erleben. Natürlich bin ich sehr dafür, dass Männer eigeninitiativ sind, dass sie proaktiv sind, dass sie Verantwortung übernehmen. Das ist alles gut und richtig, aber es kann sein, dass Männer echt auf dem Schlauch stehen und nicht wissen, wo sie – und wie sie – und was sie sollen. Und oftmals ist es tatsächlich so, dass Männer nicht glauben, dass sie überhaupt eine Chance haben bei ihrer Angebeteten. Das ist so weit weg; ich würde so gern, aber ich weiß schon, dass ich versage, und das lähmt manchmal.
Gehen wir weiter.
Also, Passivität ist kein Wert an sich. Und du darfst dir Pläne machen, du darfst Entscheidungen treffen. In 1. Korinther 6, Vers 12 heißt es: Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen. Das ist eine Aussage, wenn ich Paulus gewesen wäre, hätte ich gesagt: Das schreibe ich nicht in die Bibel. Denn was ist das für ein weites Spektrum? Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Das bringt uns plötzlich eine ganz große Eigenverantwortung, mit der Situation, in der wir stecken, umzugehen, Weisheit zu empfan-gen, uns durch das Leben zu navigieren. Das ist nicht immer einfach; aber nach diesem Vers steht auch nicht in der Bibel: Übrigens, das Leben wird simpel.
Also vieles von dem, was heute gesagt wird, hat keine festgesetzten Grenzen, wo du weißt: Okay, endlich hat Pastor Waldemar uns einen Fahrplan von 4 Punkten gegeben und wenn ich die innerhalb von 4 Wochen durcharbeite, dann habe ich neben mir meinen Traummann und kann mich zur Hochzeit melden. Heute geht es eher um geistliche Prinzipien. Und diese geistlichen Prinzipien sollen das Ziel verfolgen, dass unsere Entscheidungen dazu beitragen, dass unsere Entscheidungen zum Lobpreis seiner Herrlichkeit, wie es in Epheser 1, Vers 12 heißt, dienen. Dafür sind wir bestimmt. Deshalb, was wir tun, welche Überlegungen wir anstellen, soll immer dieses Ziel verfolgen: Mein Leben und meine Entscheidungen sollen die Herrlichkeit Jesu in meinem Leben groß machen.
Ich möchte euch ein Zitat vorlesen: Ein Mann hatte sein ganzes Leben lang die perfekte Frau gesucht. Als er schließlich 80 Jahre alt war, besuchte ihn ein guter Freund. Dieser sagte, du bist dauernd auf der Suche und rastlos. Willst du dich denn nicht endlich niederlassen? Der Mann erwiderte, ich bin auf der Suche nach der perfekten Frau. Aber jetzt, wo du mit deinen 80 Jahren nicht mehr so jung bist, willst du dich da nicht endlich für eine Frau entscheiden? Der Mann antwortete, ich suche nicht irgendeine Frau. Wie kann ich ohne die perfekte Frau glücklich werden? Aber du suchst nun schon dein ganzes Leben lang. Hast du niemals in deinem Leben eine solche Frau gefunden? Der Mann sagte, doch, ein einziges Mal habe ich eine perfekte Frau gefunden. Was ist passiert? Warum hast du sie nicht geheiratet? Auf einmal wurde der alte Mann sehr traurig und sagte leise: Nun ja, sie war auf der Suche nach dem perfekten Mann.
Wenn wir uns die Frage stellen, wie finde ich den richtigen Partner(?), können wir schnell in den Modus verfallen, dass wir unseren Blick von uns abwenden und die ganze Zeit nur scannen und schauen, wo ist das Perfekte, wo ist das Richtige? Und das will ich finden und das will ich ergreifen. Ich glaube, wenn du auf der Suche nach dem richtigen Partner bist oder das deinen Kindern nahelegen möchtest, dann ist eine Frage entscheidend: Wann bin ich bereit für eine Beziehung und wie wird aus mir der richtige Partner?
Das hat der 80-Jährige in dieser Anekdote sein ganzes Leben verpasst. Er wollte da draußen die Richtige suchen, aber hat sich nicht darum bemüht, selbst der Richtige zu werden. Und ich glaube, es ist gut, mit der Frage der eigenen Eignung zu starten. Zu viele verzetteln sich in Beziehungen, in Liebesgeschichten, ohne sich vorher selbst die Frage zu stellen, bin ich überhaupt beziehungsfähig? Bin ich überhaupt in der Lage, Verantwortung für jemand anderen zu übernehmen? Bin ich überhaupt in der Lage zu lieben?
Und ich rede nicht von verknallt sein. Verknallt kannst du schon mit sechs Jahren sein. Ich war mit sechs Jahren in meiner jetzigen Frau Miriam verknallt. Hallelujah. Ich habe da schon gesagt, ich werde sie heiraten.
Wenn sich jeder nur darum bemüht, den richtigen Partner zu finden, ohne darauf zu achten, selbst richtig zu sein, ich sage dir, dann wird es sehr unzufriedenstellend sein. Jeder ist auf der Suche nach dem Richtigen, aber wenn niemand anfängt, bei sich selbst richtig zu werden, dann wird es auch niemals ein Match [EDV: Treffer] geben, das zusammen-passt. Das bedeutet, als Christ hast du eine Eigenverantwortung: Wer du bist, wie du denkst, wie du handelst, welche Prioritäten du setzt. Und alle, die sagen: Ich habe das durch, ich bin verheiratet; diese Frage bleibt. Deswegen ist das trotzdem ein wichtiger Aspekt für jeden von uns. Denn jeder ist in Beziehungen, auch wenn du nicht verheiratet bist. Auch wenn du nicht vorhast zu heiraten, ist das eine wichtige Frage: Wie wird aus mir eine Person, zu der Gott sagt: Das gefällt mir. Und wie werde ich ein Segen für andere? Jeder steht in einer Beziehung, niemand ist komplett isoliert. Darum setze heilige Prioritäten in deinem Leben, wenn du auf der Suche nach einem richtigen Partner bist. Setze zuerst einmal in deinem Leben heilige Prioritäten.
Matthäus 6, Vers 33, eine meiner Lieblingsverse in der Bibel, dort heißt es: Trachtet, sucht, sehnt, streckt euch aus, zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit. In der Frage vorher ging es darum, wie kommen wir zu dem, was wir zum Leben brauchen? Und Jesus sagt: Und dies alles wird euch hinzugefügt werden. Aber viele, ich gehe mal auf jüngere Menschen, aber es trifft auch auf ältere Menschen zu, sind so erpicht in der Suche nach ihrem Glück bei dem anderen, dass sie vergessen, was Jesus gesagt hat. Du sollst nicht zuallererst nach deinem Ehepartner trachten, weil er dein Glück und deine Zufriedenheit sicherstellt und deinen Mangel ausfüllt, und dann komme ich, Jesus Christus, und dann der Rest. Für uns Christen gibt es eine andere Reihenfolge. Wir tummeln uns nicht zuallererst beim anderen, sondern wir tummeln uns zuerst um den, der uns gemacht hat und uns kennt. Wir sollen Jesus lieb gewinnen und von ihm verändert werden. Und wenn dein Lebensstil von diesen heiligen Prioritäten geprägt ist, dann verspreche ich dir, das wird wie ein gesunder Filter funktionieren, für alle, die dich anschauen, die dich vielleicht begehren. Wenn sie die Prioritäten in deinem Leben sehen, dann wird das wie ein Filter funktionieren, und ungeeignete Partner verlieren automatisch ihr Interesse an deiner Person; weil sie merken, was dir wichtig ist, was dir heilig ist, was du liebst, worin du investierst.
Nach dem ersten Glanz, nach dem ersten Kennenlernen, der Schönheit, von der man völlig überwältigt ist, stellt sich natürlich auch die Frage nach dem Charakter. Und je näher ich komme, desto mehr merke ich: Die Person, oje, sie liebt diesen Jesus und das ziemlich heftig. Will ich das überhaupt? Und sie hat gewisse moralische, ethische Werte. Boah, okay, ja, ich versuche es noch irgendwie wegzudrücken, das bekomme ich auch noch hin. Aber irgendwann: Egal wo du sie pikst, überall kommt Jesus raus. Boah, das ist mir zu bunt, ich bin raus. Wenn das passiert, preis den Herrn.
Oh, es ist hart, ja, ich weiß, und du magst vielleicht sagen, ja, du hast gut reden, du bist ja verheiratet und so weiter. Ich war auch einmal jung, musste auch Prioritäten setzen: Was ist mir wichtig? Wir müssen einen Filter einbauen in unserem Leben, wenn Menschen uns anschauen, dass sie merken, welche Aura uns umgibt, dass hier etwas Heiliges in diesem Leben ist und Leute, die nur mit dir spielen wollen, sehen, hier ist Heiligkeit und sagen: Nein, danke, damit möchte ich nichts zu tun haben.
Aber wenn du dich entscheidest, und das ist jetzt besonders wichtig für diejenigen, die sehr stark darauf schauen, was andere von ihnen denken, was ihre Peergroup, ihr Freundeskreis macht und sagt und von ihnen erwartet, wenn du dich entscheidest oberflächlich zu sein, ziehst du wahrscheinlich die Sorte von Partnern an, die dir keinen emotionalen Tiefgang geben werden. Das ist, denke ich, besonders herausfordernd, nicht nur, aber besonders für unsere Mädel. Billige Werte, vor allem sich oberflächlich darzustellen in unserer Gesellschaft, das ist deswegen so populär, weil es schnelle und häufige Effekte gibt. Ich muss mich nicht anstrengen. Ich kann allein durch Oberflächlichkeit die Effekte erzielen, die ich möchte, und das schnell und häufig. Wenn ich merke, ich bin darin erfolgreich, dann wird es immer schneller und immer häufiger. Ich werde ins Extrem rutschen, weil das, was mir das andere Geschlecht, Männer in aller Regel, entgegenbringt, ist das, was mir Ruhe verschafft. Aber in Wahrheit ist das nur ein Hamsterrad, in dem man sich dreht, weil man ein Spielball wird von Erwartungen, von der Lust anderer und man sich dann so präsentiert.
Ich möchte den Mädchen in diesem Raum und die uns später zuhören, und in Zukunft auch meinen Kindern sagen: Widersteht diesem Druck, widersteht, oberflächliche Mädchen zu sein. Jeder war in der Schule, hatte lauter Jungs und Mädels in seiner Klasse, und jeder weiß, von welcher Art Person ich spreche. Da gab es immer eine, die man als leichtes Mädchen beschreiben würde. Man wusste, bei ihr geht es schnell und häufig, und jeder Mann, nicht nur einer, sondern das ganze Dorf, war schon bei ihr Zuhause. Und in jungen Jahren, in denen du auf der Suche bist nach jemandem, dann ist das, weil du nicht so weit schaust, oft so: Man denkt die Dinge nicht vom Ende her, sondern man denkt, ich will auch jemanden abbekommen, also lasse ich mich auf dieses oberflächliche Niveau ein. Aber das endet in aller Regel in einem heftigen Desaster. Auch die Jungs, aber Mädels, ihr habt einen Wert, ihr habt Klasse, ihr habt eine Würde und verkauft sie nicht. Man kann an Mädchen ganz besonders, denn unsere Werbung bei den Frauen, das ist einfach so intensiv, man kann sehen, ob eine Frau oder ein Mädchen Achtung vor sich selbst hat. Aber wenn du billig und oberflächlich bist, dann zeigst du, dass du keine Achtung vor dir selbst hast, und dann wirst du jemanden an deiner Seite finden, der auch keine Achtung vor dir haben wird. Denn das war das Werbeschild, das war das Plakat, das du hinausgehängt hast: Ich habe keine Selbstachtung, ich verkaufe mich an jedermanns Augen. Und wenn du dir dann jemanden angelst, dann erwarte nicht, dass er Respekt vor deinem Leben hat, erwarte nicht, dass er Respekt vor deiner Würde hat und er deinen wahren Wert erkennt. Frauen, auch Männer, aber besonders Frauen, haben hier eine große Verantwortung, dass sie darauf achtgeben: Was bin ich wert und wem gebe ich eigentlich was.
Wenn du hingegen auf himmlische und ewige Werte setzt, dann wird das auch einen Effekt haben auf diejenigen, die dich auch verdienen. Und das darf man auch sehen. Ich meine nicht, dass man arrogant sein soll, aber man darf mich durchaus auch verdienen. Ich bin doch keine Ramschware, ich bin kein Restposten, der auch noch auf den Markt geschleudert wird für billiges Geld, sondern, ich bin jemand in den Augen Gottes, ich bin ein Kind des Vaters im Himmel. Und ein Vater schaut nicht so auf seine Tochter: Du bist Ramsch, mal schauen, wem wir dich noch unterjubeln können. Versteht ihr den Gedanken? Hier ist ein Wert und missachte ihn nicht. Es ist gut zu sagen, ich will auf eine Person warten, die auch diesen Wert schätzen lernt, und nicht sagt: Ach, dich bekomme ich so oder so.
Wir könnten da natürlich jetzt sehr tief hineingehen, was sind das für Werte, aber ich empfehle einfach Galater 5, Verse 22 und 23 für dich selbst durchzugehen. Die Frucht des Geistes gibt uns einen schönen Anhaltspunkt. Darüber habe ich auch, ich glaube 2018, gepredigt, wir haben uns jede einzelne Frucht des Geistes angeschaut: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit oder Selbstbeherrschung, so kann man auch übersetzen. Das sind alles Dinge, die dich kennzeichnen sollten, dass jemand, der in deine Nähe kommt, weiß, das sind die Werte, die dich umgeben. Und es werden dann Leute auf dich zukommen, die sagen, das möchte ich nicht. Und dann ist es gut, wenn sie das nicht möchten. Dann warte auf denjenigen, auf diejenige, der/die das möchte.
Okay, wir waren jetzt sehr stark auf deine eigene Person bezogen. Und ich glaube, das ist vielleicht sogar einer der wichtigsten Punkte. Wenn ich einen Partner finden möchte, dann ist das einer der wichtigsten Punkte: Bist du richtig? Bist du überhaupt ein richtiger Partner in den Augen eines anderen? Aber die Partnersuche hat natürlich nicht allein mit dir zu tun, sondern auch mit der Person, die du suchst. Und worauf solltest du beim anderen Geschlecht Wert legen? Genauer gesagt, welche Rolle spielt eigentlich Schönheit(?); das Thema kann man ja nicht herausnehmen.
Wir können einen Menschen in aller Regel erst kennenlernen, wenn wir ihn gesehen haben, außer du hast Telefondating gemacht. Aber zuallererst trifft es halt unsere Augen. Mit den Augen nehmen wir zuerst einmal wahr. Und unweigerlich ist das der erste Moment, wo wir in eine innere Verhandlung gehen. Ja oder nein, vielleicht. Ich denke, dass subjektiv empfundene Schönheit wichtig ist bei der Partnerwahl. Das sage ich uns Christen bewusst, denn einige Christen haben die Idee, das Äußerliche und die Schönheit, das ist alles so fleischlich und ist sündig. Wir schwimmen da darüber, wir haben damit nichts mehr zu tun; all diese Dinge sind mir egal und ich bin dem abgestorben; Schönheit ist kein Wert. Das glaube ich nicht. Ich glaube, dass Schönheit eine Gabe Gottes ist und Schönheit immer subjektiv ist. Also ist klar: Ich habe die schönste Frau der Welt; haben wir das jetzt geklärt, ja. Aber manchmal, wenn du das von jemandem hörst, denkst du, ja gut, dass du das so denkst und ich einen anderen Geschmack habe. Und dann denkst du, wie ist der Typ an die herangekommen? Kennt ihr solche Gedanken? Jeder hat es gedacht, aber niemand ist dieser Typ. Manchmal denke ich so, um Himmels willen, eine Schönheit und ein Mann (…). Wie ist das möglich? Das ist deshalb möglich, weil es subjektiv ist. Preist den Herren, dass es so ist. Stellt euch vor, wir hätten alle dasselbe Schönheitsideal. Dann würdet ihr euch alle um meine Frau kloppen. Spaß beiseite.
Warum sage ich das? Ich denke, dass auch bei der Partnerwahl die Schönheit ein Faktor sein darf, und wir müssen uns das nicht fromm ausreden. Ich komme auf den Gedanken, weil die Bibel selbst Schönheit immer wieder erwähnt und Personen auch kennzeichnet, dass sie schön sind: Rahel aber war schön von Gestalt und schön von Aussehen, 1. Mose 29,17; Josef aber war schön von Gestalt und schön vom Aussehen, 1. Mose 39,6; das Mädchen Esther war von schöner Gestalt und von schönem Aussehen. Ester 2,7; Abigail war eine Frau von klarem Verstand und von schöner Gestalt. 1. Samuel 25,3. Also das ist ein Mix. Hallelujah. Auch David ist ein tapferer Mann, tüchtig zum Kampf und des Wortes mächtig, von guter Gestalt und der Herr ist mit ihm, 1. Samuel 16,18.
David ist ein Traummann: Er ist in allem geschickt, Gott ist mit ihm und er ist von guter Gestalt. Er macht vielleicht auch etwas aus sich. Aber das ist jetzt noch einmal ein anderes Thema. Wie gehen wir mit unserem Körper um? Wie gehen wir mit unserem Erscheinungsbild um? Auch darüber sollten wir einmal reden. Aber nicht, weil es hier unbedingt nötig ist. Nein, nein, nein, nein, nein. Nein, nicht falsch verstehen. Aber – ich muss das Ausgesprochene wieder zurückholen – es gibt Extreme, ja, es gibt Extreme, und das Problem ist, wenn Christen mit einem Extrem konfrontiert sind, denken sie, die Lösung ist auf der ganz anderen Seite. Und ich denke, das entspricht nicht der biblischen Realität.
Im Hohelied lesen wir zum Beispiel, Hohelied 1, Verse 15 und 16: Siehe, du bist schön, meine Freundin. Und dann heißt es weiter: Siehe, auch du bist schön, mein Geliebter. Also hier wird in einer sehr leichten, poetischen Sprache gesprochen, wie ein Ehepaar miteinander kommunizieren. Du bist schön, meine Freundin. Du bist schön, mein Geliebter. Also hier gibt es eine Zuneigung zueinander und ein Begehren, eine Attraktivität des anderen Geschlechts. Und darin ist überhaupt nichts verwerflich.
Ich möchte mit euch kurz noch mal ins Hohelied hineingehen und Kapitel 4, Verse 1 bis 5 und Vers 7 lesen. Und dort werdet ihr sehen, dass Schönheit ein wesentlicher Faktor ist, wenn es darum geht, am Anfang mit seinem Partner zu interagieren und Liebe entwickeln zu lassen in einer Ehebeziehung. Und stolpert nicht zu sehr über die Schönheitsideale der damaligen Zeit. Ich kann auch nicht ganz verstehen, warum sie solche Komplimente gemacht haben, aber wir werden sehen. Also einige denken, Christ sein ist eine prüde Geschichte, das ist Erotik. Ja, für einige Christen ist das hart zu hören, weil sie nicht gelernt haben, in diesen Kategorien zu denken. Einer meiner alten Pastoren hat mal scherzhaft gesagt: Das Hohelied darf man erst ab 30 lesen. Ich bin schon über 30, ich darf es jetzt lesen. Aber wir bekommen hier eine Idee davon, dass Gott Gefallen daran hat, wenn man auch Schönheit genießt, Schönheit empfindet, wenn man auch begehren kann. Und das ist durchaus erotisch wirkende Literatur der damaligen Tage. Leider sind viele Christen frommer als die Bibel selbst und würden am liebsten dieses Buch aus der Bibel heraus-katapultieren. Aber der Herr hat diese Dinge hineingelegt, er hat uns gemacht. Und es ist für ihn schön, wenn wir Schönheit empfinden, Schönheit sehen, Schönheit bejubeln und sie auch artikulieren. Die körperliche Zuneigung zueinander ist in der Bibel alles andere als ein nettes Beiwerk. Ich glaube, sie ist ein schöner und wichtiger Faktor.
Eigentlich müssen wir schnell weiterkommen, aber ich möchte hier noch kurz stehen bleiben. Sprüche 5, Verse 18 und 19: Deine Quelle sei gesegnet, erfreue dich an der Frau deiner Jugend. Ja, das ist Quelle.
Kennt ihr diesen Spruch, so sinngemäß, in den ersten Jahren, da genießt ihr diese Zeit noch, die Liebe wird dann eines Tages abflachen. Kennt ihr das auch so, dass man das schon jungen Leuten mit auf den Weg gibt. Wenn ihr die Gewohnheit habt, jungen Menschen so etwas zu sagen, hört sofort damit auf; das ist tödlich. Was ist denn das für ein Rat? Wenn du das so erlebt hast, dann ist es ein Grund, ins Gebet zu gehen und Gott zu bitten, dass er die Liebe erneuert, aber leg dein Scheitern, nicht schon vorprogrammiert, auf deine Kinder oder auf die, die dich hören. Jetzt genießt du es noch, genieße gut. Es wird schlimm, oder es wird nicht mehr schön sein.
Die Bibel spricht eine andere Sprache. Vers 18: Deine Quelle sei gesegnet, erfreue dich an der Frau deiner Jugend. Das ist auch zu jemandem gesagt, der weiß: Ich habe jemanden in der Jugend gehabt und sie ist noch an meiner Seite und an dieser Person soll ich mich erfreuen. Und dann, auch hier wieder ein interessanter Vergleich, Vers 19: Die liebliche Hirschkuh und anmutige Gämse, ihre Brüste sollen dich berauschen, jederzeit; in ihrer Liebe sollst du taumeln, immer da. Das ist schon eine gewaltige Sprache. Hier geht es um Verzauberung im Miteinander, eine Innigkeit wird hier gepriesen.
Salomo schreibt die Sprüche vor allem auch an seine Söhne, die er erzieht und ihnen eine Weisung gibt, und das will er sie wissen lassen. Es ist interessant, dass ein Vater seinen Söhnen einen solchen Ratschlag mit an die Hand gibt. Genieße, auch später, wenn du älter wirst; genieße die Frau, die Gott dir an deiner Seite gegeben hat.
Aber vielleicht kennst du auch diese Aussage in Sprüche 31, Vers 30, und das ist jetzt ein interessantes Gegengewicht: Trügerisch ist Anmut und nichtig, also nichts wert, die Schönheit, eine Frau aber, die den Herrn fürchtet, soll man rühmen. Einige gehen von diesem Vers aus und sagen: Hier haben wir es, die Bibel hat etwas gegen Schönheit, gegen Schönheitsideale. Das ist alles nichtig, das ist alles wurscht, das wird ohnehin alles vergehen, also brauche ich mich danach auch nicht auszurichten. Wenn wir die Bibel lesen, und besonders habe ich das im Buch Hesekiel gemerkt, da wird oft von Schönheit gesprochen. Und dort stellt man fest, dass Schönheit von Gott durchaus gefeiert wird, aber Schönheit wird dann beklagt, wird dann zu einem Problem, wenn sie überhoben und zum alleinigen Maßstab von Freude und Glück wird. Denn, das ist auch Fakt, unsere Schönheit nimmt eines Tages ab. Ich habe gehört, dass es bei anderen passiert. Wir Menschen bleiben nun mal nicht blutjung in voller Pracht, sondern wir verändern uns. Das ist ein hartes Wort, aber den Verfall erleben wir, wenn wir älter werden, und das ist auch eine demütigende Wahrheit. Das soll uns darauf ausrichten, wir sind nicht für diese Welt allein geschaffen; Gott hat mehr für uns als diese Welt. Unsere Zufriedenheit sollen wir nicht allein in den Idealen dieser Welt sehen.
Und dennoch kannst du Ehepaare finden, die älter geworden sind, die nicht mehr diese jugendliche Schönheit haben, aber wenn sie eine gesunde Gottesbeziehung haben und eine gesunde Ehebeziehung, sehen sie tiefe Schönheit in dem älter werdenden Partner. Warum? Weil es nicht nur die äußerliche Schönheit gibt, sondern auch eine innerliche Schön-heit. Und darauf möchte uns dieser Vers aus Sprüche 31, Vers 30 schubsen. Schönheit, das haben wir gelesen, ist gut. Salomo hat selbst im Buch Hohelied geschrieben: Schönheit, Schönheit; aber allein Schönheit wird dich zu Fall bringen.
Und wir sehen unsere Welt, wir sehen unsere Gesellschaft, wie sich alles um dieses Ideal, wie um einen Götzen dreht, alles auf diesem jugendlichen Level zu halten, und man wird unruhig, weil man es nicht schafft. Außer du hast irgend-wann ein angeschwollenes Gesicht, weil du dich vollgepumpt hast; aber ob das dann schön ist, ist noch eine ganz andere Frage. Oberflächlichkeit reicht nicht aus. Die äußerliche Anziehungskraft bei der Partnersuche hat ihren Wert, ist wichtig; es war mir wichtig und ich liebe die Schönheit meiner Frau. Ich erfreue mich an der Schönheit meiner Frau. Und ich hoffe, dass sie das auch tut und man muss auch ein wenig tun, damit es so bleibt. Wie ein Bruder aus der Gemeinde kürzlich zu mir sagte: Hey, ich habe irgendwann verstanden, ich möchte auch für meine Frau attraktiv bleiben. Da dachte ich, hey, das ist ein gutes Wort, das sollten andere hören. Nein, es war ein gutes Gespräch. Was kann ich dazu tun, damit die Attraktivität aufrechterhalten wird, denn es ist ein nicht unwichtiger Wert.
Aber wenn wir attraktive Partner suchen, dann schau auf Anziehungspunkte, die dich ansprechen, aber auch nach einem schönen Herzen und einem schönen Charakter. Die äußerliche Schönheit ist sehr schnell festgestellt, du brauchst nicht lange, um zu sehen, was du als attraktiv empfindest und sagst, das ist schön anzusehen. Aber die innere Schön-heit in einem Menschen zu erkennen, dazu bedarf es Zeit, mehr Zeit, als wir uns heutzutage nehmen. Wir sehen die äußerliche Schönheit, es spricht gerade nichts dagegen, wir gehen eine Beziehung ein; und im Laufen wollen wir erkennen, ob die Person auch innerlich schön ist. Man muss wirklich kein Mathematiker sein, um zu erkennen, dass diese Rechnung nicht aufgeht, wirklich naiv ist und viel Not produziert. Nimm dir Zeit, die innere Schönheit zu entdecken, es kann sein, dass du keine innere Schönheit finden wirst, nur eine äußerliche Schönheit.
Ich habe es schon häufiger gesagt, meine Beobachtung ist, wenn ich schöne Personen näher kennenlerne, und die inneren Werte sehe, dass ich plötzlich – vielleicht kennt ihr das auch – denke: Gerade fand ich dich noch attraktiv, schön, aber mit diesem Wesen, mit diesem Charakter ist diese ganze äußerliche Schönheit nichts. Und du denkst: Ich finde gar nichts mehr schön daran, obwohl die Hülle sich nicht verändert hat. Die Haare waren immer noch schön, die Kleider sahen immer noch top aus, doch gekoppelt mit dem Herzen, hast du gemerkt, wenn ich das ansehe, dann regt sich schon nichts mehr in mir.
Also tun wir gut daran, dass wir uns Zeit lassen, einen Menschen kennenzulernen. Und das ist heutzutage nicht nur für junge Menschen empfehlenswert. Auch wenn du schon älter bist, oder du hast bereits eine Ehe hinter dir, bist vielleicht verwitwet und siehst dich nach einem neuen Partner um, egal, ob alt oder jung, wirklich, wirklich, egal, ob alt oder jung, man nimmt sich zu wenig Zeit, einen Menschen kennenzulernen, die innere Schönheit zu entdecken, sie zu suchen und zu finden.
Und das liegt, glaube ich, zu einem großen Teil, nicht allein, aber zu einem großen Teil auch an der Dating-Kultur, die wir haben, die von unseren Medien stärker beeinflusst ist, als es uns lieb sein kann. Wenn du heute einen Film oder eine Serie schaust und du merkst, der Mann, die Frau, sie mögen sich, das merkt man ja bald; die innere Erwartung, die man schnell hat, wenn man einen solchen Film sieht: In den nächsten 20 Minuten muss es weitergehen und das nicht nur irgendwie. Dieser Film wird nicht enden, ehe die beiden nicht ein Techtelmechtel im Ehebett hatten; das kein Ehebett ist. Dass sie in sexuelle Unmoral verfallen, miteinander einen One-Night-Stand genießen und oftmals schockiert es uns gar nicht, wenn wir diese Dinge sehen, weil sie für uns normal sind. Ja, sie sind in dieser Welt normal und das schockiert uns nicht, aber als Christ denken wir nicht wie die Menschen dieser Welt, die keinerlei Maßstäbe kennen. Und wir sehen diese losen, diese leichten Beziehungen. Sie lernen sich kennen, steigen in die Kiste und dann wachen sie am nächsten Morgen auf und klären erst einmal: Wie ist dein Name, was arbeitest du eigentlich und wo geht es jetzt für dich hin? Wenn sie dann überhaupt noch im Bett geblieben sind und nicht nur ein Zettelchen geschrieben haben, wenn sie überhaupt ein Zettelchen geschrieben haben!
Das ist jetzt natürlich ein Thema, das besonders in dieses ganze Themenspektrum der sexuellen Reinheit gehört. Das werden wir uns im Laufe dieser Predigtreihe erneut anschauen. Sexuelle Reinheit vor der Ehe, in der Ehe, nach der Ehe. Das wird noch einmal ein wichtiges Thema sein. Dieser Vergleich soll dazu dienen zu zeigen, wir haben durch unsere Medien solch einen Erwartungsdruck: Kennenlernen, Sex, kennenlernen, Sex, kennenlernen, Sex. Und das übernehmen wir; dieses Denken übernehmen wir. Wenn wir dann noch einen Freundeskreis haben, der genauso tickt, dann denkst du vielleicht: Ich habe nun jemanden kennengelernt, der ist attraktiv, der ist schön; wollen wir zusammen sein, wollen wir miteinander gehen, wollen wir eine Beziehung haben? Moment mal, hast du diese Person kennen-gelernt? Nein, aber sie ist attraktiv und sie mag mich. Das reicht dir aus? Was hast du für Werte? Also ich finde das wirklich billig. Ich finde das wirklich armselig. Nur, ich mache dir, wenn du so funktionierst, keinen Vorwurf daraus, das ist leider normal.
Mein Appell ist: Ein Christ ist in dieser Welt aber nicht normal. Er funktioniert nicht wie das Denken dieser Welt, sondern fragt sich: Was ist heilig, was ist gerecht, was ist gut, was ist vollkommen, wonach richte ich mich aus? Schau auf die inneren Werte. Sage nicht, das Schöne soll dir egal sein. Hauptsache, du hast einen richtig tollen Charaktermenschen vor dir, aber wenn du ihn siehst, denkst du: Das werden harte Jahre, trage lieber einen Schleier, nicht nur hinten, sondern auch vorn. Nein, schau auch auf äußerliche Schönheit, aber verpasse die innere Schönheit nicht.
Unsere Entwicklung als Christenmenschen sollte eigentlich die sein, unsere äußerliche Schönheit wird abnehmen, aber unsere innere Schönheit sollte, wenn wir mit Jesus unterwegs sind, zunehmen. Deswegen achte auf die innere Schön-heit, auf ein schönes Herz, das die Dinge forciert, die du selbst schon in dir kultiviert hast.
Ich möchte zu einem letzten Punkt kommen, der für das ganze Thema eine besondere Wichtigkeit hat und da werden wir uns jetzt noch einige Minuten aufhalten.
Gerade haben wir uns einige Prinzipien angeschaut, wo du bei dir starten solltest, dass äußerliche Attraktivität und auch innere Attraktivität wichtig ist. Neben diesen ganzen wichtigen Prinzipien, die man bei der Partnerwahl beachten sollte, legt die Bibel auf eine Sache unmissverständlich Wert und das ist in unseren heutigen Tagen von der Kanzel schon schwer zu kommunizieren; das ist aber eine bleibende, gültige Wahrheit, der wir uns stellen müssen, wenn wir einen Partner suchen. Und diese Wahrheit bedeutet, Christen heiraten Christen. Okay, kurz sacken lassen. Für einige ist dieser Satz schon ein Anstoß. Aber lass dir und mir und dem Wort Gottes jetzt Zeit. Christen heiraten Christen. Jeder von uns hat einen bestimmten Katalog, wir haben Präferenzen, wenn wir einen Partner suchen. Und der ist nie deckungsgleich. Der eine will unbedingt eine Blondine haben, bekommt dann doch eine Brünette. Der andere, keine Ahnung, möchte auf gar keinen Fall mit einer Deutschen verheiratet sein; einige Ausländer haben Angst vor deutschen Frauen, wurde mir gesagt; denn sie sind zu dominant und wissen zu sehr, was sie wollen. Ich will unbedingt in meiner Kulturgruppe heiraten. So kenne ich einige Russlanddeutsche, die sagen: Ich heirate nur eine Russlanddeutsche; da weiß ich, woran ich bin. Das ist eine Vorliebe, die man hat. Das ist okay. Wenn du sagst, das ist das, was du dir wünschst und das auf deiner Liste steht, ist das in Ordnung. Du hast gewisse äußere Merkmale. Du hast soziale oder kulturelle Vorlieben.
Du hast vielleicht auch charakterliche No-Gos; also, wenn ihm so etwas wichtig ist, das geht gar nicht. Ich kenne mich, da werde ich dann aufbrausend, beispielsweise, wenn er immer unpünktlich ist. Da wird es keine gute Ehe, weil ich darauf sehr, sehr Wert lege und ich brauche jemanden an meiner Seite, der insbesondere pünktlich ist. Einige sind so und haben diesen Katalog und dürfen ihn auch haben. Jeder von uns hat Präferenzen und sagt nicht: Ich gehe jetzt in die Stadt und den Nächsten, den ich greife; so du gehörst mir; das macht niemand von uns. Aber ist es nicht auffällig, dass Christen den gemeinsamen Glauben an Jesus so gering schätzen, dass er noch nicht einmal zu den Hauptkriterien gehört, wenn ich auf der Suche nach meinem Partner bin? Das ist etwas, was mich sehr aufmerken lässt. Es gibt Dinge, die müssen sein und Dinge, die auf gar keinen Fall gehen; jeder von uns hat so etwas.
Aber wenn es um Jesus geht, der eigentlich definitionsgemäß mein Gott und König ist und schon der Definition nach das Wichtigste in meinem Leben ist, dieser Jesus hat keinen Anteil in der Kalkulation oder in meiner Prioritätenliste? Ist es wirklich nachvollziehbar, dass ausgerechnet Jesus keine Option darstellt bei der Wahl des Partners, mit dem ich meine Zukunft verbringen möchte? Was geht in einem vor, dass Jesus als wichtigste Person meines Lebens nur eine optionale Rolle spielt für die wichtigste menschliche Beziehung, die ich in diesem Leben lebe? Was ist daran attraktiv bei der späteren Kindererziehung? Man muss die Dinge immer vom Ende her denken.
Was ist daran attraktiv bei der späteren Kindererziehung, keine geistliche Unterstützung des Ehepartners zu bekom-men? Stand heute, wo du deinen Partner siehst, mit den ganzen löblichen Eigenschaften, die sicherlich da sind, denkst du: Das bekomme ich glatt gebügelt, das wird kein Problem, das wird sich irgendwie ändern, da werden wir schon d’accord sein. Wer kann dir sagen, dass das so ist? So viele sind genau mit dieser Rechnung hineingegangen, kamen aber mit einem anderen Ergebnis wieder heraus. Es ist daran nichts attraktiv, wenn du deine Kinder in einem gesunden Gottvertrauen erziehen möchtest, sie groß werden lassen möchtest und du einen Ehepartner an deiner Seite hast, der einfach nur fragend daneben steht und sagt: Das ist mir eigentlich ziemlich egal, das kannst du machen; macht das mit eurem Glauben ruhig, aber ich bin da raus. Ich weiß nicht, was es Wichtigeres in diesem Leben gibt, als seinen Kindern etwas von der Liebe Gottes weiterzugeben. Ich weiß nicht, wo man mehr Orientierung für dieses Leben finden kann, als im Wort Gottes selbst. Und wenn du ein Mensch bist, der gerade versucht, ein paar Jahre in die Zukunft zu schauen, es dauert nicht viele Jahre und dann findest du dich in einer Situation wieder, in der du Familie hast. Das kannst du dir jetzt vielleicht noch nicht vorstellen, aber das geht schneller, als du denkst. Und dann bist du gefragt: Welchen Input gebe ich hier weiter, welche Orientierung gebe ich? Wenn du jetzt die Möglichkeit hast, dann solltest du sicherstellen, dass der Partner an deiner Seite deinen Kindern eine gesunde Orientierung gibt. Wenn es hart wird in der Familie, wenn deine Kinder in Not sind, wenn ihr vor ausweglosen Situationen steht, dass du deinem Partner an der Seite stehen kannst und sagst: Wir treten jetzt gemeinsam für unser Kind ein und wir beten für unser Kind, dass Gott es rettet, dass Gott ihm hilft, dass Gott eingreift und ein Wunder tut.
Und so viele finden sich dann in einer Situation wieder, wo sie so gerne mit ihrem Ehepartner für dieses Drama beten wollen, aber es nicht können, weil es da keine Antenne gibt für die geistliche Welt, für Gott, sodass sie gezwungen sind, mit anderen Christen zu beten, was alles super ist – aber das ist doch schade, oder? – Ich möchte gerne mit dem Vater oder mit der Mutter meiner Kinder ins Gebet gehen, weil er oder sie ganz tief im Inneren wissen, was hier gerade ab-geht. Wenn ich zu Sorin gehe und sage: Lass uns für unsere Kinder beten, dann macht er das, weil der Pastor fragt. Ich darf ja nicht Nein sagen. Aber es ist doch ein ganz anderes Niveau, wenn ich mit meiner Frau auf den Knien bin und heule und zum Herrn schreie und sage: Herr, hilf! Es geht uns als Paar so viel Intimität verloren, wenn unser Partner Jesus nicht kennt.
Die ganze zwischenmenschliche Intimität, die ganze sexuelle Intimität, so gut und wichtig das auch ist, der Herr weiß, dass ich das wichtig finde, aber die geistliche Intimität, auf die will ich nicht verzichten. Wenn ich meinen Herrn anrufe, möchte ich nicht darauf achten müssen: Könnte ich damit vielleicht meinen Partner reizen? Und so viele sind in dieser Situation.
Wenn du auf der Suche bist nach dem richtigen Partner, dann muss eigentlich die richtige Frage lauten: Bin ich auf der Suche nach einem richtigen Christen an meiner Seite. Wenn ich mit Betroffenen im Gespräch bin, die in Beziehungen stecken, dann lege ich immer Wert darauf zu betonen – denn manchmal kommt das Denken auf: Hast du etwas gegen meinen nicht christlichen Partner(?) – nee, ich habe nichts gegen deinen nicht christlichen Partner, überhaupt nichts. Und wenn ich ihn dann sogar kennenlerne, dann sind es meistens sehr löbliche Figuren. Und ich sage: Ein netter Zeitgenosse, mit ihm kann man Pferde stehlen. Mein Problem ist nicht dein nicht christlicher Partner, mein Problem ist deine inkonsequente Nachfolge. Nicht der andere ist mein Problem. Ich verstehe, warum ein nicht christlicher Partner einen christlichen Partner an seiner Seite haben möchte, weil Christen in aller Regel, wenn sie ein wenig mit Jesus unterwegs sind, einen angenehmen Charakter haben. Sie sind treu, sie sind loyal, sie haben gute Werte. Danach suchen auch Nichtchristen. Mein Problem ist nicht er, dass er dich will. Klar, du bist eine gute Person. Mit dir kann man eine Familie gründen. Mein Problem sind deine Entscheidungen, denn dein Entschluss offenbart viel mehr über dich als über ihn.
Wir haben in Matthäus 6,33 gelesen: Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes. Das hat Jesus gesagt: In allen Dingen trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes, nachdem, was Gott gefällt, was euer König von euch will; außer bei der Partnerwahl, da habt ihr andere Maßstäbe? So hat Jesus nicht gesprochen.
In allen Dingen trachtet zuallererst nach dem, wo Gott zu finden ist. Ich frage dich, ist in dieser Beziehung Gott zu finden? Stärkt dich diese Beziehung in deinem Glauben. Macht sie dir Jesus lieber? Motiviert dich diese Beziehung, Gott mehr zu gehorchen, mehr auf ihn zu vertrauen, Jesus Christus ähnlicher zu werden; oder nicht? Und wenn die Antwort Nein ist, dann ist mein Rat, geh nicht weiter in dieser Beziehung, ehe das nicht geklärt ist. Denn, wenn das jetzt schon so ist, was passiert in 20, 30 Jahren?
Nicht ohne Grund sagt Gottes Wort: Der unverheiratete Christ kann, laut 1. Korinther 7, Vers 39, heiraten, wen er will. Das ist ein spannendes Wort in der Antike. Nichts davon, hier ist alles schon ausgemacht und so weiter.
Der Christ hat eine hohe Verantwortung für sich selbst. Und in diesem Kontext geht es vorwiegend um verwitwete Frauen. Sie ist frei zu heiraten, wen sie will. Die Frau als Willenswesen wird in der Bibel geachtet. Sie kann heiraten, wen sie will, jedoch muss es in Verbindung mit dem Herrn geschehen. Das ist es, was Paulus sagt: Heirate, wen du willst. Alles ist dir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. 1. Korinther 10,23. Und hier 1. Korinther 10, Vers 39: Heirate, wen du willst, nur in Verbindung mit dem Herrn muss es geschehen. Sieh zu, wenn du Christ bist und Jesus nach-folgst, dass auch dein Gegenüber mit dir auf derselben Reise ist und die gleichen Grundlagen teilt wie du. Warum sollten wir uns über dieses Gebot mutwillig hinwegsetzen?
Wenn du betroffen bist, ich fühle mit dir, ich verstehe es und Gott weiß, dass es mir nicht leicht fällt, solche Themen zu benennen, aber mir ist es wichtiger, dir gesunde Wahrheit für dein Leben mitzugeben, als jetzt diesen Moment zu nutzen, damit du ein gutes Gefühl hast. Was nutzt es, wenn wir miteinander sprechen, und uns für diesen Augenblick gute Gefühle geben, die aber nicht der Wahrheit entsprechen und keinen gesunden Output erzeugen? Und dann bedeutet das manchmal, unangenehme Punkte anzusprechen, aber nicht, weil man jemanden nicht liebt oder nicht mag, ihn hasst oder ihm schlechtes will. Die Wahrheit ist etwas, das Gott uns gegeben hat, damit sie uns befreit, dass sie uns freisetzt, uns beflügelt und stärkt in diesem Leben.
Wir überziehen heute etwas, es ist schon gleich zwölf. Wir müssen ein wenig anziehen.
Ich möchte noch gerne, weil das wichtig ist, 2. Korinther 6, erwähnen. Das könnt ihr euch anschauen.
Diese Zeit. Das ist etwas, worauf ich mich in der Ewigkeit freue: Predigen ohne Zeit. Hallelujah. (; Und einige denken jetzt: Ich weiß nicht, ob ich in den Himmel will. 😉
In 2. Korinther 6, Vers 14 und 15 heißt es: Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Denn welche Verbin-dung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Über-einstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen?
Wichtig, an dieser Stelle in diesen Versen, in 2. Korinther 6, redet Paulus nicht von der Partnerwahl. Das Thema ist ein anderes. Es geht hier um eine intensive Partnerschaft, die Christen mit anderen Menschen eingehen, in eine identitäts-stiftende Gemeinschaft zu bilden. Und diesen Christen sagt er: Ihr seid Christen und ihr habt eine intensive Partner-schaft, mit anderen Religionen und so weiter, das ist nicht gesund. Ihr sollt nicht unter das gleiche Joch gehen; zwei Ochsen unter einem Joch, ziehen gemeinsam am gleichen Strang, in die gleiche Richtung. Auch meint Paulus nicht, dass wir keinerlei Gemeinschaft mehr mit Ungläubigen haben sollen. Darum geht es nicht. Es geht um identitäts-stiftende Partnerschaft. Und das beschreibt er mit dem Zusammenjochen, dass man unter diesem Joch miteinander angespannt ist und ein Ziel verfolgt.
Und beachte, was Jesus sagt, was Gott tut, wenn Menschen heiraten. In Matthäus 19, Vers 6 heißt es: Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.
Eigentlich sagt Jesus hier wörtlich: Was nun Gott zusammengejocht hat, soll der Mensch nicht scheiden. Interessant, oder? Das ist genau das gleiche Wort, was Paulus in 2. Korinther verwendet. Er beschreibt die Ehe auch als eine Partnerschaft, die sehr identitätsstiftend ist und dass man zusammengejocht wird und in die gleiche Richtung läuft. Und dieses Joch stellt den gemeinsamen Weg sicher, dass hier etwas zusammenbleibt.
Und so können wir aus 2. Korinther 6 lernen, wenn man so eng miteinander verschlungen ist, dann soll ich zusehen, dass Licht und Licht zusammengehören, dass Glaubenswerte und Glaubenswerte gemeinsam laufen. Und nicht, dass der eine Ochse in die Richtung und der andere Ochse in die andere Richtung möchte. Das passiert auch unter Christen schon genug; davon braucht man nicht mehr.
Warum finden wir in der Bibel immer wieder diese Nachdrücklichkeit, einen gläubigen Partner zu suchen?
Epheser 5 beschreibt, wir gehen nicht in den Text, der wird uns in den nächsten Wochen noch beschäftigen, wie Gott sich die Ehebeziehung vorgestellt hat. Und dort wird beschrieben, auf einer sehr schönen Art und Weise, dass Gott einem Ehepaar zugedacht hat, sich immer wieder von dem Vorbild Jesus Christus inspirieren zu lassen und die Ehe unter der Herrschaft Jesu zu führen.
Ich möchte dir eine Sache sagen: Wenn das Gottes Perspektive für unsere Ehen ist, dass wir unter der Herrschaft Jesu unsere Ehe leben und uns von Jesus Christus inspirieren lassen sollen für unsere Beziehung, das funktioniert in einer Mischehe, gläubig – ungläubig nicht. Es reicht nicht, dass nur einer Christus im Fokus hat, für das Eheprojekt braucht es ein gemeinsames Fundament. Es braucht einen gemeinsamen Herrn, unter dem man sich stellt und von dem man sich beeinflussen lässt, inspirieren lässt. Und du, Frau, stell sicher, dass Epheser 5 Wahrheit wird in deinem Leben, dass du einen Mann hast, der sich von Jesus Christus inspirieren lässt für diese Beziehung. Du, Mann, suche eine Frau, die sich von Jesus Christus inspirieren lässt für diese Ehe. Ich verspreche dir: Es werden Zeiten kommen, wo du das bitter nötig haben wirst. Denn es ist nicht einmal gesagt: Na ja, Hauptsache einen Christen, dann wird schon alles gut. Pustekuchen! So gehen einige hinein und denken, er ist ja Christ. Automatismus? Nein! Die Ehe ist auch ein hartes Geschäft, auch für Christen. Und niemand hat die Garantie, dass es dann auch einen guten Output gibt. Aber die Frage ist: Was ist es, das ich jetzt schon sehe? Was ist es, das ich jetzt schon erkenne? Und möchte ich ein gutes Fundament bauen, oder nicht?
Darum, und das muss ich auch in aller Deutlichkeit sagen: Eine Partnerwahl, die den gemeinsamen Glauben an Jesus vernachlässigt, erachten wir als Gemeinde als nicht vorbildlich, als kein nachahmenswertes Beispiel, aufgrund der klaren biblischen Forderung. Wir empfehlen ausdrücklich nicht(!), das zu tun. Du wirst dich ansonsten einfügen in die Reihe derer, die bei wachsender Hingabe zu Jesus einen tiefen Schmerz darüber erleben, dass ihr Ehepartner nichts von dem teilen, nachvollziehen, mittragen und mitfühlen kann, was dein Herz erfüllt. Warum möchtest du das Wichtigste in deinem Herzen nicht mit deinem Herzenspartner teilen? Warum willst du Gefahr laufen, die Konsequenzen dieser Entscheidung ein Leben lang tragen zu müssen?
Ich möchte schließen.
Was ist, wenn man dennoch an diesem Weg festhält? Wenn man trotzdem sagt: Ich höre das alles, aber ich will das dennoch. Und hier kommen wir in eine sehr herausfordernde Spannung. In 1. Korinther 7, ich habe es zitiert, sagt Paulus ganz klipp und klar, was die Option für einen Christen ist: Christ heiratet Christ. Aber im gleichen Kapitel weiß er um solche sogenannten Mischehen in der Gemeinde in Korinth. Sie sind Teil dieser lebendigen Gemeinschaft. Und er sagt auch nicht, verbannt diese Leute oder fordert sie auf, dass sie sich scheiden lassen. Nein, das sagt er nicht. Er sagt: Das ist die Idee Gottes für die Ehe. Aber jetzt sind einige in diesen Beziehungskonstellationen. Jetzt seid ihr dort drin. Die Konsequenzen müsst ihr jetzt auch durchleben. Ihr werdet ernten, was ihr sät. Aber er sagt auch deutlich, diese Ehe, auch wenn sie nicht das Ideal Gottes verfolgt, hat ihre Gültigkeit vor Gott und darf nicht mutwillig gebrochen werden.
Darum, einige befinden sich in einer Ehe und sagen: Aber das trifft auf mich zu, was soll ich jetzt tun? Paulus sagt nicht, na ja, du bist jetzt Christ zweiter Klasse, hinaus mit dir. So sehe ich es nicht in der Bibel. Er nimmt diese Christen trotz-dem an. Auch wenn Paulus vor dieser äußerst unweisen Entscheidung warnt, räumt er ein und sagt: Okay, du bist jetzt in dieser Situation, es ist nicht das Ideal, aber geh auch nicht aus dieser Beziehung heraus, weil diese Beziehung jetzt das Potenzial entfalten soll, dass sie einen heiligen Einfluss auf deinen Ehepartner ausübt. Und das ist eine interessante Spannung, die Paulus in dasselbe Kapitel hineinlegt. – Geh diesen Weg, nicht den, nicht den. – Dann redet er aber mit Menschen, die doch diesen Weg gehen und sagt: Okay, jetzt bleib, jetzt bleib darin. Wenn du noch die Wahl hast, dann tue es nicht. Wenn du es dennoch tust, dann bleib darin, deine Ehe hat Gültigkeit vor Gott. Und du kannst jetzt hoffen und beten, dass das Potenzial, was Gott in dich hineingelegt hat, Einfluss nimmt, auf deinen Partner. Aber achte, wir sollen die Möglichkeit für diesen positiven Einfluss, nicht für unsere naiven Motive missbrauchen. – So, ich suche mir einen Partner, der Jesus nicht kennt; durch mich wird er nämlich dann Christ. Ausnahmen mag es geben, aber Paulus sagt in 1. Korinther 7, Vers 16: Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten wirst? Oder was weißt du, Mann, ob du die Frau retten wirst? Er sagt: Sei nicht hochmütig, sei nicht so naiv. Wenn du die Warnzeichen aus dem Wort Gottes für deine jetzige Beziehung siehst, dann höre und handle. Wenn du aber dennoch da drinsteckst, dann nehme ich dich an, ich gebe dir Ratschläge und Weisung in dieser Beziehung, jetzt ein positives Zeugnis zu sein.
Und so bringt Paulus beides, Weisung und auch Mahnung, und auf der anderen Seite Rat und Hilfe, wenn Menschen davon betroffen sind.
Ich möchte zum Schluss kommen.
Wie finde ich den richtigen Partner? Wenn wir uns alles anschauen, was wir uns heute angehört haben, dann geht es immer darum, Christus-Ähnlichkeit zu suchen, in mir und im Nächsten.
Und das ist die Vision von Ehe: Dass das, was von Mann und Frau gemeinsam gewirkt wird, Jesus Christus größer werden lässt; Jesus geehrt und verherrlicht wird; Gott gepriesen wird, dass hier etwas zum Lobpreis seiner Herrlichkeit ist, durch die Ehe. Und somit haben auch die verheirateten Ehepaare noch einiges vor sich, mit diesem Ziel vor Augen. Aber wenn du deinen richtigen Partner suchst, dann geht es heruntergebrochen, genau darum. Christusähnlichkeit, Christusähnlichkeit, Christusähnlichkeit. Und das ist der Kompass, um dann auch weise Entscheidungen zu treffen. Und wenn Gott dir einen übernatürlichen Traum gibt, dann ist das auch eine schöne Sache. Amen.
Amen.
Bibelstellen:
Sprüche 30,18.19; 1. Korinther 6,12; Epheser 1,12; Matthäus 6,33; Galater 5,22.23; 1. Mose 29,17; 1. Mose 39,6; Esther 2,7; 1. Samuel 25,3; 1. Samuel 16,18; Hohelied 1,15.16; Hohelied 4,1–5.7; Sprüche 5,18.19; Sprüche 31,30; Buch Hesekiel; 1. Korinther 7,39; 1. Korinther 10,23; 1. Korinther 10,39; 2. Korinther 6,14.15; Matthäus 19,6, Epheser 5; 1. Korinther 7,16;