26. November 2023

Verzichtet nicht auf sexuelle Intimität!

Verzichtet nicht auf sexuelle Intimität!

Transkript

In der letzten Woche ging es um das Thema: Erfüllende sexuelle Intimität in der Ehe, und ich sehe, dass viele wiedergekommen sind und sogar ihre Freunde mitgebracht haben. Heute setzen wir das Thema fort, weil die Zeit nicht gereicht hat; die Zeit ist verflogen, zumindest ging es mir so beim Sprechen. Vielleicht war es bei euch nicht so; wann ist es endlich vorbei? Ihr denkt womöglich, lieber Herr, muss das heute unbedingt fortgesetzt werden? Ist das wirklich nötig? Und ich sage: Ja, es ist wirklich notwendig, es auch an Ort und Stelle zu tun.

Ich habe viele Rückmeldungen bekommen in der vergangenen Woche; das könnt ihr euch sicherlich vorstellen: Von Halleluja, endlich wird es angesprochen, bis, das gehört doch nicht in einen Gottesdienst. Ich habe ein Statement bekommen, wo ein Christ zu mir sagte: Nach über 40 Jahren Christ sein, habe ich nie, nie solche Themen in einer Predigt gehört. Sexualität, sagte der Bruder, wird unter Christen nicht nur ausgelassen, sondern regelrecht umgangen. Und es stimmt. Sicherlich nicht überall und zu jeder Zeit, aber ich nehme das schon wahr, dass in unseren Kreisen in der Beziehung mehr Fragezeichen als Klarheiten sind. Und ich wiederhole mich, Christen sind häufig schnell dabei zu sagen, wie es nicht geht, aber können dann keine Auskunft darüber geben, was geht. Und wir brauchen eine positive Vision-Vermittlung an die nächste Generation. Wenn wir ihnen nur sagen, was alles Böse, schrecklich und nicht gut ist, glaubt ihr, das motiviert dann die kommende Generation? Sie wird sich ihre Informationen suchen, um sich zu motivieren. Die Frage ist, wo das passiert. Ich glaube, dass die Gemeinde Jesu Christi ein besserer Ort ist als: Google, YouTube, Instagram und TikTok. Ich glaube, es ist deshalb besser, weil wir ein ganz anderes Fundament haben; deswegen müssen wir auch diese heißen Eisen adressieren.

Außerdem gab es auch Rückmeldungen, an mich und das darf man nicht vernachlässigen, es gibt Menschen, die händeringend nach Hilfe suchen in seelsorgerischem Kontext. Sie suchen Seelsorger, um ihre Fragen oder aber ihre Not mit der Sexualität besprechen zu können; sie finden oft innerhalb ihrer Gemeinde keine Hilfe, weil es überhaupt keine Bereitschaft gibt, darüber zu sprechen. Nicht selten ist es so, Dinge, die du nicht öffentlich besprichst, über die wirst du auch in einem privateren Kontext nicht sprechen. Es gibt solche Themen, über die man nicht redet, öffentlich nicht und auch im Privaten nicht. Ich glaube, wir sind nicht gut beraten, wenn wir den Kampf um die Sexualität, und das ist ein Kampf, den Meinungsmachern und Influencern da draußen überlassen. Wir müssen das Thema an die Oberfläche holen, weil es bereits lange an der Oberfläche ausgefochten wird. Die Aufklärung, die du der nächsten Generation geben möchtest, geschieht viel früher als du willst, durch Medien und Persönlichkeiten, die du nicht autorisiert hast.

Es ist gut, wenn wir hier miteinander darüber sprechen, denn der Schaden wäre gewaltig, wenn wir uns selbst überlassen wären. Wir werden später im Verlauf der Predigt hören, dass die Sexualität in der Ehe nicht nur eine körperliche Ebene hat, sondern eine hoch geistliche Angelegenheit ist. Denn immer, wenn Gott etwas will, dann gibt es den Feind Gottes, den Satan, der das, was Gott kreiert, zuschanden machen möchte. Wir sprechen hier über göttliche Dinge, wenn wir über Sexualität reden, und die werden angefochten in der geistlichen Welt. Wir müssen darüber unterrichtet sein, was Sexualität für unser geistliches Leben, unser Glaubensleben bedeutet.

Bevor wir weitergehen in der Predigt, möchte ich noch einmal kurz zurückschauen. Wir haben das letzte Mal, ausgehend von Prediger 9, Vers 9; Sprüche 5, Verse 15 bis 19; 1. Mose 1 und 2 festgestellt, dass Sexualität ein sehr guter Gedanke Gottes ist und in der Ehe zur gegenseitigen Freude und gemeinsamem Genuss dient. Es ging darum, dass man die Schönheit der Sexualität erkennen beziehungsweise wiederentdecken muss, denn manche Menschen haben falsche Glaubenssätze über die Sexualität abgespeichert. Wir haben festgestellt: Sex, wie es von Gott gedacht ist, ist keine eklige Sache, ist nicht schmutzig, ist nicht bedenklich. Und nein, die Frage, ob das stimmt, habe ich tatsächlich erhalten, Sex ist kein Resultat teuflischer Verführung von Eva im Garten Eden; die Idee ist, dass Satan zuerst sexuell mit Eva aktiv war, sie auf diese Weise verführte, und sie wiederum Adam auf diese Weise verführt hat, und jetzt haben wir das Dilemma mit der Sexualität.

Ich verstehe ja, dass gläubige Menschen die nächste Generation schützen wollen. Erkennst du in dir solch einen Mechanismus? Du möchtest jemanden bewahren und beschützen, kennst du das? Ich kenne das. Aber die Mittel, die wir anwenden, die müssen lauter sein, das heißt, sie müssen rein sein, sie müssen der Wahrheit entsprechen. Du kannst nicht aus reiner Ohnmacht und aus reinem Beschützer-Instinkt zu Argumenten greifen, die du zwischen diesen zwei Buchdeckeln nicht finden wirst; damit legst du Konzepte in die Köpfe von jungen Menschen, die sie nicht schützen, sondern die sie verwirren werden, denn im Laufe der Jahre werden sie andere Menschen kennenlernen und sich fragen, was wurde mir eigentlich erzählt?

Mich erreicht das annähernd jeden Tag, von Menschen, überallher: Ich bekomme diese Dinge seit Jahrzehnten eingetrichtert; aber seit langer Zeit frage ich mich, woher stammt das? Ich finde es nicht, aber das ist Gesetz. Das ist nicht gut. Wenn wir Menschen bewahren und schützen wollen, dann bitte auch auf die Weise, wie Gott uns schützen und bewahren möchte. Und wir müssen nicht klüger und smarter sein als Gott selbst. Er hat uns einen Fahrplan gegeben, der für uns nachvollziehbar sein soll. Wir sollten keine Angst haben und nicht versuchen, noch mehr Dramatik hineinzulegen, die wir in der Schrift nicht finden. Aber ich muss weitergehen.

Wir haben uns vor allem auch 1. Korinther 7 angeschaut. Durch die Verse 3 bis 4 haben wir gelernt, dass sexuelle Intimität nicht nur normal ist, sondern in der Regel auch wesentlich in einer gesunden Ehe dazugehört. Es ist gleichsam vorausgesetzt, dass dort, wo gesunde Ehe gelebt wird, auch eine gesunde Sexualität besteht. Wir haben in den Versen 3 bis 4 gelesen, 1. Korinther 7, Vers 3: Der Mann leistet der Frau die eheliche Pflicht, ebenso auch die Frau dem Mann. In Vers 4 heißt es: Die Frau verfügt nicht über ihren eigenen Leib, sondern der Mann. Ebenso aber verfügt auch der Mann nicht über seinen eigenen Leib, sondern die Frau.

Und wir haben uns angeschaut: Die Verse, die so ganz unromantisch daherkommen, verdeutlichen, dass Mann und Frau sich nicht mehr selbst gehören, sondern sich einander verschenkt haben. Schon viel romantischer, nicht wahr? Paulus hätte mich fragen können, wie ich das formuliere – aber das hat er nicht gemacht und es ist auch besser so. Aber es geht genau darum: Du gehörst dir nicht mehr selbst; das hat er mit diesen Worten klargemacht. Du gehörst dem anderen, der andere gehört dir. In diesem Miteinander gibt es eine Balance zwischen den beiden, und sie sollen in einer einvernehmlichen Harmonie das Glück des anderen suchen. Das ist das, was diese Verse uns weitergeben und kommunizieren möchten.

Bevor wir uns auf den Vers 5 stürzen, möchte ich noch gerne einige Gedanken ergänzen, die aus meiner Sicht für die Anwendung der Verse 3 und 4 und für uns entscheidend sind: Es soll eine angemessene Harmonie existieren in der Ehe. Der eine gehört der anderen, die andere gehört dem einen. Und wie funktioniert das jetzt? Die Frage ist, besteht zwischen den Geschlechtern tatsächlich eine automatische Harmonie und Balance, wenn es um das Thema Sexualität geht? Ist das so, jeder hat die gleiche Erwartung und damit gibt es überhaupt keine Probleme bei diesem Thema?

Ich habe mir sagen lassen: Besonders Frauen haben Schwierigkeiten mit der Selbstbeherrschung. Das war ein Scherz; alle schauen mich völlig entgeistert an. Jetzt im Ernst: Die Sexindustrie gibt uns einen Hinweis darauf, wie die Dinge gewichtet sind. Wenn du dir dieses Gewerbe anschaust, dann siehst du, dass es überwiegend auf das Lustgefühl des Mannes konzentriert ist. Ist es nicht so? Hier scheint eine gewisse Intensität beim Mann zu liegen, ein Schwerpunkt und ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern. Ausnahmen mag es immer geben, das ist nicht die Frage. Wenn du in einer Ehekonstellation bist, wo es andersherum ist, dann ist an euch nichts falsch. Aber viele Paare kommen eines Tages an den Punkt, wo sie merken, der Bedarf oder der Wunsch nach Intimität, nach Körperlichkeit, nach Zuwendung ist sehr unterschiedlich angelegt zwischen Mann und Frau.

Viele Ehepaare stehen vor der entscheidenden Frage: Wie sollen wir mit dem Lustunterschied zwischen Mann und Frau umgehen? Folgt ihr mir, oder seid ihr noch völlig entgeistert? Diese Frage beschäftigt viele Ehepaare, und wir dürfen sie nicht umgehen, denn die Frage enthält viel Konfliktpotenzial. Diese Frage ist wichtig, da wir in dem Vers lesen, dass beide einander gehören; du aber diese Balance nicht erlebst, nicht empfindest und im Gespräch mit deinem Ehepartner merkst, wir sind nicht in dieser Harmonie. Wie gehen wir damit um? Mit dieser Not, die ihr spürt, falls ihr das einmal als Ehepaar erlebt habt, seid ihr nicht allein. Doch die Frage ist: Wie kann man hier bei einer wirklich empfundenen Unterschiedlichkeit auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Wie wird aus einer Dysharmonie eine Harmonie? Wie wird aus einer Dysbalance eine Balance? Das ist gar nicht so leicht, denn es kann schnell zum Kampf kommen: Du sollst wie ich; nein, du sollst wie ich; nein, du sollst wie ich! Ja, siehst du mich nicht? Ich möchte eine Möglichkeit anbieten, wie man diese Frage beantworten und mehr Frieden auch in diese Dysbalance hineinbringen kann: Unfrieden wird deine Ehe so lange regieren, wie jeder sein eigenes Begehren und sein persönliches Lustempfinden zum Standard macht. Es wird so lange Auseinandersetzungen geben, wie jeder seinen Standpunkt zum Maßstab macht. Wenn sich zwei fest zementierte Positionen gegenüberstehen, dann kann es unmöglich zu einem Gleichgewicht kommen. Wenn du deine, so wie der anderen empfindet, übermäßige Lust zum Maßstab nimmst und der andere, die, für dich empfundene, übermäßige Unlust als absolut ansieht, dann ist das Dilemma perfekt. Du willst zu viel! Du willst zu wenig! Dann steht man sich gegenüber und hat sich zuletzt nichts mehr zu sagen. Ich erachte folgende Einstellung regelrecht für einen Game-Changer, der eindeutig alles verändern kann in einer Beziehung, auch wenn es um die körperliche Intimität geht. Ich stelle nicht die Frage: Wie kann ich den anderen überzeugen, dass meine Norm richtig ist, sondern die Frage: Wie können wir einander effektiv dienen und die Freude des anderen maximieren?

Das ist die Anwendung aus diesen Versen, dass ich auf den anderen bezogen bin, mein Blick beschränkt sich nicht auf mein Bedürfnis; dagegen nehme ich das Bedürfnis des anderen wahr, und jeden Morgen, ich übertreibe jetzt ein wenig, wache ich auf und frage mich: Wie kann ich das Glück meines Partners erhöhen. Was kann ich tun, damit sich mein Partner freut, dass ich ihm mit dem begegne, wonach er sich sehnt, wonach sie sich sehnt. Und das sind oft sehr unterschiedliche Dinge, nicht nur im Bereich der Sexualität, das ist wahrscheinlich in fast jedem Bereich deines Lebens so. Du hast von dir selbst keine Kopie in deinem Haus, die zur selben Zeit das Gleiche möchte wie du. Der eine möchte hinaus, der andere möchte zu Hause bleiben; der eine möchte in Urlaub dorthin, der andere möchte woanders hin reisen; der eine möchte Zeit mit den Eltern verbringen, der andere möchte auf keinen Fall Zeit mit den Schwiegereltern verbringen. Das Leben ist voll mit unterschiedlichen Gewichtungen und unterschiedlichen Bedürfnissen. Dieser Vers predigt uns nicht: Wenn man verheiratet ist, dann gibt es diese Unterschiede nicht mehr. Natürlich gibt es Unterschiede, du bist eine eigenständige Persönlichkeit. Das ist auch völlig okay. Es ist okay, was du begehrst oder im anderen Fall, wonach du weniger begehrst. Wenn es zum Frieden kommen soll zwischen zwei Ungleichen, die in einer Einheit leben, dann funktioniert das nur, wenn wir anfangen, unsere Waffen niederzulegen und unseren Blick von unseren eigenen Dingen weg- und zu dem anderen hindrehen. (Amen, Bruder.)

Ehepaare werden dann eine andere Dynamik erleben, wenn sie nicht die ganze Zeit kämpfen müssen. So wie Tauziehen, versteht ihr? Wir sind ein Seil, eine Einheit. Aber es fühlt sich irgendwie nicht so an. Stellt euch vor, anstatt jeden Morgen aufzuwachen und das Seil mit der Hand zu umfassen und daran zu ziehen, hoffentlich schaffe ich es diesmal, dass ich meinen Partner über die Linie auf meine Seite ziehe, nehme ich das Seil, geh zu dem anderen und sage: Komm, wir halten es gemeinsam. Ich habe dich beobachtet und kenne dich. Ich weiß, wie ich dir dienen kann. Ich weiß, was dir Freude bereitet. Ich weiß, was du jetzt gerade brauchst, und weiß auch, was du jetzt gerade gar nicht gebrauchen kannst, und weil ich dich liebe, will ich es dir geben. Meine Lieben, wenn Ehemann und Ehefrau, diese Dinge so miteinander aushandeln, dann kommt eine ganz andere Dynamik hinein.

Es ist auch eine sehr Christus gemäße Art, mit den Dingen umzugehen. Es passt sehr schön, fällt mir gerade ein, wie Gudula hier die Moderation angefangen hat: Jesus hat sich nicht dazu entschieden, sich selbst zu realisieren, sondern er ist gekommen, um sein Leben hinzugeben für andere. In der Ehe geht es genau darum: Dem anderen zu dienen und nicht sich selbst, seine eigenen Bedürfnisse hintanzustellen und zu schauen, was möchte der andere? Wenn das beide tun, was passiert dann? Dann erleben wir eine Harmonie und eine Balance, die wirklich vom Himmel kommt; und das ist möglich. In Epheser 5, Vers 33 lesen wir, übrigens, das ist ein Kapitel, das uns heute noch beschäftigen wird, wo es auch viel um das Miteinander zwischen Mann und Frau geht. Dort heißt es, jeder soll seine Frau so lieben, wie er sich selbst liebt, und die Frau soll ihrem Mann mit Ehrerbietung begegnen. Jeder soll seine Frau so lieben, wie er sich selbst liebt, und die Frau soll ihrem Mann mit Ehrerbietung begegnen. Hier wieder Paulus, der mit anderen Worten auf das Gleiche hinaus möchte. Es geht um ein Miteinander. Ich habe es am letzten Sonntag auch emotional mit dem Tanz beschrieben, wie das Ehepaar miteinander den Tanz des Lebens führt, jeder kennt seine Bestimmung und seine Rolle, und der jeweils andere blickt auf den Partner und sucht das Glück des anderen.

Darum, statt ständig deinem Partner deinen persönlich empfundenen Mangel vorzuhalten, fange doch damit an zu sagen: Herr, heute schaue ich auf dich, wer du bist und wie du mich liebst. Inspiriert und im wahrsten Sinne des Wortes begeistert von dieser Liebe will ich jetzt anfangen, meinen Ehepartner zu lieben, mit deiner Hilfe; anstatt die ganze Zeit die Kalaschnikow oder egal welches Gewehr … Hat das etwas mit meiner Herkunft zu tun? Keine Sorge, ich hatte noch nie ein Gewehr in der Hand; aber emotionale Gewehre schon. Eheliche Gewehre hatte ich, so manche in der Hand. Ich würde auch nicht sagen, dass es sie nicht im Waffenschrank meines Hauses gäbe. Doch ich möchte mich hier nicht präsentieren, das ist vollkommen durch. Also, durch im Sinne von ich habe es begriffen, nicht, durch mit den Nerven. Wenn ich hier darüber predige, glaubt ja nicht, dass mich das nicht selbst herausfordert. Ich erlebe es häufig, und es ist für mich immer wieder eine Überraschung, dass diejenigen, die in den Reihen sitzen, denken, dass Prediger oder Pastoren das alles bereits begriffen haben. Es gibt wirklich viele Christen, die denken, Pastoren haben schon alles hinter sich; sie kämpfen nicht mehr, sie ringen nicht mehr, sie fallen nicht mehr. Doch der Alltag eines Pastors ist so wie deiner: Fallen, aufstehen; fallen, aufstehen; und mit der Hilfe des Heiligen Geistes auch überstehen und überwinden. Aber es gibt auch immer wieder Momente, wo man fällt, wo die Waffe doch wieder aus dem Waffenschrank herausgeholt wird, eine M16 meinetwegen, und dann drauf damit. So! Es geht um mich in meinem Haus! Ach wirklich, Waldemar, worüber hast du denn gepredigt? Auch wir, die wir in Verantwortung stehen und euch predigen, müssen zusehen, dass wir nicht verwerflich leben, sondern, dass wir die gleichen Herausforderungen anpacken und mit der Hilfe des Heiligen Geistes auch bewältigen; und unseren Blick auf den anderen fokussieren und das Begehren, die Sehnsucht, die Wünsche und das Glück des anderen im Blick haben.

Ich möchte gerne noch eine kurze Schleife um diesen Punkt drehen: Die Realität zeigt, wenn ein Ehepaar dieses Prinzip ausleben möchte, dass sie sich dann einmal an einem Punkt befinden, wo sie unsicher sind, worauf sie sich im Ehebett sexuell einlassen können. Wie viel Kreativität ist in der Sexualität angemessen und gesund? Oder gibt es vielleicht so etwas wie heilige Grenzen, die wir wahren müssen, damit selbst den Wünschen unseres Ehepartners Einhalt geboten wird? Sprich: wenn ich auf die Sehnsucht und das Glück des anderen schaue und dieser Wunsch mein Ohr erreicht, fragen sich einige: Ist das, was aus seinem oder ihrem Mund kommt, überhaupt etwas, worauf ich eingehen sollte oder nicht? Ich denke, ich muss eurer Fantasie nicht auf die Sprünge helfen; ihr seid schon groß und habt selbst eure Fragen, die da aufkommen können, im Kopf.

Und ich möchte euch anhand von 1. Korinther 6, Vers 12 auf einen Vers stupsen, der einleitend geschrieben ist zu dem ganzen Thema der Sexualität. Dort heißt es in 1. Korinther 6, Vers 12: Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Dieser Vers beinhaltet zwei Prinzipien. Zuerst gilt: Was verbietet oder erlaubt die Bibel? Wenn die Bibel, die Heilige Schrift, Gottes Wort, uns Freiheiten gibt, beziehungsweise keine Einschränkungen kommuniziert, dann können wir davon ausgehen, dass wir miteinander als Ehepaar auch die Freiheit haben, miteinander die körperliche Zuneigung so auszuleben, wie wir das wünschen. Wenn es klare Worte aus der Schrift gibt, die uns von gewissen Praktiken abhalten, ich komme gleich dazu, dann ist es geboten zu sagen: Nein, dein Wunsch höre ich, aber Gottes Wort sagt mir, dass das ethisch nicht vertretbar ist, und ich aus diesem Grund deinem Wunsch nicht Folge leiste. Aber es gibt viele Fragen, die unter diesem Schirm fallen, wie dürfen Mann und Frau miteinander interagieren, wo die Bibel keine Einschränkungen gibt, und in der Regel dürfen wir dann davon ausgehen, dass wir Freiheit haben, in der Weise, wie Mann und Frau sich einander begegnen. Das Zweite ist, bei der ganzen Freiheit, die wir haben, gibt es eine Einschränkung: Nicht alles ist nützlich. Ist das, was als Wunsch aufkommt, zwischen Mann und Frau, ist dieses Vorhaben nützlich für unsere Ehe. Das Wort nützlich, das hier steht, heißt im Griechischen interessanterweise auch: Etwas zusammentragen oder etwas zusammenbringen. Das empfinde ich als eine sehr beachtenswerte Art und Weise, wie man dieses Wort übersetzen kann, in Bezug auf die sexuelle Intimität zwischen Mann und Frau. Das, was da als Wunsch im Raum steht, bringt uns das als Mann und Frau näher, stärkt das unsere Gemeinsamkeit oder beschädigt das vielleicht sogar unsere gemeinsame Intimität? Es kann sein, angenommen, ich bin in meiner Ehe und ich artikuliere einen Wunsch, und sage: Oh, hier, das ist super nützlich. Meine Frau antwortet: Ich fühle mich bei dem, was du gerade äußerst, extrem unwohl, da kann ich überhaupt nicht mitgehen. Ich verstehe das, es ist nicht auch die Kategorie: biblisch falsch, aber ich kann da nicht mitgehen, dein Begehren trifft nicht auf meine Wellenlänge, es ist nicht meine Frequenz, auf der du gerade sendest. In dem Augenblick ist das eine Sache, die für euch als Ehepaar nicht nützlich ist und euch nicht in dem Sinne näher- und zusammenbringt; sondern dieses Verhalten wird eure Ehe sogar schädigen. Es ist vielleicht erlaubt, aber es ist kontraproduktiv für die Gemeinsamkeit. In der Sexualität geht es nicht darum: Ich komme zu meinem Glück, sondern, wie erleben wir gemeinsam Erfüllung in dem, was Gott uns schenkt. Also, dieses zweifache Prinzip ist wichtig, wenn es darum geht: Wie gehen wir mit den Wünschen und Fragen innerhalb unserer Ehe um? Die Bibel stellt uns hier tatsächlich in einen weiten Raum der Kreativität, aber auch in die Verantwortlichkeit füreinander. Ihr seid in vielem frei, aber ihr habt auch in dieser Freiheit, eine große Verantwortung füreinander, wie ihr auf den anderen achtet; oder ob ihr versucht, wie eine Dampfwalze das durchzudrücken was ihr gerade möchtet.

Und wer diese beiden Prinzipien: Was sagt Gottes Wort, ist es nützlich, ist es förderlich und bringt es uns zusammen, berücksichtigt, der weiß, was geboten ist, wenn der Partner Dinge vorschlägt, die auch in christlichen Kreisen größer werden, vielleicht jetzt nicht in deinem Umfeld, aber es sind durchaus Themen, die immer größer werden, womöglich in der Ehe die Idee aufkommt: Lass uns doch einvernehmlich beschließen, dass wir eine offene Ehe führen. Wir vereinbaren miteinander, uns nicht das Recht zu geben, aus dieser Ehe herauszugehen, aber sie zu öffnen. Du triffst dich mit ihm, ich treffe mich mit ihr. Wir bleiben in der Ehe, bleiben zusammen, aber um einmal etwas anderes zu erleben, gehen wir einvernehmlich auf Wanderschaft. Es gibt auch in unserem Land Konstellationen, die so etwas ausleben. Christen fragen sich dann: Ja, was ist denn, wenn mein Partner? Vielleicht hast du einen Partner, der Jesus nicht nachfolgt, Jesus nicht kennt, und denkt, Mensch, das ist doch vielleicht eine Idee, ich bringe das mal hier hinein. Vielleicht tue ich sogar meiner Partnerin damit einen Gefallen, weil sie denkt: Ach ja, das fände ich eigentlich ganz nett. Ja, weißt du, Gottes Wort sagt etwas anderes und es ist überhaupt nicht nützlich. Es bringt uns nicht zusammen, sondern es bringt uns auseinander. Hier brauchst du auf die Wünsche deines Partner nicht einzugehen, und das Glück des Anderen nicht zu suchen, weil das kein Glück ist. Oder, man sagt: Wir gehen jetzt nicht heraus, sondern wir wollen beieinander bleiben, aber wir holen uns eine dritte Person in unser Ehebett. Vielleicht bekommst du gerade Schnappatmung: Das wird es doch wohl nicht geben! Was glaubst du, was es alles gibt? Lies einmal den 1. Korintherbrief. Da haben Verwandte miteinander geschlafen; Familienmitglieder haben sexuell interagiert. Es ist alles möglich. Aber diese Dinge sind nicht nur nicht nützlich, sondern sie sind uns auch nicht erlaubt. Und das ist auch eine Sache, wo du sagen kannst: Du möchtest eine weitere Frau in unser Bett einladen oder du möchtest einen anderen Mann in unser Bett einladen? Nein, da bin ich raus. Das geht nicht. Und das Letzte, was vielleicht häufiger vorkommt, was mir auch schon berichtet wurde, diese Darstellung mag es auch andersherum geben, gemeinsames Konsumieren von Pornographie; dass die Frau darum gebeten wird, gemeinsam mit dem Ehemann pornografisches Material zu konsumieren, gewissermaßen als Anschauungsmaterial, Unterrichtsstunde und Inspirationsquelle. Komm, lass es uns doch genauso machen. Wer seine Frau bittet, zusammen mit ihm Pornos zu konsumieren, bittet seine Frau darum, im Herzen Ehebruch zu begehen. Pornografie, in der letzten Woche hatten wir das in einem Zeugnis, ist nicht nur ein Randthema. Pornografie ist böse. Pornografie ist teuflisch. Wir haben es hier wirklich mit Schwarz-Weiß zu tun. Es gibt nicht irgendetwas Softes, das noch okay ist. Wir haben es hier mit dämonischen Dingen zu tun. Wer sich dieser Ebene öffnet, darf sich nicht darüber wundern, wenn es dann in seinem Leben zu dämonischen Bindungen kommt. Zumal du durch den Konsum direkt gegen Gottes Wort verstößt, da du einen anderen begehrst und in deinem Herzen Ehebruch begehst. Wenn Männer ihre Frauen einladen: Lass uns doch Pornografie dazu nehmen, als eine Art Sexspielzeug, um uns dadurch zu beflügeln, dann bittest du, lass uns gemeinsam in unserem Herzen Ehebruch begehen. Ich muss wirklich sagen, es geht fast nicht kaputter, es geht fast nicht zerstörerischer, als solche Vorschläge an seinen Ehepartner heranzutragen. Und das Problem ist: Ich rede hier darüber, weil Frauen sich darauf einlassen. Du kannst es dir vielleicht gerade gar nicht vorstellen; es gibt christliche Frauen, die hier eine offene Frage haben, sie haben nämlich gelernt, es geht um den anderen. Das Glück des anderen ist das, was ich auf dem Herzen habe. Und ich bin jetzt hier mit einem Wunsch konfrontiert und frage: Waldemar, wie soll ich damit umgehen? Ist das wirklich eine Frage? Ja, es ist für so manche tatsächlich eine Frage. Aber wenn du als Ehepartner darauf eingehst, sogar freiwillig, dann bist du genauso kaputt wie derjenige, der den Vorschlag gemacht hat. Und wenn du das unfreiwillig tust und sagst: Es fühlt sich falsch an, aber ich möchte meinen Partner jetzt nicht vor den Kopf stoßen, ich möchte ihn für mich gewinnen, ich möchte Einheit. Ihr wisst nicht, was Frauen alles tun, um Einheit in der Familie herzustellen: Sie lassen sich schlagen, malträtieren, in einigen Familien lassen sie sich wie Hunde behandeln, um nur irgendwie Einheit zu bekommen. Frauen sind sehr leidensbereite Wesen und leiden manchmal an Punkten, wo sie nicht leiden sollten, sondern laut aufschreien müssen, sagen: Das ist Ungerechtigkeit! Das ist wirklich ernst. Du denkst, das geht nicht? Doch, Frauen lassen sich darauf ein. Und ich frage dich: Wenn du in solch einen Moment kommst und erwägst, in den Pornokonsum einzusteigen, dann frage dich: Wärst du auch bereit, eine andere Frau in dein Bett hineinzulassen? Ich denke, die Antwort ist eindeutig, aber es ist genau das Gleiche. Es ist nicht physisch, es ist nicht körperlich präsent, ja, und trotzdem ist es da. An solchen Beispielen sehen wir, das sind Dinge, die gegen die Schrift verstoßen, gegen Worte von Jesus. Sie sind nicht nützlich, sie stärken nicht das Miteinander, sondern lenken unsere Aufmerksamkeit auf andere Bilder, auf andere Figuren, auf Beispiele, die keine Beispiele sein dürfen. Niemals, nie, nein nie!

Damit müssen wir weitergehen. Ich nehme an, dass in den meisten Ehekrisen nicht gleich solch krasse Dinge zur Entzweiung geführt haben. Ich vermute, aber weiß es nicht, dass diese Beispiele, die ich gerade genannt habe, eher wenige betreffen. Die mangelnde Sexualität, die mangelnde Körperlichkeit, betrifft viele Ehepaare; aber oft aus ganz anderen Gründen. Und mir scheint, dass sexuelle Inaktivität ein Ausdruck von fehlender Innigkeit und mangelnder Übereinstimmung ist. Wir hatten das letzte Mal davon gesprochen: Wenn wir 1. Korinther 7 lesen, dass es offenbar vorausgesetzt wird, dass Ehepaare miteinander kommunizieren; sie öffnen sich, sie offenbaren sich, sie sprechen über ihre Gedanken, über ihre Blockaden und über ihre Wünsche. Wir lesen in 1. Korinther 7, Vers 5, der Vers, der uns in der letzten Woche noch gefehlt hat, Folgendes, haben wir ihn an der Wand? Perfekt. Dort heißt es: Entzieht euch einander nicht, es sei denn nach Übereinkunft eine Zeit lang, damit ihr euch dem Gebet widmet und dann wieder zusammen seid, damit der Satan euch nicht versucht, weil ihr euch nicht enthalten könnt. Hier haben wir den Aspekt der Übereinstimmung. Für Paulus ist klar: Wenn ich es mit einer gesunden Ehe zu tun habe, dann ist Sexualität nicht nur eine Voraussetzung; gegeben, dass es auch geschieht, sondern wenn es nicht geschieht, dann braucht es auch hier Übereinstimmung; das passiert nicht einfach so, man hat sich irgendwie auseinander dividiert, sondern man ist darüber übereingekommen und sagt: Für eine Zeit wollen wir das Gebet absolut in den Fokus nehmen und uns von nichts ablenken lassen. Das ist der Gedanke von Paulus, dass man als Ehepaar sagen kann: Hier gibt es momentan eine Sache, die ist uns so wichtig; das, was wir sonst gerne miteinander teilen, wollen wir ruhen lassen. Das Fasten soll zeigen: Herr, das, was wir im Gebet bewegen, ist wichtiger als unsere sexuelle Aktivität im Miteinander. So der Gedanke.

Und es zeigt: Für Paulus ist sexuelle Inaktivität nur dann gesund, wenn es nach Übereinkunft geschieht. Viele Ehepaare sind aber nicht übereingekommen, wenn das miteinander Schlafen eingeschlafen ist. Und das bedeutet, es gibt eine Krise in der Sexualität und aus meiner Sicht ist eine Krise in der Sexualität auch eine Krise der ganzen Ehe. Es ist nicht lediglich ein Bereich in deiner Ehe, es ist ein Filetstück deiner Ehe. Jemand hat einmal gesagt: Wenn du den Körper deiner Frau berühren möchtest, dann musst du zuerst die Seele deiner Frau berühren. Ach, das hört sich auch wieder so schön an; aber das ist wahr. Ganz ehrlich, wenn du gerade liest, dass Paulus spricht, dass es eine Übereinstimmung, eine Übereinkunft braucht, aber wir haben keine Übereinkunft, dann haben wir eine Krise. Die Krise in der Sexualität liegt vielleicht daran, dass du kein Interesse hast, die Seele deiner Frau zu berühren, doch das ist wesentlich, das ist das Fundament, um den Körper deiner Frau zu berühren. Nicht als Mittel zum Zweck, ihr versteht mich hoffentlich recht, so, jetzt reden wir 15 Minuten miteinander, um … Nein, das ist nicht der Punkt. Ja, es gibt auch eine selbst verschuldete Krise in manchen Ehen; da passieren Dinge nicht, weil die Hausaufgaben nicht gemacht wurden. Wir sind eben nicht nur körperliche Hüllen, sondern wir sind ein ganzer Mensch: Wir haben eine Seele, wir haben einen Geist, wir haben ein inneres Leben, und das ist nicht irrelevant; da muss man sich schon die Mühe machen, Ursache und Wirkung zu studieren. Ich kann mich nicht unentwegt über die Wirkung oder die mangelnde Wirkung beschweren, ohne die Ursache zu beleuchten. Vielleicht berührst du die Seele deiner Frau nicht mehr. Das gilt natürlich auch andersherum. Für mich ist es leichter, aus männlicher Perspektive zu sprechen. Die Männer haben es ohnehin immer schwerer bei mir. Die müssen immer mehr bluten. Versteht ihr? In Epheser 5, Verse 28 bis 29 heißt es: So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern ernährt und pflegt es, wie auch der Christus die Gemeinde. Einigen nähren es besonders gut. Die Idee ist, Jesus ist der Kopf seines Körpers. Wir sind sein Körper und Jesus Christus ist dabei, diesen Körper zu segnen, ihn zu pflegen, ihn zu nähren; dass es ihm gut geht, ihm an nichts mangelt, nichts fehlt und dass er volle Genüge hat. Jetzt sagt die Bibel: Männer, liebt eure Frauen in dieser Weise. Und es geht darum, dass ihr eure Frau anschaut und euch sagt: Ich nähre und pflege meine Partnerin. Und wenn ich sie nicht nähre und pflege und sie mir an sich völlig egal ist, mit ihren Bedürfnissen und Wünschen, dann wird es auch nicht zu der Wirkung kommen, die du dir so sehr erhoffst. Es braucht hier ein Studium für Männer, eine Ursache- und Wirkung-Forschung. Das müssen einige wirklich machen. Nur zu denken: – Hey, wir schlafen nicht mehr miteinander. – Ja, du berührst sie nicht mehr. Und wie oft berührst du ihre Seele? Und was tust du dafür, um ihre Seele zu berühren? Wenn du immer sofort nur denkst: Ich will mit ihr ins Bett; ich weiß nicht: Aufmerksamkeiten, Gespräche, Umarmungen sind keine Luxusereignisse in einer Ehe. Noch einmal: Aufmerksamkeit, Gespräche und einfach einmal eine Umarmung, um der Umarmung willen, sind keine Luxusbegebenheiten.

Aber es gibt auch Situationen, jetzt sind einmal die Frauen dran, wo diese Übereinstimmung, die Paulus hier den Ehepaaren weitergibt, achtet auf Übereinstimmung, dass diese durch mangelnde Übereinstimmung entstandene Krise, dadurch entsteht, weil sich ein Partner, häufig die Frau, kann aber auch der Mann sein, Sexentzug als Waffe gegen ihren Mann einsetzt, um ihren eigenen Willen durchzusetzen. Das ist wie ein Würstchen, das man dem Hund vorhält und ruft: jetzt komm, jetzt komm, jetzt komm. Und mir ist absolut klar, du willst dieses Wienerle, aber wenn du mir nicht das gibst, was ich von dir will, wenn du nicht nach meiner Pfeife tanzt, du mir nicht das erfüllst, was ich möchte, das kann in allen möglichen Lebensbelangen sein, dann gebe ich dir nicht das, was du dir wünschst. Auf dieser Ebene, da müssen wir uns auch nichts vormachen, wird so manche Schlacht gekämpft; und das passiert mindestens genauso häufig wie das, was ich vorher erklärt habe. Körperliche Zuneigung wird zurückgehalten, um den Partner zu manipulieren, zu bestrafen oder zu verunsichern. Es gibt Männer, die sind in Ehen schier gefangen und denken immerzu: Irgendwie mache ich alles falsch. Ich mache ihr nichts recht. Alles, was ich sage, alles, was ich einbringe, ist nie gut genug, und sie zeigt mir das auch jedes Mal. Und vor allem in puncto Sexualität, spiegelt sie mir das immer gründlich, so als Bonus: Jetzt hast du auch alles richtig gemacht, so wie ich das wollte. Machen wir uns nichts vor, Menschen können so intrigant sein. Sagt man das so? Intrigant. Amen.

Wir müssen auf die Zielgerade. Paulus warnt davor, dass man diese Mechanismen nicht zulässt: Übereinkunft, Innigkeit, Zusammenkommen. Paulus warnt davor, sich sexuell auseinanderzuleben, denn mangelnde Einheit in der Ehe kann schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen. Meine Lieben, und nicht nur auf einer rein emotionalen Ebene, denn die Dinge, die ich soeben beschrieben habe, machen ja auch etwas mit der Seele. Wenn man manipuliert oder übersehen wird, das macht etwas mit dir als Mensch. Das sind bereits schwerwiegende Konsequenzen, aber für Paulus geht das noch nicht tief genug. Er sagt, es gibt dort eine Ebene, wenn ein Ehepaar nicht die Harmonie sucht und nicht für sie kämpft, dann wird es Konsequenzen geben, die nicht ausschließlich deine Körperlichkeit und deine Seele betreffen, sondern sie passieren auf geistlicher Ebene. Satan schläft nicht und Satan hat Interesse daran, die Dinge zu zerstören, die Gott schaffen will. Satan ist bestrebt, Ehen zu ruinieren. Und wenn Sexualität eine Krise in der Ehe ist, dann gebraucht Satan diese Krise, um diese Ehe komplett zu zerschlagen. Und wenn ich Satan wäre, dann würde ich das genauso machen. Warum? Wenn du die Ehe zerstörst, dann zerstörst du nicht allein zwei Individuen, sondern du bringst viele Menschen in Mitleidenschaft. In der Regel sind Kinder betroffen, nachfolgende Generationen werden dadurch beeinflusst. Familien, mit Familien meine ich auch Oma, Opa, Tante, Onkel und so weiter, die zusammengeführt wurden, werden dadurch zerstört. Alles, was da so mit dranhängt, alles, was so zusammengebunden wird, wird auf einmal brutal entrissen. Und ich brauche hier nicht ausführen, was für ein Chaos das bringt und wie schmerzhaft das ist. Satan hat ein Interesse daran, unsere Ehen kaputtzumachen, unsere Gesellschaft zu zerstören. Und das macht er, indem er Ehen zerbricht. Wir hatten das bereits vor einigen Wochen, vielleicht könnt ihr euch erinnern: Die Ehe als kleinste Zelle der Gesellschaft. Und wenn wir heile Ehen haben, dann wird auch die Gesellschaft heilen. Aber wenn die Ehe zerbricht, dann wird auch die Gesellschaft zerbrechen. Daran hat Satan Interesse. Das tut er durchaus auch durch Entzweiung zwischen Mann und Frau im Ehebett. Und die unfreiwillige Inaktivität, die Mann und Frau erleben, ist nicht nur eine Sache, die uns körperlich berührt, nein, sie tangiert dich auch seelisch und sie hat auch geistlichen Einfluss. Satan nutzt das. Wenn Ehepaare aufgrund von Streit nicht mehr miteinander schlafen, dann wird Satan laut dieser Passage Tür und Tor geöffnet, um einzudringen und uns zu Fall zu bringen. Ich bin mir nicht sicher, ob jeder diese Sichtweise hat, wenn er als verheirateter Mann über seine oder Frau über ihre Sexualität nachdenkt. Dein Ego-Trip, mein Standard, mein Standard ist ein Thema, das die geistliche Welt betrifft. Satan wird genau diese Einstellung nehmen und die geöffnete Tür für sich und gegen dich verwenden. Du denkst vielleicht, du bist im Recht, Dinge so zu tun und so zu tun. Wenn Ehepaare auf diesen Standpunkten beharren und nicht den Frieden und Gottes Plan in der ehelichen Sexualität suchen, werden sie sich irgendwann an einem Punkt wiederfinden, wo Satan so viel Raum gewonnen hat, dass er schalten und walten kann, wie er will.

Das bedeutet, das Thema der Sexualität, das wir hier gerade behandeln, ach, das ist so ein Spleen von Waldemar, der mag es knackige Themen herauszuhauen. Ich könnte das Thema gerne übergehen; ich überlege mir nicht im Büro, ich will einmal wieder über das Thema reden. Ich weiß, wie sensibel es ist und ich weiß auch, wie viel Verletzung es bei diesem Thema gibt. Es ist nicht leicht darüber zu sprechen, glaubt es mir, aber es ist wichtig, weil es hier um eine geistliche Ebene geht. Es geht darum, ob Gott regiert in unseren Ehen oder ob da Satan seinen Schlachtplan hat in unserer Ehegemeinschaft. Und das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen, denn wenn Satan kommt und diese Tür öffnet, dann wird Folgendes passieren: Ehepaare verschenken sich nicht mehr einander, wodurch Gottes Plan dann nicht mehr zum Strahlen kommt, sondern man verfällt in Isolation, man verfällt in Pornografie, man verfällt in Selbstbefriedigung, man verfällt in Ehebruch und man fördert mit dieser Entscheidung, dieser Entzweiung, all diese Dinge. Jemand hat mal gesagt, sieh zu, dass du mit deinem Partner schläfst, ansonsten wird es jemand anders für dich tun. Das ist natürlich eine harte Ansage und ich predige hier nicht Mechanismen das Wort; jetzt tue einfach deine Pflicht. Das ist nicht der Punkt. Ich hoffe, ihr habt in den letzten 50 Minuten zugehört, dass es um eine Herzensangelegenheit geht; aber wenn Partner verharren und festbleiben und nicht bereit sind aufeinander zuzugehen und Frieden zu schließen, Christus gemäß zu lieben, dann werden all diese Dinge wachsen. Und wenn du betroffen bist, ich habe eben gerade ein paar Punkte aufgezählt, Isolation, Pornografie, Selbstbefriedigung, Ehebruch, es würde mich wundern, wenn in deiner Ehe diese Dinge nicht Einzug gehalten haben. Wir müssen darüber sprechen. Denn bei Jesus ist viel Raum zur Vergebung und zur Erneuerung. Er hat einen anderen Plan für uns und den dürfen wir sehen.

Ich möchte noch gerne ein Zitat vorlesen von meinem Liebling Wayne Grudem, der dazu etwas Wunderbares gesagt hat: Paulus weist darauf hin, dass Satan uns verführen will, in unsere Herzen und Handlungen auf Abwege zu geraten. Und das beinhaltet, dass er nicht will, dass wir die körperliche Freude der sexuellen Vereinigung in der Ehe haben. Und deutet darauf hin, dass er sich dem mit allen Mitteln widersetzen wird. Für verheiratete Paare ist daher die regelmäßige sexuelle Vereinigung eine Möglichkeit, Satans Pläne zu bekämpfen und ein Schutz, den Gott für uns gegen Versuchungen vorgesehen hat. Sexuelle Intimität in der Ehe führt dazu, dass sich unser Verlangen auf unsere eigene Ehe konzentriert und wir ein starkes Verlangen nach unseren eigenen Ehepartnern haben. Wenn Ehepaare sich darum bemühen, ein intaktes Sexualleben zu entwickeln, nehmen sie damit effektiv Satans Spielraum, sich in ihre Beziehung einzumischen und auszubreiten.

Hast du schon einmal über diese Ebene nachgedacht, wenn es um das Thema Sexualität in der Ehe ging? Nur wenige nicken gerade mit dem Kopf. Das ist eine hochgeistige Angelegenheit. Ich weiß nicht, ob es heute Abend der passende Satz ist: Komm, Schatz, wollen wir ein bisschen geistliche Kampfführung betreiben? Ob das ein Spruch ist, den man wählen sollte, aber es ist wirklich schwerwiegend. Ich will als Mann nicht, ich nehme mich jetzt, dass meine Ignoranz und mein mangelndes Ursache-Wirkung-Studium mich in eine Entzweiung mit meiner Frau bringt, damit Satan da noch hineinkommt, diese Tür gebraucht, um uns noch mehr auseinanderzudividieren, und ich dem Feind erlegen bin und mich in allerlei Verirrungen weiter verstricke. Das will ich nicht. Ich will das ausgesprochen nicht.

Und ich glaube, dass Paulus uns nicht aus Spaß diese Dinge sagt. Er sagt uns diese, damit wir vorbereitet sind, damit die Christen, die das damals gelesen haben, dachten: Moment mal, was? Entzieht euch einander nicht, nur nach Übereinkunft? Wir sollen unser Miteinander pflegen? Das hat geistliche Auswirkungen? Ja, Holla, die Waldfee, das sollte ich für meine Ehe wissen. Und ich möchte, dass wir hier in Emmendingen über diese Dinge unterrichtet sind. Und dass wir miteinander auch Sorge füreinander tragen. Du bist vielleicht in einer DNA-Gruppe, in einer Kleingruppe, in einem Hauskreis involviert. Du hast vielleicht eine Bezugsperson oder ihr als Ehepaar sprecht mit einem anderen Ehepaar. Ihr bemerkt, ihr habt eine Krise? Betet über diese Dinge, redet. Es sind geistliche Dinge. Und jeden kann das betreffen, jeden. Denk ja nicht, du bist der letzte Mohikaner und alle anderen haben ein blühendes Leben und nur du hast Probleme. Wir alle straucheln und wir haben alle zu kämpfen. Wir brauchen einander, um uns zu stärken, zu motivieren und den Blick zu schärfen für die geistliche Realität.

Ich möchte zum Schluss kommen. Diese Verse zeigen uns, dass es bei diesem Thema um mehr geht als um unsere körperlichen Bedürfnisse. Ja, die haben ihren Platz, sie haben ihre Berechtigung, sie sind wichtig, und sie haben eine geistliche Tragweite. Und dies, ist der letzte Vers, den ich heute präsentieren möchte, schauen wir in Epheser 5, Verse 31 bis 32, das Ehekapitel aus Epheser 5; lest es ruhig einmal, es ist ein gutes Kapitel. Paulus zitiert einen Vers, den wir auch bereits hatten, aus dem 1. Buch Mose, und er erklärt, was dieser Vers in der Tiefe bedeutet. Und er sagt: Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Ihr könnt euch daran erinnern. Hier ist ein verheiratetes Ehepaar und dann sagt Paulus: Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde. Das, was in der Ehe passiert mit der ganzen Interaktion, dass Generationen daraus entstehen, dass gleichsam ein Schaffungsprozess, ein Schöpfungsprozess entsteht in der Ehe; Ehe ist ein Thema, das einfach so tief ist. Aber er sagt: Ich glaube, erkannt zu haben, eine entscheidende Facette ist, wir sollen in der Ehe sehen, wie Christus mit seiner Gemeinde interagiert und wie Christus die Gläubigen liebt. Und achtet darauf, Paulus sagt nicht: Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, das Geheimnis ist groß, sondern er nimmt tatsächlich die Sexualität noch mit hinein. Er sagt: Auch die Sexualität zwischen Ehemann und Ehefrau hat eine geistliche Komponente.

Unser Ehebett, so kann man sagen, ist dazu bestimmt, der unsichtbaren Welt zu predigen, dass Christus Herr ist und wir vom Evangelium bestimmt sind. Denn unsere Ehen und auch unsere Sexualität sollen demonstrieren, so wie wir eins sind und die Liebe und Zuneigung zueinander suchen, so, tut es auch Jesus mit uns Gläubigen; natürlich nicht in dieser Weise, aber in dieser Intensität. Das heißt, wenn wir als Ehepaar miteinander intim sind, dann geht es nicht nur um diesen Augenblick, sondern es ist auch eine geistliche Proklamation als Ehepaar; vor allem, wenn man sagt: Wir wollen diese Krise im Namen Jesu überwinden. Jesus ist dabei. Jesus möchte Heilung für Ehen und Jesus möchte auch Heilung für Sexualität. Denn Paulus sagt: Das Ein-Fleisch-Werden, diese Intimität, das gehört zu diesem Geheimnis, das auf Jesus Christus deuten soll. Das bedeutet dieses ganze Thema, was wir gerade aufrollen, ist eine große Hoffnungsbotschaft für diejenigen, die in Not sind. Sie können wissen: Wenn Mann und Frau sich gemeinsam auf Jesus Christus konzentrieren und im Glauben stark werden an Jesus, dann wird das einen Effekt haben, nicht nur für die Menschen da draußen, sondern für mich als Individuum, für meine Ehe und sogar für meine Sexualität zwischen Mann und Frau in der Ehe. Das bedeutet, die beste Medizin, und das ist mein Abschluss, die es für Ehen und für kriselnde Sexualität gibt, ist: Gemeinsam Christus zu suchen, Christus zu finden, Christus anzubeten, Christus nachzufolgen, denn in ihm finden wir die Kraft und die Quelle für ein erfülltes Sexualleben in der Ehe; sie ist ein Abbild für etwas, das viel größer ist als wir.

Amen.