Nachruf #1: Elise Hornecker

Nachruf #1: Elise Hornecker

Beerdigung am 6. November 2020 auf dem Friedhof Eichstetten

An dieser Stelle veröffentlichen wir einen Nachruf auf unsere verstorbene Schwester Elise Hornecker von Thomas Mühling im Namen des Forums Wiedenest.

Liebe Karin und Herbert, liebe Verwandte und Trauergäste von Elise Hornecker!

Im Namen von Forum Wiedenest möchte ich euch unser herzliches Beileid zum Ausdruck bringen. In Tansania würde man an dieser Stelle ein herzliches „poleni sana“ weitergeben.

Elise gehörte zur Gruppe der ersten vier Pioniermissionare von Wiedenest (gemeinsam mit Friedhelm und Irmgard Nusch und Wilhelm Kunz), die am 01.03.1957 von Rotterdam aus per Schiff die Reise ins damalige Tanganjika angetreten haben. Zuvor hatte Elise sich unter der Leitung von Erich Sauer zwei Jahre an der Bibelschule Wiedenest persönlich und geistlich auf einen missionarischen Dienst vorbereitet. Während ihrer anschließenden medizinischen Ausbildung in England 1956 erfuhr sie von dem Anliegen, eine Missionsarbeit im Süden des heutigen Tansania zu beginnen. Ihr Herzensanliegen formulierte sie später in einem Brief: „In mir wuchs in der Stille der Wunsch und die Erkenntnis, dass mein Leben nicht Selbstzweck sein darf, sondern dem Herrn gehören soll“. Für Elise war es ein großes Privileg, von der ersten Stunde der Gründung der Missionsarbeit in Mbesa dabei sein zu dürfen und die Liebe Jesu, die sie selbst erfahren hatte, weiterzugeben.

Elise war eine beherzte Frau, die dort half, wo die Not groß war. Neben ihrer Tätigkeit im Krankenhaus, kümmerte sie sich auch zunehmend um Waisenkinder, deren Mutter bei der Geburt verstorben war. Aus diesem Anliegen heraus entstand das Waisenhaus in Mbesa. Die Arbeit für die Waisenkinder gibt es noch heute, die Verantwortung dafür ist inzwischen in die Hand des einheimischen Gemeindeverbandes Kanisa la Biblia übergegangen. Kinder, die ihr Leben der beherzten Fürsorge von Elise verdankten, waren in den frühen 90er Jahren für mich als junger Missionar meine Mentoren und später leitende Mitarbeiter in der Gemeindearbeit, wie z.B. Emanuel Telelah und Salome Goliama. So gibt es viele Lebensgeschichten, die sich zum Guten gewendet haben, weil eine junge Frau bereit war, sich unter oft herausfordernden Umständen von Gott für einen Dienst in Tansania berufen zu lassen. Wir danken Gott für Elises Hingabe, ihren Mut und ihre Liebe zu den Menschen in Tansania. Unser Herr hat daraus viele gute Früchte erwachsen lassen, die bis heute ihre Auswirkungen im Leben vieler Menschen und in der Gemeinde der Kanisa la Biblia haben.

In herzlicher Verbundenheit

Thomas Mühling
Referent für Afrika und Südasien