Bibeltext: Matthäus 13, 31-35
Ja, schön, dass wir soeben den spannenden Text aus Matthäus 13 gelesen haben und wahrscheinlich kennt auch fast jeder diese Gleichnisse. Das sind Gleichnisse, die auch gerne im Kindergottesdienst behandelt werden. Keine Kinder-bibel kommt ohne die gerade gelesenen Gleichnisse aus: das Gleichnis vom Senfkorn und vom Sauerteig. Wir werden da gleich intensiv hineingehen.
Ich denke, es ist wichtig, dass wir auch immer wieder Zeiten haben, wo wir uns gemeinsam diese Worte von Jesus anhören, damit wir in Gemeinschaft unter Gottes Wort kommen; denn es passiert sehr schnell, dass auch Christen in Hoffnungslosigkeit, in Resignation kommen können. Wir haben es vorhin gehört: Wir kommen hier sehr unterschiedlich zusammen, einige in Freude, einige in Leid und das bleibt in unserem Leben auch nicht aus. Und es ist wichtig, wenn wir zusammenkommen, egal, wie es uns geht, dass wir uns immer wieder neu auf die grundlegenden Wahrheiten des Glaubens ausrichten, auf das, was Jesus uns weitergegeben hat und wir uns auch zu guten Werken anspornen, heißt es im Hebräerbrief, Hebräer 10, Verse 24 bis 25.
Wir spornen uns miteinander zu guten Werken an. Das bedeutet: Wir stehen zusammen und motivieren uns, das zu tun, was Jesus uns aufgetragen hat, damit wir am Ball bleiben, nicht aufhören und nicht müde werden. Und wenn doch jemand müde wird, dann wird er mitgetragen; es wird ihm eine Schulter gereicht; wir gehen jetzt weiter und wir verlieren nicht den Fokus; wir verlieren nicht das, was Jesus wichtig ist. Und dieser mangelnde Fokus, der kann wirklich jeden Einzelnen von uns treffen und darum ist es heilsam, in Gemeinschaft zu kommen und von Gott neu zu erwarten: Erinnere mich daran, was wirklich wichtig ist. Und vielleicht kämpfst du selbst auch und fragst dich: Wo ist der sichtbare Segen in meinem Leben?
Du rutschst vielleicht manchmal so sehr in Resignation ab, dass du sagst: Eigentlich kann ich aufhören, kann abbrechen, denn ich sehe das Sichtbare nicht, die Schleusen des Himmels sind mir nicht geöffnet, so wie es der Prophet Maleachi an einer Stelle, Maleachi 3, Vers 10, sagt.
Du wartest darauf und siehst es vielleicht nicht; uns kann dann auch Ungeduld packen, dass wir, weil wir die Dinge nicht sehen, wie wir sie uns wünschen, sagen: Es gibt kein schnelles Ergebnis, also kann ich auch aufhören. Und diese Erwartung aufgrund unserer Ungeduld wurde auch damals an Jesus herangetragen. Jesus als der versprochene Messias, als der Retter der Welt, als der König, der sein Reich anbrechen lässt. Das war auch seine erste Predigt: Kehrt um, das Himmelreich ist nah gekommen. Auch Jesus wurde mit einer Erwartung konfrontiert: Wann geht es endlich weiter? Man kann nicht genug sehen, was ist los mit dir?
In Lukas 17, Vers 20 sehen wir, dass einmal religiöse, sogenannte Pharisäer zu Jesus kommen; es heißt dort: Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes(?), antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte. Ich halte das schon für eine sehr, sehr interessante Frage.
So, du bist derjenige, der sagt: Das Reich Gottes ist angebrochen. Und dann kommen Leute und sagen: Ja, wo ist es denn(?), wir sehen es nicht; wir haben eine andere Erwartung, wir sind ungeduldig, Jesus. Du sollst der Befreier sein, du sollst der Erretter sein, du sollst der königliche Herrscher sein? Wir können zu wenig davon sehen.
Wenn ich Jesus wäre, ich würde vielleicht anders reagieren, als er das gemacht hat. Aber Jesus weiß, wir sind sehr ungeduldige Wesen und er hat uns glücklicherweise Gleichnisse weitergegeben; vor allem diese zwei, die uns Zuversicht geben können, auch wenn unsere Umstände uns gerade etwas anderes predigen möchten.
So wie die Pharisäer sehen sie die Umstände und damit gleichen sie auch uns und wir gleichen ihnen. Wir sehen auf unsere Umstände und schließen daraus, dass Dinge einfach hoffnungslos sind und wir keine Zuversicht haben, dass Dinge anders werden können. Und mit der gleichen Ungeduld wurde Jesus konfrontiert und er hat ihnen eine Lektion erteilt und gesagt: Es ist nicht so, wie ihr euch das oft vorstellt; die Dinge passieren auch oft nicht so, wie ihr euch das wünscht. Und durch diese zwei Gleichnisse, die wir hier präsentiert haben, bringt uns Jesus diese Lektion; sie ist vor allem dann wichtig, wenn du heute hier bist und denkst: Die Dinge gehen nicht voran, es ist hoffnungslos. Es ist resignierend in der Situation, in der ich gerade stecke.
Höre, was Jesus seinen Jüngern auf ihrem Weg mitgeben möchte.
Matthäus 13, Verse 31 bis 32: Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; es ist zwar kleiner als alle Arten von Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.
Mich überrascht, wie Jesus seine Königsherrschaft beschreibt. Also wenn du König bist und andere davon überzeugen möchtest, dass du König bist und du eine Königsherrschaft hast, die nicht nur irdisch legitimiert ist, sondern vom Himmel her kommt, ich weiß nicht, welche Vergleiche du wählen würdest.
Also mich provoziert auch diese Szene, die ich gerade aus Lukas 17 gelesen habe, wo die Pharisäer fragen: Wann kommt das Reich Gottes?
Boah, wenn ich Jesus gewesen wäre, hätte ich gesagt: Du willst dich mit mir anlegen, oder was? Ich erkläre dir einmal, wie mein Himmelreich aussieht. Wenn ich Jesus gewesen wäre, hätte ich auf den Putz gehauen und mein Imperium mit Dingen verglichen, die Popularität, Macht und Dominanz zum Ausdruck bringen; aber nicht mit einem Senfkorn, das ich in einen Boden pflanze. Also mal ehrlich, ein Senfkorn.
Und es ist auch interessant, wenn wir von Imperien sprechen, von Reichen dieser Welt, dann sehen wir immer wieder, dass von Zeit zu Zeit sogenannte Imperien ihre Macht demonstrieren und das auch gerne tun und auch keine Mühen und Kosten scheuen, um darzulegen, was ihr Reich ausmacht, um ihre Dominanz zu zeigen. Immer wieder demonstrieren Reiche dieser Welt ihre Macht durch Militärparaden. Vielleicht habt ihr im Fernsehen einmal gesehen, wie die gewaltigen Panzer einer nach dem anderen präsentiert werden, und die Soldaten kommen im Gleichschritt.
Wofür macht man das? Weil die Soldaten nichts anderes zu tun haben, oder warum zeigt man das? Man stellt diese Dinge zur Schau, um die feindlichen Gegner einzuschüchtern und allen zu zeigen, wie mächtig man ist: Wenn es darauf ankommt, wir sind sofort in der Lage zuzuschlagen. Wir sind sofort dazu in der Lage, unseren Willen durchzusetzen und jeder soll es wissen. Und deshalb wird es auch öffentlich gemacht, wie viele Panzer vorhanden sind.
Das ist auch sehr beeindruckend und ganz ehrlich, wenn ich Jesus gewesen wäre, zur damaligen Zeit, hätte ich dieses Gleichnis nicht gewählt, sondern ich hätte gesagt: Okay, dann erkläre ich euch einmal, wie das mit meinem Reich aussieht: Ich habe eine Engelsarmee! Und dann hätte ich einmal geschnippt und dann hätte man sie gesehen. Außerdem habe ich ein goldenes Zepter, glänzende Schwerter und davon nicht nur eins, sondern sieben. Wie der Räuber Hotzenplotz sieben Messer in seinem Gürtel hatte. Und dann hätte ich das gezeigt; es soll doch auch etwas hermachen, wenn man von einer Königsherrschaft spricht.
Tatsächlich ist es heutzutage so: Wenn wir erfolgreich sein wollen, dann gibt es viele strategische Überlegungen, wie wir uns ins rechte Licht rücken. Wir sind sehr darauf aus, den schnellen Effekt zu erzielen und dazu investieren wir eine ganze Menge. Beispielsweise im Businessbereich gibt es eine Menge strategische Pläne, wie du deine Firma richtig platzieren kannst, damit sie Eindruck bei den Menschen schindet; damit sie denken: Wow, das ist spektakulär, was hier präsentiert, was mir hier angeboten wird; das hat eine unwiderstehliche Kraft, da möchte ich dabei sein, das möchte ich haben, das möchte ich erleben.
Und ich bin sehr dankbar, dass Jesus uns das Gleichnis vom Senfkorn gegeben hat; denn wir Christen müssen aufpassen, dass wir bei aller Nützlichkeit von Strategien die verborgene Wirksamkeit des Reich-Gottes nicht mit den beeindruckenden Mechanismen der Marktwirtschaft verwechseln. Auch wir Christen können auf solch einen Pfad kommen, wo wir denken: Wenn wir einen Impact in der Welt haben wollen, wenn das, was wir anderen weitergeben möchten, zu einem Effekt kommen soll, dann brauchen wir die Mechanismen dieser Welt, um auf uns aufmerksam zu machen, damit es zu einem Segen kommt.
Und so wirst du nicht selten erleben, wenn sich Christen überlegen: Lasst uns eine Gemeinde gründen, dass sie sich viele Gedanken über ihre PR-Arbeit, über ihr Außenprofil machen. Ein Bruder, auch aus unserer Gemeinde, sagte mir einmal: Er war in einer Gemeinde, in der es nicht so ganz gut lief; dann kam ein Berater in die Gemeinde und der erste Vorschlag war, wir müssen renovieren – das Gebäude – nicht den Glauben, wir müssen den Raum renovieren.
Ich habe nichts gegen schöne Räume, auch darüber darf man sich Gedanken machen; es soll nicht bedeuten, wir müssen uns im letzten Loch versammeln, wir dürfen nicht gut riechen und nicht gepflegt aussehen; das ist nicht der Punkt. Aber wenn das die erste Maßnahme ist, du benötigst eine schöne Fassade, damit etwas wieder lebendig wird, dann fällst du womöglich auf Mechanismen dieser Welt herein und vertraust nicht auf die mächtigen, die verborgenen Mechanismen, die im Reich Gottes wirksam sind.
Es geht im Reich Gottes nicht zuallererst um diese Dinge; es läuft nicht kalkulatorisch ab; auf das, was Eindruck schindet, darauf konzentrieren wir uns jetzt. Das hat seinen Platz und das ist auch alles nicht egal oder zu vernach-lässigen, aber es sind nicht die ersten Dinge, die uns als Christen beschäftigen sollten. Einmal ist ein Pastor zu mir gekommen und hat gesagt: Waldemar, ich sehe, bei euch in der Gemeinde geht es so richtig rund und ich sehe, dass ihr einen totalen Impact habt über die sozialen Medien und YouTube und so weiter und so fort. Und ich habe mir gesagt: Das möchte ich auch, ich möchte ebenfalls diesen Segen haben. Dann habe ich mich auf Instagram investiert und all die Dinge so gemacht, wie ihr das macht und der Effekt bleibt aus und ich bin so unzufrieden.
Er hat versucht, auf diese Art und Weise: Okay, das sind die Mittel, das ist das Programm, das ich abspulen muss, um das Wachstum und den Segen Gottes zu erleben; also steige ich dort in dieses Spiel ein und werde dann wie bei einer mathematischen Aufgabe zu diesem Effekt kommen. Nichts ist passiert.
Und in einer Gebetszeit des Pastors sprach Gott in der Frustration, in der Resignation, es geht nichts voran, hinein. Plötzlich spricht Gott im Gebet zu dem Pastor und sagt: Ich will von dir, dass du dich von all diesen sozialen Medien, von all den Dingen komplett fern hältst, dich abmeldest und dort keinen Tag, keine Sekunde verbringst.
Einige, die nicht so medienaffin sind, denken jetzt: Ja, und? Aber rein von einer Marktstrategie ausgehend, ist es das Dümmste, was du tun kannst, denn dort erreichst du Menschen. Das scheint der Platz zu sein, wo man sich gut präsentieren muss, damit es zu einem heftigen Effekt kommt. Und es schien ihm vollkommen irrational, diesen Weg einzuschlagen, denn wenn wir uns aus diesen Ebenen gänzlich herausziehen, dann wird es vielleicht noch stärker eingehen, als ich ohnehin schon befürchte.
Der Pastor war gehorsam. Er hat sich radikal von allen Medien abgemeldet und ist ins Verborgene gegangen und hat gewartet: Was tut Gott, was will Gott eigentlich? Er tauft mehr als ich; fast jede Woche kommen Menschen in seiner Gemeinde zum Glauben und die Gemeinde wächst und wächst und wächst, ohne dass er auf Instagram unterwegs ist. Ist Instagram verboten? Das ist nicht der Punkt, Gott gebraucht unterschiedliche Wege und Mittel, aber die Frage ist, worauf vertrauen wir? Wenn wir auf das Äußere schauen und sagen: Wir müssen auf die Dinge achten, die einen schnellen Effekt haben, die uns Signifikanz und Relevanz vorgaukeln, dann werden wir scheitern. Wir werden keine bleibende geistliche Frucht entstehen sehen und keine Frucht im Reich Gottes bringen.
Und Jesus kommt nicht mit den Dingen, die mir einfallen würden. Ihr habt noch das Engelsheer, die Schwerter und das Zepter im Sinn; und die Krone darf man natürlich nicht vergessen; die würde ich mir natürlich auch sofort aufsetzen. So denken wir häufig, und Jesus kommt ganz anders um die Ecke. Jesus vergleicht sein Himmelreich mit Dingen, die vollkommen irrelevant scheinen. Jesus ist sich nicht zu schade, Gottes königliche Herrschaft im Vergleich mit einem einfachen Landwirt zu bringen.
Und im nächsten Gleichnis sehen wir, er vergleicht sein Himmelreich mit einer brotbackenden Frau. Hey, ganz ehrlich, wie langweilig ist das eigentlich? Entschuldigung, jetzt an alle Frauen, die backen. Jetzt gibt es auch einen Aufstand der Brot backenden Frauen und der einfachen Landwirte, also Bauernproteste in Emmendingen. Das sind alles schöne Dinge und ich mag auch Brot essen, aber wir reden doch hier von königlichen Dingen, da würde mir das nicht zuallererst einfallen. Und Jesus beschreibt sein Königreich und er nimmt für sein Beispiel ganz einfache Männer und Frauen. Ich empfinde das als großartig, ich empfinde das als herrlich, denn die allermeisten von uns sind auch ganz, ganz einfache Leute.
Und Jesus geht auf diese Ebene und er präsentiert Gottes Königsherrschaft nicht so, wie wir es oft wollen. Vers 31 noch einmal: Das Reich der Himmel gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte. Gottes Reich wird unerwartet mit etwas ganz Kleinem verglichen, nicht mit etwas, das sofort einen großen Effekt erzielt, sondern etwas, was unscheinbar ist.
Jesus spricht weiter, als er mit den Pharisäern in Lukas 17 verhandelt, wo sie fragen: Wann kommt das Reich Gottes(?), sagt er in Lukas 17, Vers 21: Auch wird man nicht sagen: Siehe hier! Oder: siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Man kann auch übersetzen: Das Reich Gottes ist inwendig in euch. Ihr bekommt es nicht mit, das heißt aber nicht, dass es nicht zugegen ist. Du siehst vielleicht nicht den schnellen Effekt, das bedeutet aber nicht, dass das Reich Gottes nicht Platz genommen hat, dass es beginnt im Verborgenen zu arbeiten. Auch wenn nicht gleich: Hier, das sind die Zahlen; und das ist das, was bei den Leuten Eindruck schindet. Das bedeutet aber nicht, dass das Reich Gottes nicht präsent wäre.
Der König, der Könige, stand vor den Pharisäern und sie haben es nicht erkannt. Sie fragen: Wo ist das Reich Gottes? Der König steht vor ihnen, er ist mitten unter ihnen und sie bekommen es nicht mit. Ob wir nach menschlichen Maß-stäben viel oder wenig Aufmerksamkeit genießen, sagt nichts über unseren Wert oder das Wesen des Reich-Gottes aus.
Wir fühlen uns oft so, als ob wir keinen Effekt haben, dass wir keinen Unterschied machen oder wir irrelevant sind. So gesehen war Jesus im Vergleich zu dem, wer er eigentlich ist, in seinen Tagen auch viel zu irrelevant. Natürlich war er eine sehr große Persönlichkeit, die Aufmerksamkeit bekommen hat, aber im Vergleich dazu, dass es Gott höchst-persönlich ist, der Mensch geworden ist, ist seine Relevanz viel zu gering; viel zu gering für das, was man eigentlich erwarten sollte. Aber Gott forciert Dinge, die demütig im Verborgenen geschehen.
Gott forciert Dinge, die demütig im Verborgenen geschehen. Das Kleine geht jetzt in die Erde und verschwindet, ist nicht sichtbar. Bedeutet das, es hat keine Relevanz für Gott? Vielleicht keine Relevanz für Menschen, die die Dinge nur mit ihren Augen wahrnehmen, aber für Gott beginnt etwas Wichtiges, Heilsames, etwas Großartiges, auch wenn wir denken, da ist gerade nichts hinter, da ist keine Power.
Und vielleicht könnt ihr euch an ein Prophetenwort aus dem Buch Sacharja 4, Vers 10 erinnern: Wer hat den Tag kleiner Anfänge verachtet? Wir haben ein Sprichwort daraus gemacht: Verachte den Tag der kleinen Anfänge nicht; wo wir denken: Ach, das ist doch nichts. Nur weil es klein ist, nur weil es verborgen ist, heißt es nicht, dass es keinen Wert hat. Du siehst ihn vielleicht bisher nicht; du kannst ihn bislang nicht bemessen, aber wir benötigen Geduld. Und so klein, schwach und unbedeutend wir auch wirken mögen, verspricht Jesus in diesem Gleichnis, dass die Wirkung seines unscheinbaren Reiches nicht unentdeckt bleibt. Du fühlst es vielleicht nicht, aber das bedeutet nicht, dass das, was Gott angefangen hat, unentdeckt und ohne Segen bleiben wird.
In Vers 32 sagt er: Es, das Senfkorn, ist zwar kleiner als alle Arten von Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen: Jesus will hier keine wissenschaftliche Aussage tätigen; nachdem er sämtliche Samenarten auf ihre Größe hin untersucht hat, kommt er zu dem Schluss: Das Senfkorn ist das allerkleinste dieser Welt. Nein, es ist nämlich nicht so; es gibt noch kleinere Samenarten. Doch Jesus möchte hier gerade keine akademische Arbeit schreiben, sondern Jesus bedient sich eines sprichwörtlichen Vergleichs, einer Redewendung seiner Tage.
Das benutzen wir auch, wenn wir beispielsweise sagen: Die Sonne geht unter, die Sonne geht auf, dann wird niemand um die Ecke kommen und sagen: Aber das ist wissenschaftlich schon längst überholt. Es ist offenkundig, dass das nicht so ist, aber es ist eine Redeweise, bei der jeder versteht, was du damit zum Ausdruck bringen möchtest. Und damals hat man halt so gesprochen, weil das ein häufiger Same war, der gesät wurde und er ein sehr kleiner unter den gängigen Samen war. Und so hat man dann davon gesprochen, das ist der kleinste Same von allen, obwohl man wusste, dass es auch kleinere Samen gibt. Also darauf möchte Jesus überhaupt nicht hinaus.
Jesus möchte auf den Punkt hinaus: Selbst, wenn Gottes Herrschaft anbricht und sie unscheinbar erscheinen mag, wird sie doch wirksam sein und unaufhaltsames Wachstum bringen. Wenn Gott etwas platziert und es noch klein und unbedeutend wirkt, bedeutet es nicht, dass es auch so bleibt. Gott verspricht Wachstum. Es wird Relevanz haben. Da ist doch völlig egal, wie du das zum gegenwärtigen Zeitpunkt bewertest, wie du das erlebst.
Wenn ich über einen Acker gehen würde, auf dem gerade gesät wurde, und dann gehe ich am nächsten Tag und dann gehe ich am darauffolgenden Tag, ich denke, das ist alles egal. Aus meiner Perspektive mag das egal sein, aber derjenige, der gesät hat, weiß ganz genau, das wird eine Ernte bringen. Hier werden Dinge passieren und sie werden nicht unentdeckt bleiben.
Und ich möchte euch ein Beispiel erzählen aus dem Buch der Offenbarung, wo wir mit einer Gemeinde konfrontiert sind, die mit einem ähnlichen Problem zu tun hat. In Offenbarung 3, Vers 8 sehen wir dieses Senfkorn-Prinzip einmal an einem praktischen Beispiel. In Offenbarung 3, Vers 8 sehen wir, dass Jesus einen Brief an eine Gemeinde in Philadelphia schreiben lässt. Er gibt an sieben Gemeinden eine Botschaft weiter und der Gemeinde in Philadelphia möchte er spezifisch für ihre Situation eine Botschaft mitteilen. Wir können jetzt nicht durch jeden Vers gehen, haben das aber schon einmal in einem Bibelkreis durchgearbeitet; das kannst du dir online anhören. Mir geht es nur um den Vers 8, was er dort dieser Gemeinde weitergibt. Und dort sagt er Folgendes: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand schließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. Jesus weiß um diese Gemeinde, er weiß, was sie tun, er weiß, wie sie unterwegs sind und er sagt, sie haben Kraft, sie haben Power, aber nur klein. Hier heißt es im Griechischen, sie haben eine Mikroskraft; man muss es schon unter die Lupe nehmen und schauen; hier wird nur von einer kleinen Kraft gesprochen.
Und einige, die das lesen, erleben sich selbst vielleicht auch so: Wenn ich auf mich schaue, da ist nicht viel zu holen; das ist wirklich mikromäßig. Und ich bin froh, dass unsere Geschwister, wir haben doch einen Livestream nach Lahr, ich grüße euch in Lahr, ihr hört gerade mit, wir sind gemeinsam unterwegs. Lahr fühlt sich vielleicht auch wie eine Mikroskraft-Gemeinde, wo es ganz offensichtlich klein geworden ist.
Man fragt: Wie geht es weiter? Diese Gemeinde hat auch lange diese Zeiten erlebt, das ist eine Mikroskraft. Und du persönlich vielleicht in deinem Dienst, das, was du versuchst, im Reich Gottes zu bewirken, wirkt für dich wie eine Mikroskraft oder in deinem persönlichen Leben, in deiner Familie, da ist nur Mikroskraft zu finden. Das, was sich hier wie eine Kritik anfühlt, indem, was Jesus hier sagt: Ich kenne, was du tust und so weiter, du hast eine kleine Kraft, ist keine Kritik von Jesus, es ist vielmehr ein Lob, was er der Gemeinde in Philadelphia weitergibt.
Der Prediger Sam Storms sagt, Zitat: >> Dies ist kein Tadel, sondern ein Hinweis darauf, dass ihre geringe Größe und ihr geringer Einfluss sie nicht daran hinderten, große Dinge für das Reich Gottes zu vollbringen. Größe ist kein Maßstab für Erfolg. <<
Größe ist kein Maßstab für Erfolg. Und das müssen besonders kleine Gemeinschaften, kleine Gemeinden, kleine Dienste, die im Kleinen und im Verborgenen treu sind, hören; aber auch Christen, die darunter leiden, dass sie zu wenige sind, dass sie wenig bewegen. Unsere Mikroskraft kann uns manchmal zu schaffen machen. Wir sehen nur das Kleine und denken: Wir sind unbedeutend, wir haben keine Signifikanz. Aber unsere Bedeutung ist nicht abhängig von der Größe, wie wir Größe ermitteln, sondern unsere Bedeutung ist abhängig von der Größe Gottes, nicht davon, wovon wir meinen, was groß sein muss. Unsere Kraft mag zwar klein sein, aber sie ist wirksam in der Hand eines großen Gottes. Das, was für dich klein und unscheinbar wirkt, kann für Gott den wahren Unterschied machen; denn Jesus bescheinigt dieser Gemeinde, die eine kleine Kraft hat: Ihr habt mein Wort bewahrt und ihr habt meinen Namen nicht verleugnet. Ihr habt genau das getan, wozu ich euch eingesetzt habe; ihr seid treu und mit mir verbunden. Ihr habt zwar nur eine kleine Kraft, aber ihr tut genau das, was ihr tun sollt.
Und Philadelphia hat dieses Buch der Offenbarung, so wie wir es jetzt aufschlagen, gesehen, hat es gelesen, sieht die kleine Kraft und wird dann, so wie wir, weiterlesen und später in Kapitel 7, Vers 9 eine Vorausschau lesen, das, was Jesus offenbart und wird lesen: Und siehe, eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Gewändern und Palmen in ihren Händen.
Sie selbst sehen ihren Umstand und schließen daraus: Das hat alles überhaupt keine Bedeutung. Jesus sagt: Du hast eine kleine Kraft und diese Kraft lobe ich mir. Diese Kraft ist nicht nichts, sondern sie ist vielleicht ein Senfkorn, das in den Boden gelegt wird und du wirst eine Vorausschau sehen; ich benutze diese kleinen Kräfte, um am Ende der Tage Menschen aus allen Nationen, aus allen Sprachen vor dem großen Thron zu versammeln. Und Philadelphia bekommt einen Blick dafür: Wir sind nur eine kleine Nummer, aber wir werden uns eines Tages in die große Schar von Menschen einreihen, die Jesus als Lamm Gottes anbetet, als den alleinigen Retter.
So kannst du dich vielleicht auch ganz unbedeutend fühlen, denkst: Es geht nicht voran; aber nur weil du die Dinge so bewertest, heißt das nicht, dass Jesus die gleiche Bewertung vornimmt. Jesus hat uns das Gleichnis vom Senfkorn nicht umsonst gegeben; es ist klein, ja, doch es wird in den Boden gelegt und wird groß. Es hat eine Bedeutung für Gott und Jesus geht so weit, dass er davon spricht: So ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. Aus dem Samen wird ein Baum und jeder, der sich mit dieser Art von Gewächs auskennt, weiß: Okay, Baum ist eine ziemlich extreme Sprache für das, was dort entsteht. Wenn Jesus hier von Baum spricht, dann übertreibt er; es ist eine bewusste Übertreibung. Es ist zwar ein Riesenstrauch, aber unter einem Baum stellen wir uns doch etwas anderes vor. Aber Jesus möchte etwas zum Ausdruck bringen und damit knüpft er an Prophezeiungen aus dem Alten Testament an, wo Bäume für Imperien standen, für Weltreiche, für große Königs-herrschaften.
Wenn dich das interessiert, kannst du in Daniel 4, Verse 7 bis 9 einmal nachlesen, wo Bäume genau damit verglichen werden. Und Jesus beschreibt gerade sein Imperium, sagt: Das ist etwas Kleines und daraus wird ein Baum.
Ein Bibellehrer, Douglas Sean O’Donnell, schreibt dazu, Zitat: >> Das Römische-Reich, in dem Jesus damals gelebt hat, das Römische-Reich, existiert nicht mehr. Aber das Himmelreich, dieses kleine Senfkorn, das Jesus vor 2000 Jahren in Galiläa gepflanzt hat, ist zu einem Baum herangewachsen, das größte und langlebigste Reich der Geschichte. Wo sind das Ägyptische-Reich, das Assyrische-Reich, das Babylonische-Reich, das Azteken-Reich, das Osmanische Reich, das Mongolische-Reich? Das Christentum hat sie alle besiegt, indem es seit 2000 Jahren und darüber hinaus fortbesteht. <<
Jesus als ganz kleine Nummer in jenen Tagen spricht von diesem Gleichnis und er sagt: Auch das, was ihr an mir seht, was hier in Galiläa geschieht, ist scheinbar unbedeutend, aber ich setze hier einen Samen, der ist klein wie ein Senfkorn, er ist unbedeutend, aber er wird ein Baum werden und er wird alle Reiche überstehen, egal, was da noch hochkommt. Auch in unserer Zeit wird, all das, was an Macht und Gewalt groß wird, einmal vergehen, doch Jesus mit seinem Reich bleibt bestehen und die Frage ist, wie ist das möglich?
Wie ist es möglich, dass Jesus gegen all diese Imperien überdauert und sie weit überragt? Jesus spricht in seinem Gleichnis in Vers 32: Es ist zwar kleiner als alle Arten von Samen, wenn es aber gewachsen ist – er sagt, wenn, nicht falls –, das ist ein Unterschied. Wenn ich sage, falls es wächst, dann könnte es sein, dass es wächst. Für Jesus ist es keine Vermutung, keine Wahrscheinlichkeit, keine Möglichkeit, für Jesus ist es gesetzt. Das Unscheinbare, es wird wachsen, dazu ist es gesät, nicht falls es wächst, werden die Vögel kommen und nisten und es wird ein Baum, sondern wenn es wächst, es wird wachsen, ihr braucht nur Geduld; lasst dem Ganzen Zeit. Der Herr arbeitet auf diese Weise und zu Gottes Zeitpunkt wird Gott die Vögel aus allen Nationen kommen lassen, dass sie hier nisten und einen Platz finden im Schatten dieses Baumes.
Und auch damit spielt Jesus sehr wahrscheinlich an Aussagen von Hesekiel an, der auch von Bäumen Gottes als Imperium und Weltreichen gesprochen hat, wo Vögel, also andere Nationen, Unterschlupf finden; in Hesekiel 17, Vers 23 heißt es: Auf den hohen Berg Israels werde ich einen Trieb pflanzen und er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer herrlichen Zeder werden. Und unter ihr werden alle Vögel wohnen, alles, was Flügel hat; im Schatten ihrer Zweige werden sie wohnen.
Zu diesem Baum kommen Menschen von überall her, Vögel werden kommen, von überall her. Meine Lieben, das hat Jesus zu den Juden gesprochen und jetzt schau dich einmal im Saal um, was hier für Vögel sitzen. Das ist kein Spaß, schau dich einmal um. Hier sammeln sich Menschen aus allen möglichen Nationen. Wir sind zu viele dafür, doch wenn wir einmal den Test machen würden, auf wie viele Nationen würden wir kommen, wenn wir hier durchzählen würden? Woher kommst du?
Das sind wir uns oftmals gar nicht bewusst. Das ist hier nicht nur das südbadische Völkchen; Gott hat es sicherlich lieb, aber wir haben hier Menschen aus allen möglichen Nationen, aus allen Sprachen; wir hören es sogar flüstern, wie Vögel von überall kommen zu diesem einen Baum. Das Evangelium hat Kraft, das Reich Gottes hat Kraft, das hätten wir uns vor vielen Jahren als kleine Gemeinde in Emmendingen auch nicht vorstellen können; aber Gott geht seine Wege, er lobt das Verborgene, es muss in die Erde fallen und sterben. Wir müssen in Demut vor Gott kommen und Geduld üben und sehen: Herr, wie arbeitest du, was tust du? Und dann sitzen hier Vögel neben uns, die hätten wir uns selbst vielleicht gar nicht ausgesucht; aber das, was für Jesus galt, er spricht hier auch zu einem gewissen Teil über sich selbst, dass sein Reich nicht zugrunde geht, sondern expandiert.
Und tatsächlich nimm den Globus, dreh ihn, mach einen Punkt darauf, dort wirst du Christen finden; dreh wieder den Globus, drück einen Punkt darauf, dort wirst du erneut Christen finden; überall auf dem Globus sind Menschen verteilt und feiern heute Jesus Christus. Warum? Weil er nicht gesagt hat, falls es wachsen wird, sondern wenn es wachsen wird, es wird wachsen. Und das gibt uns Zuversicht: Jesus und sein Wort bleibt bis heute bestehen und wächst auch weiter. Ich sage es oft: Das Christentum ist noch nie so stark gewachsen wie in unseren Tagen, hat noch nie so stark expandiert wie heutzutage.
Und das gibt uns Mut. Jesus sagt: Dort, wo du denkst, dass die Dinge keine Hoffnung haben, da gebe ich dir eine Lektion über das Reich-Gottes. Schau nicht auf die Mechanismen, die Eindruck machen, sondern vertrau auf die Prinzipien des Reich-Gottes. Sei geduldig, demütige dich vor Gott und lass ihn arbeiten und du wirst sehen, dass Gott dadurch arbeitet. Einige sind vielleicht skeptisch, weil sie sich nicht vorstellen können, dass Gott wirklich etwas mit ihnen tun kann. Kann Gott wirklich in der Lage sein, schöne Dinge, die Segen bringen, durch mich zu wirken? Vielleicht erzählte Jesus aus diesem Grund das nächste Gleichnis in Vers 33: Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.
Wenn wir das lesen und die Bibel ein wenig kennen, dann werden wir vielleicht etwas irritiert sein bei diesem Bild. Warum? Der Sauerteig ist im Neuen Testament immer ein negatives Beispiel für etwas, immer etwas Negatives. Wenn über negative Einflüsse gesprochen wird, sagt Jesus an einer Stelle, Matthäus 16, Vers 6: Habt Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer, denn wenn dort ein negativer Aspekt hineinkommt, dann wird er sich ausbreiten, er wird zu Krebs werden, er wird alles zerstören. Der Sauerteig stand in den damaligen Tagen für negative Einflüsse.
Und ich habe euch einen Kommentar von M. Green mitgebracht, der Folgendes sagt, und das finde ich super treffend, Zitat: >> Sauerteig hat im Judentum eine schlechte Bewertung. Es hätte die Zuhörer also überrascht, dass Jesus den Sauerteig als Bild für das Reich-Gottes verwendet. Doch wenn man darüber nachdenkt, müssen seine Anhänger den angesehenen Juden genau so erschienen sein. Gewöhnliche, ungebildete Fischer und Bauern, Zimmerleute und Frauen, Steuereintreiber und zwielichtige Gestalten, all das würde ziemlich geschmacklos erscheinen, aber so ist Gott. Er nimmt sich geschmacklose Gestalten und verwandelt sie und dann verwandelt er die Gesellschaft durch sie. <<
Moment mal Jesus, der Sauerteig ist doch in unseren Tagen, wenn wir von Redensarten ausgehen, etwas Negatives und das benutzt du, um deine Königsherrschaft zu beschreiben? Und tatsächlich, die Jünger der damaligen Tage waren auch komische Vögel. Sie haben gesagt: Was sind das für Leute, die machen nichts her, die sind so ganz gewöhnlich, weniger als gewöhnlich. Jesus nimmt sogar Frauen in seine Gefolgschaft, die ihm folgen und mit ihm gehen. Das war damals auch komisch, was ist das für ein Jesus?
Sogar seine Jünger selbst haben gesagt: Warum redest du hier mit der Frau? Die eigenen Leute haben gesagt: Die anderen Leute, die du jetzt ran holst, das ist auch komisch, sie sind seltsam, wir brauchen andere.
Doch wenn Jesus sogar negativ bewerteten Sauerteig für sein Ziel verwendet, dann ist er in der Lage, auch mit dir und mit mir etwas zu bewegen.
Jesus gebraucht die Dinge, die für die anderen vielleicht nicht unbedingt offensichtlich sind; aber genau das verwendet er, um Dinge in Gang zu setzen, um seine Herrschaft zu expandieren.
Und es ist interessant, wenn wir uns die Menge der Zutaten anschauen, die diese brotbackende Frau verwendet, dann sehen wir, es reicht für ein Essen für ungefähr 100 bis 150 Personen.
Also ich möchte hier einmal eine Frau erleben, die jetzt nach Hause geht und sagt: Ich mache das jetzt einmal nach und bereite ein Essen für 100 bis 150 Personen. Wer um Himmels willen muss für so viele Menschen Brot backen.
Auch hier sehen wir: Jesus übertreibt, Jesus denkt in Superlativen. Wenn du zu Hause das Essen zubereitest, dann hast du vielleicht vier, fünf, sechs, zwanzig Leute im Sinn. Zwanzig ist bereits eine ganze Menge. Aber wenn du viele Gäste hast, dann passt die Anzahl vielleicht schon; oder du hast eine russlanddeutsche Großfamilie, dann geht das auch; und dann machst du es. Aber 100 bis 150 Jesus, wovon sprichst du?
Ja, in meinem Reich haben brotbackende Frauen einen solchen Effekt, dass die einfachen Leute von mir für die großen Dinge im Reich Gottes verwendet werden. Von außen ist das nicht sichtbar, aber wie sehr hat Gott in seinem Reich Menschen gebraucht, die im Verborgenen wirken.
Und jeder von uns kennt solche Leute: Sie standen nicht auf Bühnen, von denen gibt es keine Großaufnahmen, keine YouTube-Clips, sie haben auch nie an der Gitarre gespielt; nichts, sie waren im Stillen unterwegs und haben Menschen beeinflusst; Menschen zum Glauben an Jesus geführt. Durch ihre Treue im Verborgenen wurden auch sie zu einem Baum, wohin viele Vögel kommen und nisten konnten und die Segnung des Reiches Gottes erleben durften.
Nur weil für dich die Dinge bisher nicht zu sehen sind, bedeutet das nicht, dass sie in Gottes Augen keinen großen Effekt haben werden.
Ich möchte zum Schluss kommen.
Wir Menschen machen häufig einen Fehler, wir schauen auf unsere Umstände und von unseren Umständen leiten wir dann Wahrheit ab. Wir schauen auf den Umstand, dass Dinge schwierig aussehen, da ist nichts zu holen und wir sagen: Okay, dann kann das nichts werden. Aber wir dürfen nicht den Fehler begehen, die Hoffnung des Reich-Gottes, wie Jesus es uns gerade präsentiert, von unseren Umständen abhängig zu machen.
Daran erinnert uns jetzt auch das letzte Wort von Jesus in den Versen 34 und 35 und dann kommen wir bald zum Schluss. Hier heißt es: Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksmengen und ohne Gleichnis redete er nichts zu ihnen. Damit erfüllt wurde, was durch den Propheten geredet ist, der spricht: Ich werde meinen Mund öffnen in Gleichnissen, ich werde aussprechen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war. [Psalm 78,2] Uns wird in diesem Gleichnis unaufhaltsames Wachstum des Reiches versprochen und um das zu bekräftigen, wird an Prophetenworte aus den Psalmen angeknüpft und es wird erklärt: Das, was gebracht wird, kommt nicht durch eine Gegebenheit zustande, es läuft gerade gut und deswegen verspreche ich unaufhaltsames Wachstum.
Nicht der Umstand gibt die Gewissheit, sondern Jesus bezieht sich auf Worte aus der ewigen Vergangenheit. Vor Grundlegung der Welt war es in Gottes Herz geschrieben und weil das Wahrheit ist, ehe es überhaupt Umstände gab, hat Gott das in seinem Herzen beschlossen.
Jesus kommt, platziert diese Gleichnisse und sagt: Dort, wo ich aktiv bin, beginne ich im Unscheinbaren und das wird einen Effekt auf viele haben. Lass dich nicht irritieren von deiner gegenwärtigen Situation, denn das, was ich bringe, steht vor Grundlegung der Welt fest, da gab es deine Umstände noch nicht.
Und das bedeutet, wenn es vor Grundlegung der Welt fixiert wurde, dann ist es außerhalb von Zeit und Raum und Gott wird zu seinem Ziel kommen, egal wie dein Hier und Jetzt aussieht, ob es dir Mut macht oder nicht. Und wir kommen immer wieder zu dem Punkt, dass wir sagen: Wir haben Hoffnung, weil unser Umstand uns das sagt. Es ist leicht, in einer wachsenden Gemeinde über Wachstum zu sprechen, aber an Segenswachstum, zu glauben, dort, wo die Dinge gerade nicht so prickelnd aussehen, dazu brauchst du nicht Begebenheiten, sondern da benötigst du Worte aus der Ewigkeit, da brauchst du die Wahrheiten, die vor Grundlegung der Welt schon gesagt und von Jesus offenbart wurden, damit wir uns an diese Dinge halten.
Wir schauen nicht auf das Irdische, sondern wir schauen auf das, was von Jesus kommt, was Jesus verheißen hat. Das ist Hoffnung für Gemeinden, die gerade mächtig zu knabbern haben, aber auch für dich und für mich, dort, wo Dinge schwierig sind. Glaube nicht den Lügen deines Umstands, sondern glaube den Worten, die von der Ewigkeit her bereits von Gott gesprochen wurden und uns heute dargestellt werden; die geben uns Hoffnung auf eine Veränderung auch in der Zukunft, dass das, was Gott in uns wirkt, nicht ohne Effekt bleiben wird.
Und ich möchte schließen mit einem Zitat erneut von Douglas Sean O’Donnell: >> Lasst uns mit Geduld und Hoffnung und Erwartung darauf warten, dass das, was jetzt noch bescheiden ist, herrlich sein wird, dass das, was jetzt noch unsichtbar ist, gesehen wird, dass das, was jetzt noch verborgen ist, offenbart wird, dass das, was jetzt noch in unseren Versammlungen geflüstert wird, eines Tages auf allen Dächern ausgerufen werden wird. Denn Christi Worte und seine Wege werden wie Sauerteig, der zunächst nicht wahrnehmbar ist, bald die ganze Welt durchdringen und durchziehen. Die ganze Erde wird erfüllt sein von seiner Herrlichkeit und der herrlichen, frohen Botschaft des Reich-Gottes. <<
Amen.
Bibelstellen:
Matthäus 13,31–35; Hebräer 10,24–25; Maleachi 3,10; Lukas 17,20; Lukas 17,21; Sacharja 4,10; Offenbarung 3,8; Offenbarung 7,9; Daniel 4,7 – 9; Hesekiel 17,23; Matthäus 16,6; Psalm 78,2