Bibeltext: Matthäus 12, 22 – 37
Ich grüße Euch und frage mal hier in die Runde, wer von euch kennt den Pfarrer Ulrich Parzany?
Okay, euch soll ich grüßen. Ich war in den vergangenen zwei Tagen auf einer Tagung eingeladen von dem sogenannten Netzwerk Bibel und Bekenntnis, das der Pfarrer Ulrich Parzany ins Leben gerufen hat. Eine Initiative, die sich dafür einsetzt, dass man in den Kirchen die Bibel wieder neu betont und sich zu den Wahrheiten der Heiligen Schrift stellt.
Diese Initiative hat immer wieder Konferenzen und Ulrich Parzany hat mich gebeten, dort einen Vortrag zu halten. Das glich einem Ritterschlag meinerseits. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Gelegenheit hatte. Wir hatten eine wirklich gesegnete Zeit, mit starker Einheit, mit starken Impulsen und er hat mich gebeten, Grüße an die Gemeinde in Emmendingen auszurichten. Wenn alles klappt, so hoffe ich, dass wir dann im nächsten Jahr, Ulrich Parzany auch hier in Emmendingen sehen und vor allem auch hören werden. Der Mann ist ungefähr 82; und das ist unglaublich; mit 82 hat er eine Power, beachtlich; mit einer Scharfsinnigkeit predigt er von Jesus; das ist atemberaubend. Das ist so schön im Reich Gottes, dass das Alter nicht die entscheidende Rolle spielt, um gebraucht werden zu können. Und das gilt nicht nur für das hohe Alter, sondern auch für das junge Alter; denn egal, wenn wir in die Bibel schauen, egal welches Alter, wenn Gott kommt, dann fragt er nicht zuerst einmal, ob du das Mindestalter erfüllt hast oder ob du schon über den Zenit bist. Der Heilige Geist ist der entscheidende Faktor, ob jemand gebraucht werden kann. Und wenn ich Ulrich Parzany sehe, dann denke ich: Wow, Herr, ich will auch in dieser Treue, in dieser Tiefe dienen.
Und ich möchte euch Mut machen, auch jeder von uns kann in starker Weise von Gott gebraucht werden. In starker Weise, die Frage ist, ob wir uns zur Verfügung stellen. Vielleicht nicht jeder in der gleichen Art, aber es ist möglich, dass Gott dich und mich gebraucht, um sich zu verherrlichen und Menschen zu segnen. Und der entscheidende Faktor, ich habe es eben gesagt, ist der Geist Gottes. Den Geist Gottes sollten wir nicht aus unseren Rechnungen herausnehmen, er ist der wesentliche Faktor, wenn etwas geschehen soll. Wenn etwas geschehen soll, das von Dauer ist, das von Bestand ist, das wirklich von Segen ist. Wir Menschen können eine ganze Menge machen, mit unseren Bemühungen, wir können viel aufbauen; doch die Frage ist, hat es Bestand? Wenn wir Dinge erfahren und aufbauen möchten, die übernatürlich sind, größer als wir selbst, dann ist es wichtig, dass wir den Faktor Heiliger Geist nicht missachten, denn der Heilige Geist ist Gott selbst, er ist ein Teil der Dreieinigkeit. Wir glauben an einen Gott, der sich offenbart als Vater, Sohn und Heiliger Geist, und wir Christen tun gut daran, dass wir die Dreieinigkeit ehren, schätzen, würdigen, willkommen heißen und nicht eine Person, von diesen drei Personen missachten und übergehen; sondern, dass wir sensibel sind für das, wie Gott sich uns offenbart. Dass wir den Vater nicht vergessen, wie er sich offenbart; dass wir den Sohn nicht vergessen, wie er sich offenbart und auch den Heiligen Geist. Jeder hat seine eigene Rolle, seinen eigenen Schwerpunkt, in dem göttlichen Auftrag, und jeder hat seinen Wert. Und alles, was Gott präsentiert, soll in der Christusgemeinde viel Raum bekommen.
Warum diese ganze Einleitung? Wir haben soeben eine Passage miteinander gelesen, in Matthäus, Kapitel 12, Verse 22 bis 37, wo der Evangelist Matthäus, fast im Zentrum des gesamten Werkes, das er geschrieben hat, die Person des Heiligen Geist thematisiert und eine Begebenheit schildert, mit der Jesus konfrontiert wurde und zeigt uns damit: Der Heilige Geist hat eine sehr wichtige Position und einen prominenten Platz im Leben von Jesus und sollte es auch in unserem Leben haben. Und es ist nicht egal, wie wir auf den Heiligen Geist schauen, was wir über ihn glauben und wie wir ihn behandeln. Wenn du dir das ganze Matthäus-Evangelium anschaust, dann wirst du sehen, da ist immer wieder die Rede vom Heiligen Geist.
Wenn du ins Matthäus-Evangelium, Kapitel 1, Verse 18 und 23 gehst, dann siehst du, dass dort angekündigt wird, dass Maria durch den Heiligen Geist Jesus Christus empfangen wird.
In Matthäus Kapitel 3, Verse 1 bis 3 und 11 geht es weiter, dass Johannes der Täufer ausruft, dass jemand kommen wird, der Messias Jesus Christus und er wird Menschen im Heiligen Geist taufen; also er wird sie in den Einflussbereich des Heiligen Geistes platzieren.
Weiter heißt es in Matthäus, Kapitel 3, Vers 16 als Jesus selbst getauft wurde und seinen öffentlichen Dienst begann, dass er da nicht einfach durchstartete, sondern zuerst musste der Geist Gottes in Vollmacht über ihn kommen und Johannes der Täufer sieht, wie der Geist Gottes auf eine übernatürliche Art und Weise auf einmal auf diesem Jesus ruht.
Kurz darauf sehen wir, dass Jesus seinen Dienst beginnt, Matthäus Kapitel 4, indem er in die Wüste geht und fastet, sich vorbereitet. Und wir sehen, dass seine ersten Schritte geleitet sind vom Heiligen Geist. Alles, was jetzt geschieht, soll uns ein Hinweis darauf geben, was es bedeutet, mit dem Heiligen Geist zu kooperieren; das, was ich tue, ist im Sinne Gottes. Er rüstet mich aus, er gibt mir die Kraft und die Fülle, den Willen dessen, der mich stärkt.
Wir sehen in Matthäus Kapitel 12, in dem wir uns jetzt befinden, dass Jesus Menschen, durch den Geist Gottes, von satanischen Machenschaften befreit. Hier sehen wir ein direktes Produkt dessen, was passiert, wenn in Vollmacht des Heiligen Geistes gehandelt wird; dass dort, wo Satan seine Hand darüber hält, eine stärkere Hand kommt und sie wegreißt; sodass Menschen in Freiheit kommen.
Und wenn wir zum Ende des Matthäus-Evangeliums, Kapitel 28, Vers 19 kommen, dann beauftragt Jesus seine Jünger, dass sie in alle Welt gehen und Menschen zu Jüngern machen sollen. Und sie sollen sie taufen in Wasser, in den einen Namen: des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Spannend, oder? Ein Name, aber dann kommt trotzdem drei Personen. Das ist die Dreieinigkeit, das spannende Geheimnis, ein Gott, drei Personen. Und alle Nachfolger Jesu sollen getauft werden, auf ihr Bekenntnis zu Gott, in den Namen des Vaters, des Sohnes und des Geistes.
Das bedeutet, der Heilige Geist hat einen sehr prominenten Platz im Matthäus-Evangelium und sollte es auch in unserem Leben haben. Damit das Reich Satans vom Reich Gottes besiegt wird, denn darum geht es hier in Matthäus, Kapitel 12, es ist zwingend notwendig, mit einer Vollmacht zu handeln, die vom Heiligen Geist kommt. Nicht, die auf Ausbildung basiert, auf Schulung oder auf Status oder auf Blutlinie, sodass man sagen kann: oh sieh mal hier: Sein Vater war Pastor, sein Opa war Pastor, sein Urgroßopa war Pastor, eigentlich ist er ja in der Blutlinie von Jesus, er muss es jetzt bringen; dass wir auf Menschen schauen, welches Erbe sie haben und darauf unser Vertrauen setzen. Das sind nicht die Spielregeln im Reich Gottes, es geht nicht um Blutlinien, es geht auch nicht um menschliche Leistung und Fähigkeiten, die du dir erwirbst; sondern die Frage ist, ob du ein Gefäß bist, was sich Gott zur Verfügung stellt und sagst, fülle mich, gebrauche mich und hieraus kann dann auch Segen ausströmen. Es braucht die Vollmacht vom Heiligen Geist.
John Wimber ein bereits verstorbener Theologe und Prediger, hat geschrieben, Zitat: >> Jesus kam als göttlicher Eroberer, um Dämonen zu zerstören und die Menschen zum ewigen Leben zu befreien. Aus diesem Grunde zitterten die Dämonen und fürchteten sich in der Gegenwart Jesu. Weil Jesus kam, um Gottes Reich auf der Erde zu errichten, war sein Wirken von einem ständigen Kampf mit Satan und Dämonen gekennzeichnet. <<
Wir sehen, dass das biblische Weltbild, ein Weltbild ist, dass davon ausgeht, dass wir es mit geistlichen Kräften zu tun haben; das es mehr gibt, als wir sehen, und hinter einigen Dingen, die wir in unserer Welt beobachten, nicht nur menschliches Kalkül steckt, sondern Satan, der seine Strippen zieht. Es gibt einige Machenschaften, einige Verschwörungen, die ablaufen, die auf einer satanischen Inspiration beruhen. Menschen, die gewisse Verhaltensweisen zeigen; dahinter steckt nicht nur eine menschliche oder physische Disharmonie, sondern es geht um eine geistliche Ursache.
Und wie notwendig eine geistliche Unterscheidungsfähigkeit ist, sieht man hier an dieser konkreten Situation. In Vers 22 heißt es: Dann wurde ein Besessener zu ihm gebracht, blind und stumm und er heilte ihn, sodass der Stumme redete und sah.
An dieser Stelle ein kurzer Hinweis: Ich bin kein Fan von der Übersetzung des „Besessenen“, weil das ein gewisses Konzept mit sich bringt. Hier heißt es eigentlich im Griechischen, wörtlich übersetzt: ein Dämonisierter. Das Wort, der Dämon, wird zum Verb. Ein Dämon, was tut er? Er dämonisiert, also Menschen kommen in den Einflussbereich des Satans. Das heißt nicht zwangsläufig und das Wort „Besessener“ impliziert, dass diese Person ganz und gar Satan gehören würde. Wenn wir von Besessenheit sprechen, dann ist das Wort des Besitzes darin; diese Person gehört Satan. Das muss aber im Griechischen nicht gemeint sein. Das griechische Wort bedeutet: Ein Dämon dämonisiert jemanden; hat Einfluss, signifikanten Einfluss, auf das Leben eines Individuums. Deswegen spreche ich eher von Dämonisierten als von Besessenen. Denn vielleicht habt ihr dann gleich „der Exorzist“, im Kopf; ich weiß nicht, ob ihr einen solchen Film schon einmal gesehen habt; völlig verrückte Sachen.
Wir haben es hier mit einer Person zu tun, schau dir das an, was ist das für eine Person? Es ist eine kranke Person, stumm und blind; nicht völlig außer Kontrolle und zerschlägt jeden, der ihn in die Quere kommt. So etwas gibt es, ja, aber das ist zuerst einmal einfach eine Person, die krank ist. Er kann nicht hören, er kann nicht sehen, das ist super bemitleidenswert; ich will nicht in seiner Haut stecken. Und die Bibel beschreibt: Hier ist eine dämonische Energie, eine satanische Kraft, die sich ausbreitet in dem Leben dieses armen Menschen.
Warum habe ich gerade gesagt: Es ist in unserer Zeit wichtig, ein geistliches Unterscheidungsvermögen zu haben? Wenn die Bibel das so nicht beschreiben würde, wäre ich, ich, ihr bestimmt, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es sich bei dieser Person um eine dämonisierte Person handelt; dann würde ich sagen: Okay, hier ist jemand, der ist krank und der benötigt was? Ein Krankengebet. So wie wir das natürlicherweise machen, wenn wir mit Kranken zu tun haben, dass wir um Heilung bitten. Zu bitten, dass sich Knochen wieder einrenken oder gewisse Infekte weggehen; was weiß ich, alle möglichen Dinge. Aber hier sehen wir, dieser Person hilft keine Therapie, hilft auch kein Arzt. Dieser Person hilft auch nicht, ich sage mal, die normale Heilungsfürbitte. Die notwendige Heilung, die er von seinem körperlichen Leiden benötigt, ist eine Vertreibung des Satans. Seht ihr das in diesem Vers? Das bedeutet nicht, dass alle, die krank sind, dämonisiert sind.
(-; Dieser elendige Husten, der geht nicht weg. Hm, mit wem haben wir es da vorn zu tun? Also, da muss man echt aufpassen. 😉
Aber Jesus ist konfrontiert mit einer Person; er sieht ein gewisses Leiden; von diesem Leiden kann man menschlich gesehen nicht auf eine geistliche Ursache schließen, aber Jesus besitzt geistliches Unterscheidungsvermögen. Er weiß, für diese Person reicht es nicht, einfach über Heilung körperlicher Natur zu sprechen, sondern Satan muss weichen, diese Person muss von Satan befreit werden. Und hier geht es dann auch nicht erstrangig darum, wo hast du Schuld auf dich geladen, dass du in diesen Einflussbereich gekommen bist. So etwas kann es geben, dass du durch Schuld, Satan, Tür und Tor geöffnet hast; dass Satan Einfluss genommen hat, aber das ist längst nicht immer der Fall. Wir sehen hier keine Bewegung von, kehre erst einmal um, und dann bist du frei von Satan.
Keine Ahnung, was die Ursache war, dass diese Person in diesen Einflussbereich gekommen ist. Ich weiß es nicht, die Bibel spricht auch nicht davon, und dann muss ich auch nicht rätseln, sondern wenn ich eine Not leidende Person sehe und Gott offenbaren sollte, hier hat es eine geistliche Ursache, dann muss ich entsprechend dienen. Und wenn da nichts ist, wovon diese Person sich lösen muss, absagen muss, weil sie sich vielleicht mit esoterischen Praktiken, mit Horoskopen und allerlei Murks auseinandergesetzt hat, wenn da gar nichts ist, na ja, dann will ich es so wie Jesus machen und in der Vollmacht des Heiligen Geistes dieser Person dienen, das Satan endlich flieht und diese Person frei wird.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, mich fordert allein dieser Vers, wir sind schon viel zu lange nur bei diesem Vers, aber mich fordert dieser Vers extrem heraus. Euch vielleicht nicht, so wie ihr gerade schaut, aber ich merke doch, wir sind zu oft mit unseren rationalen Mustern unterwegs und versuchen, uns die Dinge zu erklären, so wie wir es menschlich rational nachvollziehen können; statt uns zu fragen: Herr, ich bin hier mit einer Sache konfrontiert und ich weiß es nicht, willst du mir etwas offenbaren?
Wie oft fragst du das?
Wie oft bist du mit einer Problematik konfrontiert und stellst dem Herrn die Frage: Herr, gibt es etwas, worauf du mich in dieser Situation hinweisen möchtest, denn von allein komme ich nicht darauf. Die Bibel ist ein Anstoß für unser Jahrhundert, ein Anstoß für unsere Zeit. Und es ist ein Jammer, dass die Bibel auch ein Anstoß für uns Christen ist. Das ist wirklich ein Problem, viele Christen haben ein Problem damit. Ich kann mich erinnern, als ein ganz lieber Gast, zu uns in Gottesdienst gekommen ist, der hat uns über YouTube kennengelernt und dachte sich, da möchte ich mal hin. Er ist von irgendwoher gekommen und saß dann hier vorn. Und wir sind so durch die Texte gegangen und dann ging es auch um die Konfrontation der dämonischen Macht und Jesus.
Wir haben begonnen, miteinander darüber zu sprechen und zu predigen; er war völlig schockiert: Ich sitze in einem Gottesdienst, indem es um Dämonen geht, um die Wirksamkeit des Satans. Er war vollkommen fertig. Wie kann das sein, dass jetzt so intensiv darüber gesprochen wird? Hey, der war lange Christ, saß aber noch nie in einem Gottesdienst, wo es um die Wirksamkeit von Satan ging. Er hatte seine Bibel aber glücklicherweise dabei und hat mitgelesen und gesagt: Das steht hier ja alles.
Hey, ich mache gar keinen Vorwurf, ich kenne das von mir selbst. Das Problem ist, wir sind Kinder unserer Zeit und wir übernehmen zu schnell das Denken dieser Welt. Deswegen benötigen wir diese Zeit miteinander, dass wir ins Wort gehen und unser Denken mit dem synchronisieren, wie Jesus diese Welt gesehen hat. Und wenn Jesus geistliche Ursachen gesehen hat, dann ist das ein Hinweis für seine Jünger, es gibt mehr, als du siehst. Das heißt nicht, dass du Satan jetzt hinter jeder Ecke suchen musst; den Satan solltest du überhaupt nicht suchen. In etwa so, ich möchte jetzt endlich etwas erleben, dämonische Manifestation. Nee, komm, wenn du auf solch einem Trip bist, da ist die Tür und da ist auch der Notausgang und durch die Fenster kannst du auch; aber da fällst du nicht so gut, da müssen wir ein Heilungsgebet beten.
Wir müssen uns dieser Realität stellen, es gibt mehr, als wir sehen, und wir benötigen geistliche Unterscheidungskraft. Ich muss mich selbst dazu anhalten, ich trainiere das tatsächlich, ich trainiere das für mich, wenn ich mit Menschen bete, dass ich mich dann auch vor Gott frage: Herr, was übersehe ich vielleicht? Was sehe ich vielleicht nicht, das du mir aber zeigen möchtest? Ich möchte uns als Gemeinde dazu auffordern, dass wir dieser Realität Rechnung tragen. Der Satan hat Kraft, und wenn du Kraft hast, dann nutzt du sie.
Der Satan hasst Jesus mit jeder Faser. Und ihr alle wisst, welche Energie Hass haben kann. Wenn du einmal von jemandem gehasst wurdest, dann weißt du, welche Energie da freigesetzt werden kann und dass man jede Situation nutzt, um seinem Hass Bahn brechen zu lassen. Natürlich hattest du nie solche Emotionen und weißt das nur vom Hörensagen. Aber Satan hasst Jesus mehr, als wir irgendetwas hassen könnten, in dieser Welt. Verstehen wir die Dynamik? Verstehen wir die Kräfte, die hier aufeinanderprallen?
Okay, wir müssen weitergehen.
Viele Menschen bekommen mit, wie Jesus hier in geistlicher Autorität handelt, und sie reagieren sehr merkwürdig. In Matthäus 12, Vers 23, heißt es: Und es erstaunten die ganzen Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids? Das ist eine interessante Reaktion. Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids? Statt sich zu freuen über das, was die Menschen hier sehen, verharren die Menschen, die Jesus hier sehen, in Argwohn, Jesus gegenüber. Es kann sein, dass in dieser Formulierung beinhaltet ist: Vielleicht ist das der Sohn Davids, der versprochene König, den wir erwarten? Aber in dieser griechischen Formulierung ist eigentlich eine negative Schwingung beinhaltet, wenn ich das so sagen kann. Dieser ist doch nichts etwa der Sohn Davids? Die Verneinung ist in der griechischen Konstruktion sehr intensiv. Die Leute sehen das und sagen: Das ist er doch nicht.
Also wir sehen, Jesus ist besonders, Jesus hat Macht, so wie kein anderer. Das realisieren die Menschen, aber distanzieren sich im gleichen Atemzug von ihm. Er ist doch nicht der königliche Eroberer, auf den wir hoffen. Warum reagieren sie so? Das ist doch komisch. Ich weiß nicht, wenn ich so etwas gesehen hätte, dann hätte ich mich gefreut und wäre im Team Jesus sofort dabei gewesen; und nicht so wie die Lappen.
Aber wahrscheinlich wäre ich genauso wie sie gewesen, denn sie waren Kinder ihrer Zeit und hatten das Denken dieser Welt; und sie hatten ganz spezifische Vorstellungen, wie dieser Messias funktionieren soll. Ja, Jesus ist wunderbar, indem was er da alles tut. Aber mit einem Jesus, der vorrangig die Schwachen zur Befreiung führt und besonders geistliche Durchbrüche, statt handgreifliche Revolution forciert, können sie noch nicht so viel anfangen. Wir wollen Revolution, Jesus und wir wollen nicht, dass du dich der Schwachen erbarmst. Wir haben die Römer in unserem Land, also ihr müsst euch vorstellen: Besatzungsmacht, ja. Wir können uns das vielleicht gerade nicht so denken, aber damals haben die Juden unter dem politischen Regime gelitten. Sie wollten nichts anderes, als endlich die elendigen Römer aus ihrem Reich hinauskicken, damit sie nicht mehr unterdrückt sind und walten können, so wie sie es wollen.
Ein berechtigter Wunsch, ein berechtigter Wunsch, aber Jesus forciert geistliche Durchbrüche. Doch mit diesem Jesus, da wissen wir nicht so ganz genau, ob wir das wollen. Und es ist interessant, Jesus ist hier, so wie ich es empfinde, maximal relevant. Jesus hat hier eine Relevanz für einen Menschen, hingegen für die Umgebung scheint die Relevanz Jesu gänzlich irrelevant.
Warum betone ich dieses Wort so sehr?
Die Rede von Relevanz ist in unseren Tagen sehr groß. Es gibt wahrscheinlich kaum einen Kongress, wo dieses Stichwort fehlt. Wenn Pastoren sich treffen, reden sie von morgens bis abends darüber, wie die Gemeinde für die Stadt relevant sein kann. Und keine Frage, es ist eine wichtige Frage: Wie können wir, das ist auch ein Bibelwort, Jeremia 29,7 [LUT], der Stadt Bestes suchen? Kennt ihr dieses Wort? Das ist wichtig zu fragen: Welchen Vorzug hat diese Stadt durch diese Gemeinschaft? Spielen wir eine Rolle? Oder, wenn wir morgen den Laden dichtmachen, dann nimmt das niemand zur Kenntnis und hat überhaupt nicht profitiert von einer christlichen Gemeinde. Das ist durchaus eine wichtige Frage. Doch wir dürfen nicht vergessen und da machen einige aus meiner Sicht einen Fehler; unser Relevanzfaktor ist nicht von einer externen Beurteilung abhängig. Jesus bringt gerade die maximale Relevanz des Reich-Gottes unter das Volk und die Menschen denken, damit möchten wir eigentlich nichts anfangen; ist Jesus deshalb irrelevant? Nein, natürlich nicht, aber die Menschen erachten ihn als irrelevant und deswegen sollten wir darauf achtgeben: Als christliche Gemeinde suchen wir der Stadt Bestes; jedoch nicht immer nach den Maßstäben dieser Welt.
Das, was wir dieser Stadt und dieser Region zu bringen haben, es kann sein, dass von außen beurteilt wird: Nun, das ist doch nichts, womit wir etwas anfangen können. Oder? Das ist doch nicht relevant für unsere Zeit, das ist nicht relevant für unsere Fragen, das ist nicht relevant für unsere politische Agenda, was eine christliche Gemeinschaft tut. Und so manche Gemeinde verfällt dann in solch einen Modus: Wir müssen um Relevanz betteln in dieser Welt. Ja, Jesus war relevant, aber er hat sich nicht darum geschert, wenn seine Umwelt gesagt hat: Deine Relevanz ist uns gerade wirklich egal.
Und beachtet, wenn wir in der Bibel lesen, wenn wir in die Gemeinden schauen, dann haben wir es vorwiegend mit Christen zu tun, die unter Verfolgung litten. Von einem solchen Zustand, wie wir ihn als Christen haben, kann die biblische Zeit nur träumen. Die Freiheit, die wir als Christen haben, viele Christen im ersten Jahrhundert, die Jesus nachgefolgt sind, hätten gefragt: Ist das schon das Paradies? Ist Jesus schon wieder gekommen? Das ist für sie undenkbar. Sie waren in extremer Verfolgung und sie durften sich vielfach nicht öffentlich treffen, so wie wir. Und es ist interessant, besonders verfolgte Gemeinden verzeichnen Wachstum, trotz maximaler gesellschaftlicher Irrelevanz. Versteht ihr den Gedanken? Verfolgte Kirche, sie haben teilweise noch nicht einmal ein Gebäude; sie sind nicht auf dem Radar der Gesellschaft. Ist eine verfolgte Gemeinschaft jetzt irrelevant? Nein, natürlich nicht! Ob die Welt etwas als relevant erachtet, ist nicht ausschlaggebend; sondern der springende Punkt ist: Ist es relevant in den Augen unseres Königs, der sein Reich ausbreiten möchte? Das ist die Frage! Schön, wenn die Welt dieses Bemühen dann anerkennt, aber es ist nicht der Maßstab zur Beurteilung, ob das, was Christen tun, auch wichtig und richtig ist.
Jesu Wirken ist nicht nur irrelevant für die Volksmenge, sondern für die Mächtigen der damaligen Tage ist es sogar dämonisch inspiriert und letztlich Satans Werk. In Matthäus, Kapitel 12, Vers 24 lesen wir: Die Pharisäer aber sagten, als sie es hörten: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch den Beelzebul, den obersten der Dämonen.
Also, die Pharisäer machen hier etwas Interessantes. Die Pharisäer bestreiten nicht, dass Jesus mächtig wirkt. Die sagen, Jesus hat durchaus eine außerordentliche Kraft, aber sie ordnen diese Kraft heimlich höllischen Kräften zu. Das war in der damaligen Zeit eine übliche Strategie, dass Jesus immer wieder diffamiert wurde als Zauberer, Magier oder Hexer. In den damaligen Tagen hat niemand gesagt: Das, was Jesus da macht, das ist Fake. Das stimmt gar nicht. Durchaus stimmt das. Dieser Mann hat einen Impact. Niemand konnte es in den damaligen Tagen leugnen. Auch Nichtchristen, Historiker, haben es im ersten Jahrhundert bescheinigt. Jesus war außerordentlich, aber immer wieder liest du in den alten Schriften der Antike: Na ja, er war halt ein Hexer und hat mit anderen Kräften hantiert. Das ist übrigens immer eine Art und Weise, mit Jesus klarzukommen: Ja, Jesus ist besonders, aber auf eine Art und Weise, dass ich ihm nicht folgen muss. Auch in unseren heutigen Tagen sagt man nicht: Jesus war ein Hexer. Immerhin war Jesus besonders, aber auf eine Art und Weise, dass ich ihm nicht meine ganze Loyalität versprechen muss. Man hat immer wieder Wege gefunden, wie man sich an Jesus vorbeimogeln kann.
Die Pharisäer versuchen mit allen Mitteln, Jesus auszuschalten. Wenn wir uns die vergangenen Kapitel anschauen, dann bringen sie wirklich alles auf, was geht: Er hat Umgang mit Sündern, er bricht mit ihren Traditionen und er wirkt satanisch. Auf jeder Ebene versuchen sie, Jesus zu diskreditieren. Sie versuchen es mit vielen Mitteln, aber sie haben hier, ich würde sagen, eine Spitze erreicht: Er passt nicht in unser System, er hinterfragt unsere Lehren und Traditionen; er hat Umgang mit Menschen, mit denen ein frommer Mensch keinen Umgang haben sollte.
Jesus hat das alles ausgehalten, er hat auch deutlich etwas dazu gesagt, aber er hat es ausgehalten. Aber jetzt kommen wir an einen Punkt, wo für Jesus eine rote Linie erreicht ist. Du bewegst dich mit deiner Ablehnung gegen meine Person in eine negative Richtung, das bescheinigt er ihnen immerzu; jedoch mein lieber Freund, du näherst dich jetzt mit deinen Aussagen einer Linie, wenn du die übertrittst, dann gibt es kein Zurück mehr.
Das ist die Spannung, die Matthäus 12 aufzeigt. Jesus zeigt seine Göttlichkeit, indem er ihre Gedanken kennt und sie selbst widerlegt, als er sagt, Vers 25 und 26: Da er aber ihre Gedanken wusste, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, die mit sich selbst entzweit sind, werden nicht bestehen. Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er mit sich selbst entzweit. Wie wird dann sein Reich bestehen? Also, du brauchst Einheit. Satan wird nicht gegen sich selbst kämpfen. Satan handelt nicht gegen sich selbst. Und Satan wird nicht eine Person heilen, die er vorher selbst gebunden hat. Das ist unlogisch.
Jesus könnte gleich einen Haken hinter diesen Pharisäern machen. Könnte sagen: Hey, so ein Gesocks, komm.
Interessant ist, dass Jesus anfängt, argumentativ zu handeln. Das ist schon gnädig von Jesus. Oder? Also, Jesus könnte auch den Sack zumachen. Aber er nimmt sich die Zeit, diesem Pack doch noch einmal zu helfen. Ich gebe euch ein paar Argumente, damit ihr vielleicht einmal nachdenkt, es ist vollkommen unlogisch, was ihr sagt. Das halte ich für interessant: Jesus bemüht sich, Menschen, auch mithilfe der Logik, auf die Sprünge zu helfen.
Hier könnte man Jesus fragen: Moment, der Satan treibt nicht den Satan aus; aber ist es nicht so, dass es beispielsweise esoterische Praktiken gibt, die auch Erfolge zu verzeichnen haben? Es gibt manchmal Dinge, unter denen Menschen leiden, auch satanische oder okkulte Dinge, sodass sie von bösen Geistern verfolgt werden. Und anstatt zu Jesus Christus zu gehen, laufen sie dann in Sitzungen, wo Gestalten mit esoterischem Firlefanz ihnen Heilung versprechen; und da gibt es Erfolge. Da könnte man fragen: Jesus, bist du dir dessen bewusst, was du gerade sagst(?); denn es gibt durchaus solche Zeugnisse von Menschen: Diese Sitzung bei den Esoterikern hat mir geholfen, von dämonischen Manifestationen freizuwerden.
Das mag zwar der Fall sein, aber ich bin gewiss: Wer dämonische Energie sucht, um dämonische Einflüsse zu überwinden, wird vermeintliche Erfolge erleben, aber er wird sich in Wahrheit noch tiefer in die Dämonisierung stürzen. Versteht ihr den Gedanken? Das ist so, als wenn der Satan sagt: Okay, damit du mir nicht entgleitest, nehme ich das hier zurück. Aber spätestens am Ausgang komme ich von einer anderen Seite und setze dir einen Stachel ins Fleisch.
Ich habe noch nie jemanden gehört, der durch okkulte Praktiken zu einer vollkommenen Befreiung auf geistlicher Ebene gekommen ist. Häufig ist das nur ein Teufelskreis, im wahrsten Sinne des Wortes, der immer tiefer, immer tiefer, immer tiefer führt. Viele Esoteriker sind Christen geworden und sie können dir von diesen Dynamiken erzählen. Von einer Sitzung zur nächsten, kurz war es besser, aber dann wurde es noch ärger. Nächste, nächste, ich muss noch mehr, ich muss noch mehr. Gibt es hier Leute, die so etwas erlebt haben? Ja, also wenigstens da, genau. Preist den Herren, der Herr hat euch befreit. Der Herr ist so gut und so treu, dass er Menschen, die so etwas aktiv gesucht haben, so sehr liebt und sie errettet. Amen.
Jesus macht hier klar, Satan gibt seinen Posten nicht freiwillig auf. Und Jesus stellt die Pharisäer bloß, indem er sagt, Vers 27: Und wenn ich durch den Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Also Jesus weiß, dass es in den damaligen Tagen Juden gab, die versucht haben, Dämonisierte in Freiheit zu bringen. Es gab auch damals Bemühungen: Lasst uns diesen gebundenen Menschen helfen. Und da gab es Söhne der Pharisäer, also Leute, die zu ihnen gehört haben, die diese Dinge versucht haben.
Und er sagt: Die, die solches versuchen, gegen diese sagt sie nichts, aber ich versuche nicht nur Dinge, sondern ich bringe Gutes. Ich bringe nachweislich Segen, damit Menschen in eine nachhaltige Befreiung kommen und mit mir könnt ihr das dann machen.
Matthäus 12, Verse 28 bis 29: Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen. Oder wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht vorher den Starken bindet? Und dann wird er sein Haus berauben.
Es ist interessant, wie Jesus über sich selbst spricht. Jesus ist ein Räuber. Das versteht ihr, nicht wahr? Jesus vergleicht sich mit einem Dieb, der den Starken des Hauses bindet, um in sein Haus zu gehen und das, was ihm gehört, plündert und zu sich holt. Das ist der einzige Diebstahl, der heilig ist. Wenn du denkst: Jesus war ein Räuber und ein Dieb, dann darf ich da ja weitermachen. Nein! Aber wenn du sagst, meine diebische Affinität, die ich vielleicht in mir finde, nutze ich, um das Reich Satans zu plündern und das Reich Gottes zu füllen, dann hast du vielleicht ein Charisma vom Herrn bekommen, um für ihn zu dienen. Aber genau das tut Jesus. Er plündert das Haus des Satans. Er plündert das, worauf Satan seine Hand hält. Er bindet diese Hand, dass sie keine Macht mehr hat, um diese Menschen zu ergreifen und in seinen Besitz zu nehmen.
Der Sohn Davids, ein Titel für den versprochenen König, kommt nicht nur mit einer irdisch-göttlichen Autorität, sondern mit göttlich-himmlischer Autorität, um das Werk des Satans zu zerstören. Jesus ist gekommen, nicht um in allererster Linie die Römer aus diesem Land hinauszuwerfen, sondern um den Satan aus deinem Leben zu entfernen. Das ist die erste Agenda von Jesus. Und indem er das tut, sehen wir sogar im weiteren Verlauf des Textes, aber das geht jetzt zu weit, dass sogar römische Soldaten, bei der Kreuzigung, zu der Erkenntnis kommen: Dieser ist wahrhaftig Gottes Sohn. Amen. Es ist interessant. Jesus wollte nicht Menschen besiegen, er wollte nicht Menschen in die Flucht schlagen. Jesus wollte den Satan in die Flucht schlagen, damit diese Menschen befreit werden.
Okay, wir müssen ein wenig anziehen.
Also Jesus hat klargemacht, ich komme mit göttlicher Autorität, ich bin gesandt vom Vater, ich agiere mit der gesamten Dreieinigkeit, ja, ich agiere mit dem Heiligen Geist und Jesus schärfte seinen Gegnern ein: Es gibt konfrontiert mit mir keine Graubereiche. Er nähert sich dieser roten Linie. Und jetzt spricht er in Matthäus 12, Verse 30 bis 32 Folgendes: Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. Deshalb sage ich euch, jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden. Aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden. Und wenn jemand ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden. Wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen.
Kann man den Heiligen Geist höher ehren, als Jesus es hier tut? Welche Sicht hast du auf den Heiligen Geist? Einige Christen haben Angst vor dem Heiligen Geist, denken, er ist das heilige Gespenst. Nein! Er ist ein Teil des dreieinigen Gottes. Jesus redet sehr, sehr löblich über ihn und sagt: Hey, wenn ihr gegen mich angeht, wird euch vergeben. Aber hier kommt jetzt eine Ebene, da spielen wir nicht mehr. Viele sind schockiert von diesen Worten, die sie hier lesen: Oh, wir haben es doch mit einem Jesus zu tun, der immer noch eine zweite Chance, immer eine extra Meile gewährt. Hier sind wir mit keinem softie Jesus konfrontiert. Boah, was für eine krasse Ansage, die Jesus hier bringt. Jesus ist radikal hart. Und wir versuchen es dann beim Lesen abzuschwächen: Bestimmt meinte Jesus es nicht so, wie er es sagte. Doch, er meint genau das, was er sagt. Und er sagt das, was er meint. Da ist nicht so: Eigentlich, wenn du das griechische Wort anders übersetzt, dann ist es aufgelöst. Nein! Es ist richtig, dass uns Ehrfurcht ereilt, wenn wir mit dieser Aussage konfrontiert werden. Es gibt für Gott Dinge, die unwiderruflich sind.
Ich glaube, wir haben das Konzept der Gnade oftmals nicht verstanden. Es gibt keine Pflicht, dass Gott uns vergibt; es gibt auch kein Recht auf eine zweite Chance. Was ist das für eine Gesetzmäßigkeit? Na, jedem steht eine zweite Chance zu. Wer sagt das? Wer stellt dieses Recht auf? Wer hat das gesagt? Gnade ist per se eine Kategorie, die nicht darauf aus ist, dass du etwas verdient hast.
Das Prinzip der Gnade ist, du hast es eben nicht verdient; die zweite Chance steht dir nicht zu, in Anbetracht meiner Heiligkeit und deiner Sündhaftigkeit. Aber Gnade ist dennoch: Ich lade dich ein, in meine Arme zu kommen und Vergebung zu empfangen. Die christliche Idee ist nicht, dass wir eine zweite Chance verdient haben. Ich frage mich: Was hast du getan, dass du etwas vor dem Herrn verdient hast? Das Einzige, was jemand verdient hat, ist Jesus Christus selbst. Und zwar die vollkommene Gerechtigkeit, die er dir und mir schenkt, wenn wir ihm unsere Sünden bekennen. Das ist der einzige Verdienst, den du am Ende der Tage ausmachen kannst, und zwar Jesu Gerechtigkeit hat er für mich verdient, aber mehr auch nicht.
Es ist Gnade, dass Gott uns überhaupt verdient. Und wir kommen hier an einem Punkt, wo wir merken, Gott hat das Recht zu sagen, es gibt einmal einen Punkt, bei dem Schluss ist. Und Jesus warnt davor, dass unser Umgang mit dem Heiligen Geist nicht egal ist und die Konsequenzen von ewiger Dauer sein werden.
R.C. Sproul sagt dazu, Zitat: >> Gott erlaubt, dass die menschliche Entscheidung in diesem Fall dauerhaft sein wird. Gott tut dies nicht leichtfertig oder ohne Grund, sondern als Reaktion auf den Verstoß gegen seine Liebe. <<
Nun stellt sich natürlich die Frage, wenn wir das lesen, wer begeht eigentlich diese Sünde? Und, oweia, habe ich diese Sünde vielleicht begangen? Wer von euch hat sich schon einmal diese Frage gestellt: Habe ich vielleicht diese Sünde begangen? Okay, interessant. Das zeugt auch von Ehrfurcht und Hingabe; ich will beim Herrn sein und ich will das nicht begehen. Habe ich?
Und ich registriere, dass sich schwache Gewissen zu schnell verunsichern und in Unruhe bringen lassen von diesem Wort. Meistens machen sich die Menschen besonders Sorgen um dieses Wort, die nicht betroffen davon sind. Wir dürfen nicht vergessen, zu wem Jesus hier gerade diese Dinge sagt. Es handelt sich um Menschen, die genau wussten, was sie tun. Das ist kein Ausrutscher, kein Überlegen, war da mal etwas? Sondern sie forcieren es mit ihrer gesamten Energie, nehmen andere dort mit hinein, um gegen diesen Jesus zu marschieren. Sie wissen es besser und handeln vorsätzlich bösartig, entgegen ihrer Erkenntnis.
Einige lesen das und denken: Okay, hier geht es um das Wunderwirken Jesu. Die Pharisäer waren dagegen und jetzt steht ihnen die ewige Verdammnis bevor. Was ist, wenn ich konfrontiert bin mit, keine Ahnung, jemand hat Menschen geheilt und das ist für mich spooky, ich kenne das doch nicht. Und ich denke zuerst einmal, oh nee, ich weiß nicht, ob das von Gott ist.
Könnt ihr noch folgen?
Vor diesem übernatürlichen Wirken habe ich Angst und vielleicht finde ich das aufgrund meiner Tradition sogar schlecht. Habe ich jetzt gegen den Heiligen Geist gesündigt? Das ist eine ganz andere Kategorie. Dinge nicht zu wissen, Dinge nicht einordnen zu können, Dinge zuerst einmal mit Abstand zu begegnen.
Diese Leute wussten, wer Jesus ist. Das hatten wir in der letzten Matthäus-Predigt, wo Nikodemus in der Nacht zu Jesus kommt. Johannes 3, Vers 2. Wir wissen ganz genau, wer du bist, denn niemand kann solche Dinge tun, es sei denn Gott mit ihm. Wir wissen ganz genau, wer diese Quelle ist. Wir wissen ganz genau, dass Gott dahintersteckt. Also, mit einer gesammelten Bösartigkeit wenden sie sich gegen die Wirksamkeit Gottes; und entgegen ihrem besseren Wissen handeln sie hier gegen Jesus und versuchen, noch andere mit hineinzunehmen.
Ich möchte euch gerne ein Zitat vorlesen. Leider habe ich das nicht geschrieben, aber es gehört ja auch zum Demutsprogramm Gottes dazu: Andere können Dinge besser. Und ich habe keine bessere Beschreibung gefunden zu der Sünde gegen den Heiligen Geist als die von Sam Storms. Den Namen hört ihr oft und ich hoffe, dass ich ihn eines Tages in Amerika treffen werde, wenn ich da einmal hinfliege. Da heißt es, Zitat: >> Die Lästerung des Heiligen Geistes ist eine vorsätzliche Verleumdung des Werkes des Heiligen Geistes, die dem Teufel zuschreibt, was unleugbar göttlich ist. Diese Männer hatten so gut gesehen, wie man nur sehen konnte, und so klar gewusst, wie man nur wissen konnte, dass Jesus seine Wunder durch die Kraft des Heiligen Geistes vollbrachte. Und doch beharrten sie trotzig darauf, entgegen dem, was sie als wahr erkannten, dass es der Satan war, der ihm Kraft verlieh. Dies war kein einmaliger, momentaner Ausrutscher oder versehentlicher Fehler im Urteil, sondern eine beharrliche, lebenslange Rebellion angesichts der unausweichlichen Wahrheit. Die Lästerung des Heiligen Geistes ist keine unbedachte Handlung, sondern eine gefühllose Haltung. Die Pharisäer hatten gesehen, wie Jesus Kranke heilte, Tote auferweckte, Aussätzige reinigte, die Bergpredigt lehrte, Blinde sehend machte und Gelähmte heilte. Die Lästerung des Heiligen Geistes ist also nicht nur ein Unglaube, sondern ein unverhohlener Unglaube, der nicht aus Unkenntnis der Wahrheit entsteht, sondern weil man sich über das hinwegsetzt, von dem man zweifelsfrei weiß, dass es wahr ist. Es ist nicht bloßes Leugnen, sondern entschlossenes Leugnen. Nicht bloßes Ablehnen, sondern mutwilliges, vorsätzliches, bösartiges, großäugiges Ablehnen. <<
Und jetzt frage ich dich, der du vielleicht einmal einen solchen Gedanken hattest: Bist du so unterwegs? Wenn du so unterwegs wärst, dann wärst du nicht hier. Dann suchst du nicht die Orte, wo geistliche Gemeinschaft gefeiert wird, wo man die Gegenwart Gottes durch den Heiligen Geist sucht. Solche Menschen fliehen. Sie fliehen vor Gott. Bis in alle Ewigkeit fliehen sie vor ihm. Die Tatsache, dass jemand die Sorge in sich trägt, Gott derart verachtet zu haben, ist bereits ein Erweis dafür, dass sein Herz eben nicht in einer Weise verhärtet ist, dass es kein Zurück mehr geben würde.
Ja, wir können als Christen den Geist dämpfen. Wir können ihn betrüben. Wir können sogar sein Werk verachten. Das haben Christen im Neuen Testament getan. Aber das ist nicht das Gleiche wie zu sagen, ich weiß zu 100 Prozent, dass hier Gott am Werk ist, dass Gott in seiner Macht etwas tut und mit Vorsätzlichkeit und Bösartigkeit sage ich, das ist Satan. Das ist etwas ganz anderes, als in Disharmonie mit dem Heiligen Geist unterwegs zu sein. Ist das eine ernste Sache? Natürlich. Den Geist Gottes zu betrüben, ist kein Kavaliersdelikt. Davon müssen wir umkehren. Aber es ist nicht dasselbe, sich in einer gottlosen Feindschaft gegen den Heiligen Geist zu positionieren und noch alle Menschen mitzuziehen in diese Verdammnis.
Auch wenn Jesus zu Recht über die einzige unverzeihliche Sünde spricht, dürfen wir nicht überhören, was er noch sagt; es ist für mich wichtig, dass wir uns das noch anschauen. Habt ihr gehört, was er gesagt hat? Ausgenommen von dieser Sünde: Jede Sünde wird vergeben. Das ist eine harte Message, aber in dieser harten Message ist so viel gute Nachricht enthalten. Jesus sagt es laut, dass es jeder hört: Jede Sünde wird vergeben.
Und es ist für uns wichtig, das zu hören, denn wir werden manchmal von den Taten heimgesucht, die wir in der Vergangenheit getan haben oder vielleicht auch in der Gegenwart tun: Ich habe mich in Lügenkonstrukten verstrickt, was soll ich tun? Jesus sagt, jede Sünde wird vergeben. Ich habe die Ehe gebrochen, ich bin ausgebrochen und habe gelebt wie ein Hund. Jede Sünde wird vergeben. Ich habe Menschen verraten, ich habe ihnen ins Gesicht gespuckt und ein Messer in ihren Rücken gerammt. Ich habe ihre Biografien zerstört. Jede Sünde wird vergeben. Ich habe Geld veruntreut, das, was eigentlich für meinen Lebensunterhalt und für meine Familie gedacht war. Ich habe es verzockt, ich habe es verballert. Wir sind in Insolvenz und ich weiß nicht weiter. Jede Sünde wird vergeben. Ich habe eingewilligt, das Leben im Bauch einer Mutter abzutreiben und es zu töten. Was soll ich tun? Jede Sünde wird vergeben. Merken wir die Gnade unseres Herrn Jesus, dass es nur diese eine Sünde gibt, die eine radikale rote Linie markiert?
Aber all das, was dein Gewissen so befleckt, und der Satan hat eine Freude daran, dich auch jeden Tag zu erinnern, was du für ein elendiger Hund bist; Jesus spricht, jede Sünde wird vergeben.
In dieser drastischen Botschaft legt Jesus eine Perle hinein. Die müssen wir bergen. Wir müssen sie nehmen. Wir müssen, wie es in dem Gleichnis heißt, Matthäus, Kapitel 13, Verse 45 bis 46, diese Perle kaufen, mit allem, was wir haben. Und wir müssen sie zu unserem Schatz machen. Jede Sünde wird mir vergeben, wenn ich um Vergebung bitte. Was für eine Gnade.
Lasst uns zum Schluss kommen. Jetzt die letzten Verse und dann verspreche ich, dass wir in den Landeanflug gehen.
Matthäus 12, Verse 33 bis 37. Und ihr werdet jetzt sehen, auch wenn die Worte hart sind, wie barmherzig Jesus sogar mit diesem elendigen Pharisäer ist.
In Verse 33 bis 37 spricht Jesus abschließend: Entweder macht den Baum gut, dann ist seine Frucht gut, oder macht den Baum faul, dann ist seine Frucht faul; denn an der Frucht wird der Baum erkannt. Otternbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor. Ich sage euch aber: Dass die Menschen von jedem unnützen Wort, das sie reden werden, Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts. Denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden. Und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.
Ja, Jesus ist überdeutlich. Ich gebe euch jetzt einmal eine saftige Diagnose, meine lieben Pharisäer. Das, was aus eurem Mund kommt, zeigt, wessen Geistes Kind ihr seid. Und das führt in die Verdammnis. Das, was aus deinem Mund kommt, das, was deine Gedanken erfüllt, ist ein Produkt deines Herzens. Aber hört ihr, was Jesus in Vers 33 den Pharisäern noch abschließend mitgibt?
Ich würde sagen: Jesus, die sind aber so was von über die Linie gelaufen – mit Karacho.
Aber er sagt ihnen: Entweder macht den Baum gut, dann ist seine Frucht gut, oder macht den Baum faul, dann ist seine Frucht faul. Es scheint hier, dass Jesus noch einmal die aller, allerletzte Warnung vor der roten Linie zu den Pharisäern spricht. Macht den Baum gut. Ich bin nicht so wie Jesus, ich wäre eine beleidigte Leberwurst. Du willst nicht mit mir spielen, dann ich auch nicht mit dir; so wäre ich. Gut, dass ich nicht der Messias bin.
Oh, danke Jesus, dass wir dich haben. Wir haben hier ein rotes Kabel. Das ist unsere rote Linie. Also für die Musiker, später: Wenn ihr über diese rote Linie geht, dann habt ihr nicht gegen den Heiligen Geist gesündigt. Aber diese rote Linie, die hier die Grenze markiert, Jesus hört, was aus ihrem Mund kommt; und ich lese das tatsächlich als eine allerletzte Warnung. Entweder ihr bleibt hinter der roten Linie oder geht hinüber. Ihr geht über Los und zieht keine 4000 Mark ein. Das ist das Allerletzte, was ich euch zu sagen habe. Trotz eurer enormen Verdorbenheit und Frechheit, so etwas in mein Angesicht zu sagen, so etwas zu behaupten und andere noch mit hineinzunehmen, sage ich euch diese Dinge, sodass ihr jetzt noch einmal nachdenken könnt: Wollen wir es uns wirklich auf ewig mit diesem Jesus verspielen?
Was für eine Gnade. Wisst ihr, alles, was wir hier in diesen Versen lesen, ist ein Produkt dessen, dass Jesus ihre Gedanken wusste und dann öffentlich zu ihnen geredet hat. Jesus hätte auch ihre Gedanken wissen können, doch es wird ja nicht gesprochen; also lassen wir sie einfach laufen.
Und dennoch bringt Jesus das Verborgene nach oben. Warum? Nicht, weil er verdammen will, nicht weil er uns im Feuer sehen will, sondern weil er vor der Gerechtigkeit Gottes, die da kommen wird, warnt und sagt: Ich bin doch gekommen, um zu retten. Ich bin gekommen, um auch dich, Pharisäer, in mein Haus zu nehmen; auch wenn du gerade krass auf Abwegen bist; schlimmer als der letzte Sünder im ganzen Land unterwegs bist, weil du vor dieser Linie stehst, komme ich noch einmal dazwischen und sage: Kehr um und mach den Baum gut, damit die Frucht gut wird.
Ich sehe hier einen Jesus, der voller Gnade ist, wenn er uns vielleicht die härteste Botschaft präsentiert, die die Bibel zu bieten hat.
Lasst uns beten.
Anbetend stehe ich vor dir, mein Jesus. Was für eine Gnade in diesem Wort. Das ist eine Passage Jesus, wo Prediger meistens wenig Freude haben, das Thema zu adressieren. Aber wenn wir uns dir nähern, wenn wir uns Zeit nehmen, dich anzuschauen in deinem guten Wort, dann sehen wir, wie gut du bist. Wir sehen, dass du gnädiger bist, als wir gedacht haben. Wenn wir uns dir nähern in deinem heiligen Wort, dann sehen wir, du bist viel liebevoller, als wir am Anfang gedacht haben. Herr, ich bitte dich, dass du unser Herz erfüllst mit einer Portion Gottesfurcht. Ja, heiligen Respekt vor dir zu haben, ist nötig bei diesem Text. Aber gib uns ein brennendes Herz voller Liebe. Du bist unendlich gut und viel gnädiger zu uns bist, als wir es in Wahrheit verdienen. Ich bitte dich, Herr, dass du jedem, der von Sündenlast gedrückt wird, heute einen Befreiungsschlag schenkst und Menschen, die unter ihrer Sünde zerbrechen, Freiheit erfahren. Und Herr, ich bete auch, dass du uns geistliches Unterscheidungsvermögen gibst und dort, wo Satan Zugriff bekommen hat auf Lebensbereiche, wir das erkennen und dem Satan in deinem Namen das Fürchten lehren und er weichen muss. Herr, wir bekennen vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt, dass wir deine Geheiligten sind und zu dir gehören. Und wir bekennen, dass wir den Einflüssen Satans keinen Raum geben wollen und wir das alles abschneiden, wir den Dingen entsagen, die uns vielleicht in Einflüsse gebracht haben. Wir wollen ganz und gar dir gehören. Und ich bete, Herr, dass du übernatürliche Befreiung unter uns wirkst, dass wir wahrlich frei sind. Denn deine Wahrheit, Herr, sie befreit uns. Und deine Wahrheit ist, dass du den Starken gebunden hast und du sein Haus plünderst, um dieses Diebesgut in deinen Besitz zu nehmen. Danke, Herr, dass du uns herausgerissen hast und wir in deinem Reich leben dürfen.
Amen.
Bibelstellen:
Matthäus 12,22–37; Matthäus 1,18+23; Matthäus 3,1–3+11; Matthäus 3,16; Matthäus 4; Matthäus 28,19; Jeremia 29,7; Johannes 3,2; Matthäus 13,45-46