Warum singen wir mit Mundschutz?

Warum singen wir mit Mundschutz?
Gesang mit Mundschutz

Als Gemeindeleitung haben wir uns dazu entschlossen nicht auf das Singen in unseren Gottesdiensten zu verzichten. Wir sind dankbar, dass wir diese Freiheit in unserem Landkreis besitzen und möchten weise davon Gebrauch machen.

Manch einer fragt sich, weshalb wir aber auf eine Maskenpflicht beim Gemeindegesang Wert legen? Die Frage können wir gut verstehen, denn es existiert im Land Baden-Württemberg derzeit keine explizite Verordnung für so eine Pflicht.

Primär hat uns die recht hohe Außenwirksamkeit unserer Gottesdienste zu dieser Entscheidung bewegt. Unsere Gottesdienste fanden bspw. in jüngster Zeit an mehr oder weniger öffentlichen Orten statt (Steinhalle, Elz). Jedes Mal nahmen (nicht wenige) gemeindefremde Mitbürger interessiert Kenntnis von uns. Das freut uns selbstverständlich sehr. Jedoch glauben wir, dass das Singen ohne Maske für viele unserer Mitmenschen zur erheblichen Irritation führen würde.

Im Allgemeinen nehmen wir wahr, dass das Verhalten der Christen oft ganz besonders unter die Lupe genommen wird. Hinzu kommt, und das sollte man nicht unterschätzen, dass verschiedene Freikirchen in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder in die Schlagzeilen geraten sind und sehr kritisch über deren Gottesdienste berichtet wurde. Dass die Berichterstattung nicht immer ganz sauber und fair vonstatten ging, das steht freilich auf einem anderen Blatt. Wir nehmen aber diese Grundskepsis uns Kirchen gegenüber zur Kenntnis und sind herausgefordert auf die vorhandenen Sorgen bedacht zu reagieren, damit auch in dieser bescheidenen Corona-Situation unsere Licht-und-Salz-Kraft ihre Wirkung nicht verfehlt. Wir glauben, dass das Singen mit Mundschutz eine zumutbare Einschränkung für uns darstellt und wir damit denen, die uns „beobachten“, nicht unnötig Grund zum Anstoß und Besorgnis geben.

Die gesellschaftliche Lage kann sich natürlich auch ändern, sodass wir auch hier wieder umdenken müssen. Aktuell ist die Lage aber äußerst fragil, sodass Gesundheitsämter in benachbarten Landkreisen jüngst Kirchen schon ein Singverbot erteilt haben. Dieses Wissen führt uns dazu, dass wir aller Welt zeigen wollen, dass uns die verordneten Maßnahmen nicht egal sind und wir auf das Befinden der Bevölkerung Rücksicht nehmen, ohne dabei auf die Anbetung unseres lebendigen Gottes zu verzichten. Wir respektieren Gemeinden und Gemeinschaften, die in dieser Frage zu einer anderen Einschätzung gelangen, aber letztlich müssen wir für uns selbst prüfen, wie wir zur Ehre Gottes und zum Wohle Emmendingens handeln.

In Christus verbunden
Pastor Waldemar Justus