Mein guter und lieber Freund Markus Till schrieb folgende großartigen Worte auf Facebook:
Hast Du schon einmal eine Erweckung erlebt? Kennst Du diese knisternde Atmosphäre beim Singen von Anbetungsliedern, weil jeder spürt: ER ist in unserer Mitte! Warst Du schon mal in so einer Gruppe, in der Bibelworte und Bibelarbeiten förmlich aufgesogen werden, weil jeder spürt: Es ist SEIN Wort. Es ist Wahrheit, die uns frei macht und uns IHM näher bringt! Kennst Du Gebetstreffen, in denen Menschen auf Knien den Himmel bestürmen, weil sie spüren: Es hängt letztlich alles an IHM und an seinem Wirken! Hast Du schon mal erleben dürfen, wie in so einer Atmosphäre Menschen zum Glauben kommen, sich tiefgreifend verändern und heil werden? Ich hatte schon einmal das Vorrecht, eine kleine, lokale Erweckung erleben zu dürfen. Ich werde das nie vergessen. Mein Herz brennt bei dem Gedanken daran.
Umso trauriger ist es, auch miterleben zu müssen, dass man diese Geistesgegenwart nicht festhalten kann. Man hat sie nicht im Griff. Und wenn die Liebe zu Jesus schwindet, dann wird das Singen plötzlich zum Spaltpilz, weil der Musikgeschmack halt verschieden ist. Dann werden Bibelworte plötzlich als einengendes Gesetz empfunden. Dann werden wundersame Bibelgeschichten, die man Gott bis dahin völlig selbstverständlich zugetraut hat, plötzlich zur intellektuellen Herausforderung. Und irgendwann meint man, liberale Theologie sei die Lösung, weil sie intellektuell befriedigender, weniger gesetzlich und weniger einengend erscheint.
Aber mir geht es so: Liberale Theologie langweilt mich. Ich empfinde sie als kraftlos und leer. Sie wirft uns doch nur auf uns selbst zurück. Ich glaube immer noch: Dieses wilde, befreiende Leben, diese heiße, alles verändernde Liebe Gottes, die die Kirche Jesu seit 2000 Jahren in allen Kulturen und selbst unter schwierigsten Umständen wachsen lässt, verbirgt sich genau hinter diesen biblischen Worten. Deshalb wil ich ihnen auch weiterhin vertrauen und mich direkt so von ihnen prägen lassen, wie sie mir begegnen. Ja, es stimmt: Biblische Rechtgläubigkeit bringt noch keine Erweckung. Aber leidenschaftliches und kraftvolles christliches Leben gibt es halt auch nicht ohne ein tiefes, vertrauensvolles Ergriffensein von den Worten der Apostel und Propheten.
Ich glaube: Deutschland braucht mehr als alles andere eine neue Erweckung. Nichts weniger sollten wir erhoffen. Für nichts weniger sollten wir gemeinsam beten. Und einer der ersten Schritte in diese Richtung ist, dass wir die Bibel wieder als das nehmen, was sie ist: Gottes heiliges und kraftvolles Wort, das uns widerspricht, das uns entzündet, das uns aufrüttelt, prägt und verändert. Wenn Christen gemeinsam ihre Knie beugen im Gebet und sich neu orientieren an Gottes Wort, dann dürfen wir umso mehr erwarten, dass Gott wieder das tut, was er immer wieder getan hat: Er schenkt seinen Geist, damit Menschen leidenschaftlich IHM folgen und trotz aller Schwächen und Fehler kraftvoll seine Zeugen sind.