Gemeinde ist multinational

Gemeinde ist multinational

Ich habe auf der Seite von Evangelium21 vor einigen Tagen einen sehr lesenswerten Artikel entdeckt, der einerseits sehr in die Zeit und gegenwärtige Debatte passt und zugleich Wegweisung für den Gemeindebau im 21. Jahrhundert bietet. Ich empfehle den gesamten Artikel zu lesen: Warum wir im 21. Jahrhundert mehr christozentrische, multinationale Gemeinden brauchen

Weil der Artikel aber durchaus etwas länger ist, zitiere ich die Abschnitte, die mich besonders angesprochen haben.

Andere Menschen zu verachten ist schlicht und einfach Sünde und entspricht nicht dem Gebot der Nächstenliebe.

Denn Christus starb am Kreuz für die ganze Welt, keine Volksgruppe ist davon ausgenommen! (vgl. Joh 3, 16; 4; Offb 7, 9) Und deshalb können auch grundsätzlich alle Arten von Menschen durch und in Jesus Christus zur Vollkommenheit gebracht werden.

Wenn Christi Licht in unseren Herzen aufleuchtet, dann sind unsere Unterschiede überwunden.

Heimatpflege hat auch in keiner deutschsprachigen Gemeinde etwas verloren, weil Jesu Gemeinde von Grund auf multinational ist. Heimatpflege oder Nationalismus in der Gemeinde schließt immer alle die aus, die eben nicht diesen Hintergrund haben.

Gemeinden, in denen wir nur mit denen zusammen Christus anbeten können oder wollen, die mehr oder weniger aus dem selben Stall wie wir stammen, lassen die Frage aufkommen, wie ernst es uns denn mit der Nächstenliebe, dem Missionsauftrag Jesu und dem Glauben überhaupt ist. Gerade in einer Gesellschaft, in der Menschen der verschiedensten Herkunft und Prägungen leben, wird eine ethnisch homogene westliche Gemeinde immer auch so aufgefasst, als wäre der christliche Glaube einfach nur eine kulturelle Erscheinung des Westens oder der Mittelklasse.

Was früher ein Stolperstein war, beispielsweise extremer Rassismus oder Feindseligkeiten anderen Volksgruppen gegenüber, sollte es jetzt nicht mehr sein. So sehr uns das Evangelium und die Liebe zu Christus im Ringen um Seelen dazu treibt, dem Juden ein Jude, dem Grieche ein Grieche zu sein, so sehr treibt uns das Evangelium und die Liebe zu Christus auch dazu, darauf zu bestehen, dass in Christus nationale Eigenarten überwunden und keinesfalls dazuführen dürfen, den Leib Christi zu zerteilen. Denn in Christus zählt meine Identität als Jude oder Angehöriger einer anderen Volksgruppe nicht mehr.

Wenn aus Gründen des Nationalstolzes oder sonstiger kultureller oder nationaler Eigenarten eine Teilnahme am Gemeindeleben abgelehnt wird, ist klar, dass der Glaube (biblisch verstanden) noch nicht zum Durchbruch gekommen ist.