Bibel-Liebhaber an die Kanzeln!

Bibel-Liebhaber an die Kanzeln!

In einem Gespräch ging es kürzlich über „bibelfreie“ Predigten. Mein Gegenüber stellte besorgt fest, dass inzwischen auch in etlichen Freikirchen die Predigten kaum biblischen Bezug haben und an geistlicher Tiefe vermissen lassen.

Ich wage die These, dass diese ernüchternden Entwicklungen zu einem nicht unerheblichen Teil auf die Ausbildung der Pastoren zurückzuführen ist. Ich kann da nur für mich sprechen (obwohl mir genügend andere ebenso beipflichten würden), aber eine ausgeprägte Liebe zur Bibel wurde leider Gottes durch mein Theologiestudium nicht entfacht. Dennoch prägt meinen Predigtdienst nichts so sehr wie mein Vertrauen in die Kraft und göttliche Inspiration der Bibel. Vielmehr als das Theologiestudium war mir dabei die eigene Bibellese, das Gebet und die Beschäftigung mit vorrangig reformatorischen Predigern/Autoren (Spurgeon, Calvin, Washer, Piper usw.) behilflich. Ich nehme wahr, dass inzwischen etliche Prediger/Pastoren eine sehr ambivalente Haltung zur Bibel haben und das hat m.E. eine deutlich negative Auswirkung auf den gesamten Predigtdienst und damit selbstverständlich auch auf ganze Gemeinden.

Als ich vor ca. 7 Jahren Pastor der Christusgemeinde Emmendingen wurde, war klar: etwas muss geschehen und sich in eine gesunde und gute Richtung entwickeln. Allerdings hatte ich keinen Fahrplan, wie das vonstatten gehen soll. Doch die eine Sache wusste ich, die zu tun war: Ich werde meine Predigtvorbereitungen nicht damit vergeuden, ständig darüber nachzudenken, mit welchen netten Geschichtchen, Storys, Bildchen, Vergleichen, Impulsen, Anekdoten, Trends, psychologischen Ratschlägen ich die Leute begeistern und meine Relevanz sicherstellen kann. Stattdessen habe ich mich darauf konzentriert die Bibel (Vers für Vers, Kapitel für Kapitel) zu predigen und zu erwarten, dass diese Botschaft durch die Kraft des Heiligen Geistes ihre Wirkung nicht verfehlt. Heute kann ich sagen: Gott ist mehr als treu und sein Wort ist glaubwürdig in jeder Hinsicht. Den Segen, den wir hier in Emmendingen erleben dürfen, ist allein mit einem Worte zu fassen: Hallelujah!

Ich wünsche mir, dass Bibelschulen, Akademien, Seminare und Hochschulen wieder die Wichtigkeit der Liebe zur Bibel entdecken, sodass eine neue Generation voller Bibel-Liebhaber unsere Kanzeln bestürmt und schließlich dieses Land mit gesunder Lehre flutet, die Gott Ehre bringt und den Menschen wahre Freude.